Samstag, 26. Oktober 2019

Neu in Bochum: Little Okinawa

Das Restaurant ist seit Mitte Februar 2020 geschlossen.

Nudelsuppe à la Okinawa: Mit süß mariniertem Schweinebauch

Der Hellweg in Bochum, die kleine Straße mit dem großen Namen, war schon immer eine kulinarische Meile der besonderen Art. Mit „Zentral“ und „Five“ befinden sich hier u.a. zwei Spitzen-Adressen der Bochumer Innenstadt, und bis Anfang des Jahres beglückte hier auch das „Bassano“ die Bochumer Feinschmecker mit italienischer Küche. Jetzt hat in dessen ehemaliger Location (die der Genießer als junger studentischer Kneipengänger vor fast vierzig Jahren noch unter dem Namen „Club am Hellweg“ kennen lernte) das „Little Okinawa“ eröffnet.

Dirk Hochstrate und seine Frau Ute Weitzel begrüßen ihre Gäste

Chef von Haus und Küche ist Dirk Hochstrate, ein kulinarischer Aficionado der besonderen Art. Der IT-Fachmann hat die Softwarefirma G-Data aufgebaut, die mit ihren Antiviren-Programmen weltweit für saubere Computer sorgt. Doch Dirk war es immer daran gelegen, immateriellen, virtuellen Welt der Computerprogramme auch ein Standbein in der analogen Wirklichkeit zu behalten. Das fand er in der Kulinarik. Dirk Hochstrate ist leidenschaftlicher Koch, Food-Blogger und Kochbuchautor.

Zwar waren und sind die Räumlichkeiten von G-Data an der Bochumer Königsallee immer ein exaltierter Hort für edle Genüsse, dennoch entschloss sich Dirk Hochstrate, gemeinsam mit seiner Frau Ute Weitzel das Restaurant „Little Okinawa“ zu eröffnen. Während seine Tätigkeit war Dirk oft in Japan und wurde so zum „Hobby-Japanologen“, wie er sagt. Und als Kulinariker hat es im ganz besonders die sog. Okinawa-Küche angetan.



 Aus dem eleganten italienischen Restaurant "Bassano" wurde
mit wenigen Accessoires ein japanisches.

Okinawa, bekannt durch eine große Schlacht im zweiten Weltkrieg und heute ein beliebtes Ferienparadies, gehört zu den südlichsten kleinen Inseln Japans und war bis ins 19. Jahrhundert ein eigenes Königreich. So entwickelte sich dort eine Küche, die sich deutlich von der des eigentlichen Japans unterscheidet. Ursprünglich fleisch- und fettarm, gilt die sog. Okinawa Diät als die „Küche der 100-Jährigen“. China und besonders Taiwan sind nicht weit, und so spielt das Schwein eine große Rolle, genauso wie das hervorragende regionale Rindfleisch. Durch die lange amerikanische Besatzung gibt es auch westliche Einflüsse, und diese Fusion-Tradition bietet viel Raum für einen kreativen Koch.

In Japan präsentieren nicht nur Imbisse ihr Angebot auf Fotos.

Dirk Hochstrate glaubt, damit in eine Lücke zu stoßen. „Das nächste Restaurant mit Okinawa-Küche liegt in der Nähe von Frankfurt“, sagt er. „Das liegt u.a. daran, dass wir in Deutschland japanische Küche hauptsächlich mit Sushi assozieren“, sagt er. Das bietet er zwar auch an, aber der Schwerpunkt seiner Küche liegt woanders.

Wie Dirk Hochstrate seine Version von Okinawa-Küche versteht, konnte der Genießer in einer illustren kleinen Rund von Kollegen bei einem Pressetermin im „Little Okinawa“ erleben.




 Das Okinawa-Menü 


Okinawa Soba
Soba heißen die japanischen Nudeln aus Buchweizen, auf Okinawa werden sie jedoch aus Weizenmehl gemacht. Dirk Hochstrate präsentierte die Okinawa-Nudelsuppe inseltypisch mit süß mariniertem Schweinebauch.


Edamame Saraba
Durch die Verwendung von Rucola wirkte dieser Bohnesalat fast schon italienisch. Doch bei den grünen Kernen handelte es sich nicht um die eher mehligen italienischen Fave (dicke Bohnen), sondern um Edamame, knackige Sojabohnen.

Goya Chanpuru
Chanpuru ist ein Gericht, bei dem verschiedenste Zutaten in der Pfanne geschwenkt werden. Hier sind es hauptsächlich Sprossen. Tofu und Ei. Die leicht bittere Geschmacksnote kommt durch Goya, wie die Bittermelone hier genannt wird – und die, wie festgestellt wurde, einen schönen Begleiter zum Bier darstellt.

Wagyu Shabu Shabu
Shabu Shabu ist eine der piemontesischen Bagna cauda nicht unähnliches Fondue, bei dem frische Gemüse und bestes rohes Wagyu-Rindfleisch am Tisch in einer heißen Brühe gar geschwenkt werden und anschließend in pikante Saucen getaucht werden. Eine recht gesellige Art, gemeinsam zu essen.

Matchamisu
Zum Nachtisch gab es eine Torte aus Himbeeren und grünem Matchatee. Entzückend unsüß.

Awamori
Als Absacker wurde Awamori gereicht, ein Schnaps aus fermentiertem Thai-Reis, der anders als der Sake von den japanischen Hauptinseln nicht in einem Brauvorgang hergestellt wird, sondern durch Destillation.

Begleitende Getränke
Japanisches Bier und kalter grüner Tee


Little Okinawa, Hellweg 28-30, 44787 Bochum. Di-So 18-24 Uhr. Tel. 0234/64063030. www.little-okinawa.de


Der Genießer bedankt sich für die Presseeinladung.

2 Kommentare:

  1. Ich kenne Dirk und seine leidenschaftliche Art des Kochens seit vielen Jahren. Sein einzigartiges Gefühl für geschmackliche Kompositionen, seine Spontanität und seine kompromisslose Kreativität sind legendär. Ein echtes Unikat mit Herz und Verstand. Diese Kombination ist der Garant für ein unvergleichliches kulinarisches Erlebnis der Extraklasse.

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    1. Ich kenne japanisches Essen seit 30 Jahren, weil ich seit 30 Jahren regelmäßig in Japan bin.
      Guter Wille reicht leider nicht immer, und Kost ist ein Beruf, den man lernen kann. Und sollte.

      Wir waren zu viert da, sämtliche Speisen waren geschmacklos und leider verkocht,falsch frittiert und trocken. Garnelen wie Gummi, beim Schweinebauch mit Kimuchi war der Hauptbestandteil Möhren.

      Der Service war unterirdisch, einen Teil der Speisen haben wir trotz Nachfrage nicht bekommen.
      Dafür befanden sich auf der Rechnung 5 Speisen und Getränke, die wir nicht erhalten bzw. bestellt hatten.

      Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen enttäuschenderen Restaurantbeauch gehabt.

      Wir werden nie wieder dort essen, und ich würde es auch keinem empfehlen.

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