Freitag, 24. September 2010

Messe "FAIR 2010" in den Westfalenhallen

Gestern eröffnete die neue NRW-Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien Angelica Schwall-Düren die Messe FAIR 2010 in den Dortmunder Westfalenhallen. Heute und morgen ist die Schau des Fairen Handels auch für das normale Publikum geöffnet.

Fairer Handel, so die Ministerin, sei ein Schlüssel zur Armutsbekämpfung und ein aktiver Beitrag der Konsumenten für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern. Deswegen betrachte sie den Fairen Handel als ein wichtiges entwicklungspolitisches Instrument der Landesregierung. Das sei auch an der Entwicklung der Messe FAIR abzulesen. Bis Ende der Legislaturperiode wolle sie das Beschaffungswesen des Landes auf fair gehandelte Produkte umstellen und sich dabei ein Beispiel an der Stadt Dortmund nehmen, die die erste Fairtrade-Stadt im Ruhrgebiet war.

Hauptprodukt Kaffee: Ministerin Schwall-Düren

Begonnen hatte alles 2005 am Rande einer Fachtagung in Neuss. 2008 kam die FAIR nach Dortmund ins Depot, und dieses Jahr wurde die Messe erstmals von den Westfalenhallen ausgerichtet. Ca. 100 Aussteller zeigen ihre Produkte und klären über ökonomische Zusammenhänge auf. Als Fairer Handel (Fair Trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem die Erzeugerpreise für die gehandelten Produkte üblicherweise über dem jeweiligen Weltmarktpreis werden. Damit soll den Produzenten in den Entwicklungsländern ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. In der Produktion sollen außerdem internationale Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden.

Auf den Genießer machte die FAIR 2010 immer noch den Eindruck eines großen Basars mit dem Charme eines Dritte- oder besser Eine-Welt-Ladens, gerade wegen der professionellen Kulisse der Westfalenhalle 5. Große Fairhandelsgesellschaften wie die GEPA sind vertreten, Schwerpunkt sind Textilien und Mode, aber auch Kosmetika.

          Kochduell mit Dennis Rother   

Der kulinarische Bereich ist ziemlich überschaubar. Nach wie vor geht es hauptsächlich um fairgehandelten Kaffee, aber auch um Bananen, Tee und Kakao. Da ist sicherlich der Stand des österreichischen Schokoladenproduzenten „Zotter“ ein Highlight. Gestern zeigte Firmengründer Josef Zotter im Rahmenprogramm einen Film, der am Beispiel seiner Produkte die Zusammenhänge des Fairen Handels aufzeigt. Etwas aufgesetzt wirken die Kochduelle, die Dennis Rother, der Küchenchef des Dortmunder Gourmetrestaurants „Florians“, in einer aufwendigen mit Hobbyköchen austrägt. Was z.B. die Zubereitung von Kalbsinvoltini mit Fairem Handel zu tun hat, wollte sich gestern dem Genießer nicht erschließen. Aber immerhin war’s lecker, was da gebrutzelt wurde. Von Interesse ist auch noch die Verkostung mit fair gehandelten Weinen aus Argentinien und Südafrika am Samstag Nachmittag.

Weitere Infos hier.

Schokoladenexperte Josef Zotter

2 Kommentare:

  1. Ich war gestern Nachmittag gegen 16 Uhr dort, als es wohl schon deutlich leerer war als mittags. Tja, die Stände haben nicht wirklich gerockt, ist halt viel Eine-Welt-Zeugs dabei. Auch ich habe wesentlich mehr Lebensmittel-Anbieter vermisst. Überrascht war ich dann aber doch, dass zum Beispiel die Dortmunder Modedesignerin Sabine Hofius mit einem Stand vertreten war; auch der "Pott-Kaffee" hat mir trotz seines Schalke-Kaffees gefallen. Ein echter Allrounder ist der SuperBioMarkt, dessen Filiale in Dortmund-Hombruch ich neulich mal mit großem Erstaunen besucht habe: So kann man Bio-Lebensmitte eben auch präsentieren - ein echter Tipp!

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  2. @Perik Hillenbach
    Der Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland als Partner der FA!R 2010 freut sich über Ihren Kommentar. Vielen Dank dafür, er wird in die Nachbesprechung für 2010 und die Vorbereitung für 2011 einfließen.
    Ein Ziel der Messe war, den "konventionellen" Einzelhandel weiter für fair gehandelte Produkte zu öffnen. Dies ist im Lebensmittelbereich nicht mehr nötig, Sie erhalten Fairtrade gesiegelte Produkte in allen Betriebsformen vom Weltladen über die REWES und Edekas dieser Welt bis hin zu den Discountern.
    Anders sieht die Lage bei Textilien, Accessoires und anderen fair gehandelten Produkten aus, dort sind wir - sowohl die Protagonisten des Fairen Handels als auch wir als Verband - gefordert. Deshalb lag der Schwerpunkt der Messe eben nicht auf den bereits etablierten Produkten.
    Wir freuen uns, dass unser Mitglied Sabine Hofius in diesem Sinne sich an der FA!R 2010 beteiligt hat und mit dem Ergebnis hoch zufrieden war.
    Sie können sicher sein, dass Michael Radau, in Personalunion Vorstandsvorsitzender der Superbiomarkt AG und Vorsitzender unseres Verbandes sich ebenfalls mit aller Kraft der Förderung des Fairen Handels widmen wird, so wie wir es bereits seit Jahren in Dortmund tun.

    Sollten Sie weitere Informationen oder auch nur ein Gespräch wünschen, schreiben Sie mir: a.peppel@ehv-wm.de.

    Auf ein Wiedersehen auf der FA!R 2011!

    Andreas Peppel
    Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland

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