Samstag, 28. Dezember 2019

Weihnachts-Nachlese: Aus dem Leben des Scarabaeus sacer oder Amaretti zum Kaffee

Weihnachtszeit – Zeit für Fernsehköche: Zum gemütlichen Kaffee unterm Weihnachtsbaum kamen diesmal neben den bewährten Cantuccini nach Johann Lafer (Rezept hier) auch Amaretti nach einem Rezept der WDR-Kochveteranen Martina (Meuth) und Moritz (alias Bernd Neuner-Duttenhofer) zum Einsatz (Rezept beim WDR hier). Beides erwies sich zuerst als harte Kost. Doch nach dem Einweichen im Kaffee kam es im Mund zu einer betörenden Aromenexplosion – herrlich!

Die Amaretti-Produktion ist in vollem Gange

Die Amaretti wurden in zwei Rationen gebackenen. Einmal waren die fertig gemahlenen Mandeln weiß, d.h sie waren vor dem Mahlen blanchiert und von der braunen Haut befreit worden. Entsprechend hell wurden die fertigen Amaretti, der rohe Teig sah aus wie Marzipan. Beim zweiten Beutel, diesmal in Bio-Qualität, hatte man aufs Blanchieren und Häuten verzichtet und so wurden die fertigen Amaretti dunkel. Der Bio-Teig hatte übrigens Färbung der Fleischmasse, aus der man Frikadellen macht.

Helle Amaretti aus blanchierten und gemahlenen Mandeln.
Der rohe Teig sieht aus wie Marzipan. 

Dunkle Amaretti aus unblanchierten Bio-Mandeln.
Ungebacken sehen sie aus wie kleine Frikadellen.

So hat der Genießer dieses Jahr etwa 100 Amaretti in Haselnussgröße zwischen den Handflächen gerollt - was übrigens am besten mit Küchenhandschuhen geht, der viele Zucker im Teig ist ganz schön klebrig. Er kam sich schließlich wie ein Scarabaeus sacer vor, jener Käfer aus den südafrikanischen Wüsten, den sie auch den Heiligen Pillendreher nennen.



Der Genießer alias Scarabaeus sacer beim Amaretti drehen

Rezept: Amaretti
Ergibt ca. 50 Stück

220 g Zucker
200 g gemahlene Mandeln
2 Eiweiße
1 EL Mehl
1 TL Speisestärke
1/2 Fläschchen Bittermandelöl
1 Prise Salz
Puderzucker zum Bestäuben

Eiweiße mit einer Prise Salz leicht aufschlagen, bis sie gerade eben weiß geworden sind. Dann die Mandeln untermischen, Mehl und Stärke dazu sieben. Zuletzt den Zucker und das Bittermandelaroma hinzufügen.
Die Mandelmasse durchkneten. Kugeln zwischen den Handflächen in Haselnussgröße rollen. Das Geht am besten mit Küchenhandschuhen. Kugeln auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.
Bei 100 Grad Heißluft oder 120 Grad Ober- und Unterhitze eine knappe Stunde mehr trocknen als backen. Sie müssen sich leicht auf dem Papier verschieben lassen. Dann sind sie richtig. Auskühlen lassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen