Es war eine Empfehlung von Wegermann’s Bio-Landhaus. Während eines Vorbereitungsgesprächs für des große Geburtstagsmenü zum 30-jährigen Jubiläum von Slow Food Deutschland am 21.10. (zur Anmeldung klick hier) machte Axel Wegermann auf den Wünnerhof gar nicht weit von seinem Restaurant aufmerksam. Im Jahr 2016 hatten die Landwirtschaftsmeisterin Bettina Wamsler und der Landschaftsplaner Christian Bechtle das traditionsreiche, aber damals vor sich hin dümpelnde Anwesen in der idyllischen, zur Stadt Hattingen gehörenden Elfringhauser Schweiz übernommen und seitdem mit großen Investitionen in einen modernen, dem Demeter-Verband angeschlossenen Bio-Betrieb umgewandelt. 2020 konnte schließlich der Vertrieb der Produkte in den sog. „Felderkisten“ gestartet werden.
Und so trafen sich etwa zehn Mitglieder von Slow Food Bochum am letzten Samstag auf dem Wünnerhof, um sich von Bettina Wamsler den Betrieb zeigen zu lassen. Der Schwerpunkt liegt im gärtnerischen Bereich. Auf drei Hektar Freiland und einem modernen 1000 Quadratmeter großen Gewächshaus werden 50 verschiedenen Gemüsearten mit über 200 Sorten produziert. Und das alles nach den strengen, weit über die EU-Verordnung hinausgehenden Bio-Richtlinien des Demeter-Verbandes. Im Mittelpunkt steht dabei die nachhaltige und sorgsame Behandlung des Bodens.
Über 200 Legehennen sorgen täglich für frische Eier. Sie leben mit vier Hähnen in einem Hühnermobil, das zu verschiedenen Futterbereichen gefahren werden kann. Dass der Habicht die Huhnerbestände nicht lichtet, dafür sorgen zwei Ziegen, die zwischen den Hühnern weiden und die Raubvögel irritieren und fern halten.
2019 übernahmen Bettina Wamsler und Christian Bechtle auch den benachbarten Marienhof vom Troxler-Haus Wuppertal e.V., das dort auch weiterhin eine inklusive Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung betreibt. Schwerpunkt ist dort neben der Gärtnerei auch die Viehwirtschaft, und Veredelung von Fleisch und Milchprodukten. Die Zusammenarbeit beider Höfe garantiert auch die von Demeter geforderte Kreislaufwirtschaft. Der Wünnerhof produziert das Futter für die die Rinder des Marienhofs und bekommt im Gegenzug den Mist der Tiere als Dünger.
Verkauft werden die Produkte beider Höfe im Hofladen des Wünnerhofs, Gemüse, Obst, Fleisch und Käse, der aus der Milch des Marienhofs in der Demeter-Käserei im nahen Windrather Tal produziert wird (klick hier). Wer nicht vorbeikommen kann, kann die Produkte auch im Abonnement in der sog. Felderkiste beziehen.
Die informative Führung über den Hof endete mit einem fröhlichen Schmaus auf der Terrasse des schönen Hofcafés, das auch ein beliebter Treffpunkt Für Leute ist, die sich mit selbst gepflückten Blumen vom Schnittblumenbeet eindecken oder einen Spaziergang durch die bewaldeten Hügel hinter dem Wünnerhof machen wollen.
Wünnerhof. Felderbachstraße 32, 45529 Hattingen. Tel. 02052-839 56 01. Hofladen Do 14.30-18 Uhr, Sa 11-15 Uhr. Hofcafé Mi-Fr12-18 Uhr, Sa 11-18 Uhr. wuennerhof-marienhof.de
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