Montag, 5. Juli 2021

Urbane Landhausküche: Fregola mit Zucchini, Limetten, Minze und in Piment d' espelette-Butter gebratenen Sardinen. Eine neue lilafarbene Kohlsorte, eine Kreuzung aus Stielmus und Grünkohl, war auch dabei.


Lange Zeit war ich zwar bei Instagram angemeldet, hatte aber dieses soziale Netzwerk weitestgehend ignoriert. Bis ich vor drei Monaten auf die Idee kam, die Fotos, die sich in den 12 Jahren des Blog-Machens hier auf „Genussbereit“ angesammelt haben, auch dort zu veröffentlichen. Gleichzeitig entdeckte ich die unzähligen Fotos von professionell angerichteten Tellern, die dort gepostet wurden und die eine wunderbare Inspiration sind – auch ohne Rezepte dazu.

So fiel mir ein Foto aus einer toskanischen Trattoria ins Auge, bei dem ich dachte, das machst du nach: Fregola mit Zucchini, Minze und Sardinen (und einer launigen Bemerkung, dass man die sardische Nudelspezialität auch in der Toskana zubereiten kann.) Und nicht nur da. In meinem Küchenregal stand noch eine angebrochene Tüte mit Fregola von dem Bottarga-Artischocken-Gericht von neulich (klick hier), und an Sardinen mangelt es bei mir bekanntlich auch nicht. So hatte ich noch eine Dose bretonische, in mit Piment d‘espelette gewürzter Butter eingelegte Sardinen, die jetzt prima zum Einsatz kommen konnte.


Lilafarbiger Kohl vom Wochenmarkt.
Update 5.10.2023: Es handelt sich dabei um die Sorte Red Russian Kale,
auch Sibirischer Federkohl genannt.

Doch ich ging noch weiter. Auf dem Wochenmarkt war mir eine lilafarbene Kohlsorte aufgefallen, die mir der Gemüsehändler als eine Kreuzung aus Stielmus und Grünkohl anpries. Davon hatte ich ein Bund gekauft, und das musste jetzt weg. Also kam der farbenfrohe Kohl mit ins Gericht – wer es nachkochen will, aber keinen zur Hand hat, kann getrost normalen Grünkohl nehmen, oder um im Italienischen zu bleiben, auch Cavolo nero oder Cima di Rapa. Das schmeckt alles ähnlich.

Das fertige Gericht fand ich ziemlich klasse, urwüchsig und elegant zugleich. Dazu ein schöner trockener Weißwein – was will man mehr!


Rezept: Fregola mit Zucchini, Limetten, Minze, in Piment d'espelette-Butter gebratenen Sardinen und lila Kohl


150 g Fregola (kleine aus Sardinien stammende Nudelsorte)
200 g Zucchini
1 kleine Zwiebel
2-3 Knoblauchzehen
1 Limette, Saft und abgeriebene Schale
1 Bund Minzblätter
100 g lila Kohlblatter oder Grünkohl, Schwarzkohl, Cavolo nero oder Cima di rapa
Pfeffer, Salz
geriebener Pacorino oder Parmesan
Oliven- oder Rapsöl
1 Dose Sardines à poêler mit Piment d’espelette



Zucchini, Zwiebel und Knoblauch in kleine Würfel schneiden, die so groß wie die Fregola sind.
Schale einer Limette abreiben, die Frucht dann auspressen.
Kohlblätter in schmale Streifen schneiden.
Salzwasser für die Fregola zum Kochen bringen, dann die Nudeln in zwölf Minuten nach Packungsanweisung gar kochen.
In der Zwischenzeit in einer Pfanne das Öl erhitzen. Zwiebeln darin anbraten, Kohlblätterstreifen dazugeben und mitbraten. Zucchini und Knoblauch dazu geben und ebenfalls mitbraten. Limettensaft und –schale dazugeben, ein EL Nudelkochwasser dazugeben und bei geschlossenem Deckel schmoren lassen.
Geschlossene Dose Sardines à poêler in einem Sieb über die kochenden Nudeln halten, damit die Butter in der Dose schmilzt. Dose vorsichtig öffnen und die flüssige Butter mit den Sardinen in eine Pfanne geben. Sardinen in der Butter anbraten.
Wenn die Nudeln gar sind, mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben und zu dem Gemüse geben. Kurz mitbraten lassen, evtl. mit Kochwasser geschmeidig machen. Sardinenbutter aus der Pfanne dazugeben und umrühren. Geriebenen Pecorino oder Parmesan unterrühren.
Nudeln mit Gemüse auf vorgewärmte Teller verteilen. Die gebratenen Sardinen darauf verteilen. Mit Pfeffer aus der Mühle und gehackten Minzblättern bestreuen.

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