Mittwoch, 18. November 2009

"Curry Delhi" am „Limbecker Platz“


Heute hatte der Genießer in Essen zu tun und da dachte er, das sei eine gute Gelegenheit, seine Voreingenommenheit gegen die „Gourmet Lounge“ im neuen Einkaufszentrum „Limbecker Platz“ zu revidieren. Eigentlich wollte der Genießer ja die „Bar di Mar“, eine „Nordsee“-Filiale mit Spezial-Konzept, testen, aber angesichts der Fischbrötchen und des Backfischs, der auch hier das Hauptangebot ausmachte, entschied er sich für einen indischen Spätnachmittags-Tisch bei „Curry Delhi“. Da war die Schlange gegen 17 Uhr am längsten, während ich an der Tapas-Bar oder der Sushi-Theke nebenan die Standbesatzung aus der Siesta hätte reißen müssen, wozu ich keine Lust hatte. Als Vorspeise genehmigte ich mir eine „Linsen Shorba“, die laut Ankündigung aus gelben Erbsen bestehen sollte. Es war aber in Wirklichkeit eine rote Linsensuppe, die pikant mit Curry gewürzt und mit Koriander bestreut war und mir so gut schmeckte, dass ich anschließend im Rewe-Laden ein indisches Bio-Curry-Pulver kaufte, um damit zu Hause einmal meine türkische Linsensuppe in eine indische zu verwandeln. Als Hauptgang nahm ich ein „Lamb Curry“. Die sämige Sauce hatte wohl die gleiche Basis wie die Linsensuppe, nur war sie durch eingekochte Tomaten von etwas dunklerem Orange, und statt der Linsen entdeckte ich Kichererbsen, grüne Erbsen und Karotten darin. Das war zusammen mit dem duftenden Basmatireis ebenfalls eine leckere Sache. Nur die Lammstückchen waren etwas zäh, und man hätte bei der gut gewürzten Sauce statt dieses teuren Fleisches auch preiswerteres Hähnchen oder Schwein nehmen können. Es hätte nicht viel anders geschmeckt.
Ich muss sagen, eigentlich war es ja ganz lecker, ging aber über gängige Schnellimbiss-Kost nicht hinaus. Preislich übrigens auch nicht. Die Suppe kostete 3 Euro, das „Lamb Curry“ 7,50 Euro. Allerdings: Um so ein Angebot zu schaffen, hätte man nicht unbedingt das schöne alte Essener Karstadt-Haus abreißen müssen und dieses gigantische Einkaufszentrum an den Limbecker Platz setzen müssen. So etwas gibt es in jedem guten Asia-Imbiss. Metropolen-Dining? Pustekuchen.

3 Kommentare:

  1. Super Foto!
    Ich war heute vormittag in Essen.

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  2. Mit den in der Stadt verteilten Asia-Imbissen habe ich doch so meine Probleme. Hier in Essen scheint zumindestens die Hygene zu stimmen. Kettengastronomie bleibt eben Massengastronomie.

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  3. Mir war das Angebot bei Curry Delhi bisher immer eine willkommene Abwechslung zum Kantinenessen.
    Als Vegetarier konnte man zwischen mehreren fertigen Angeboten wählen und es war auch kein Problem mal das Hühnchenfleisch bei einem Gericht durch Tofu ersetzen zu lassen. Es gab Tofu mit Mango, Kichererbsen, Wasserkastanien etc. Dazu eine nette Kassiererin, die mich als Gast immer freundlich bediente.

    Als ich heute am Limbecker Platz war hatte sich das Angebot auf der Tafel deutlich dezimiert. Es gab nur noch drei Tafeln mit je sechs Gerichten. Davon war sage und schreibe noch eins(!) vegetarisch: Ein Gemüsecurry.
    Das stellte sich dann als im Wok gebratenes Gemüse heraus, zu dem ich eine der drei oder vier Standardsoßen wählen konnte. So etwas habe ich bisher auf jedem Buffet beim "Asiaten an der Ecke" besser gegessen. Tofu? Fehlanzeige!
    Dazu eine unfreundliche Kassiererin, die einer Kundin, die bemerkte, daß sie das Gelieferte so nicht bestellt habe, an den Kopf warf: "Sie müssen über die Nummer bestellen, dann passiert das nicht. Das ist nicht mein Fehler!"

    Das Fazit fällt ganz kurz aus: Das war mit Sicherheit mein letztes Essen dort, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert.

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