T-Bone-Steak in der Pfanne
Kinder, wie die Zeit vergeht. Schon über zwei Wochen ist es her, dass der Genießer seinen Kochkurs „Kurz(gebraten) und gut – Steaks für Männer“ abhielt. Nach dem großen Erfolg des Schnitzelkurses im letzten Herbst lag es auf der Hand, sich auch dem edlen Rindfleisch zu widmen. Und der Zuspruch war enorm. Alle 16 Plätze waren im Nu ausverkauft, und es kamen auch alle, die sich angemeldet hatten. Bei allen Diskussionen um vegetarische Ernährung, die in den Medien und im Internet stattfinden – Fleisch scheint nach wie vor das Lieblingslebensmittel der Menschen im Ruhrgebiet zu sein. Und nicht nur bei Männern. Frauen, die Ankündigung dieses Kurses gesehen hatten, regten einen solchen auch für ihresgleichen an. Er findet am 5. November 2014 statt.
Im Uhrzeigersinn: Rumpsteak, T-Bone-Steak, Filet
Tadellos gebraten, trotzdem zäh: Rumpsteak aus dem Sonderangebot
Tadellos: T-Bone-Steak, etwas englisch
Einen klassischen Grillabend konnte es nicht geben, dazu gibt
es an der VHS Herne nicht die richtige Ausstattung. Also wurden die Steaks in
der Pfanne gebraten, was auch sehr gute Ergebnisse erzielte. Allerdings wurde
auch klar, dass man nur beste Fleischqualität verwenden sollte. Um die sozialen
Kochkurs-Tarife der VHS Herne nicht zu unterwandern, griff der Genießer beim
Einkauf auch auf Sonderangebote zurück – und damit teilweise in die bekannte
Schüssel. Während das deutsche Filet aus dem Filetshop in Dortmund für ca. 23
Euro/kg von fantastischer Qualität war und, obwohl nicht abgehangen, auf der
Zunge zerging, blieb das Rumpsteak von Edeka in Bochum für ca. 16 Euro/kg trotz
idealer Zubereitung zäh wie Leder, dem man noch nicht einmal mit dem Sägemesser
beikam. Das amerikanische T-Bone-Steak, TK-Ware aus dem Filetshop in Dortmund
für ca. 40 Euro/kg und damit jenseits des Sonderangebots-Dumping, war wiederum
tadellos.
Um zu zeigen, dass die Zubereitung von Steaks durchaus
kulinarische Raffinesse haben kann, griff der Genießer auf drei klassische
Rezepte aus der europäischen und asiatischen Küche zu, nach denen das Fleisch
zubereitet wurde.
Männer, leidenschftlich bei der Arbeit
Hier wird das Filet gepfeffert
Kartoffeln schälen für die Beilage
Ausgleich nach dem Essen: Spülen
Tournedo Rossini, Ruhrgebiets-Style
Der Italienische Komponist Rossini war nicht nur ein
begnadeter Opernkomponist, sondern auch ein begnadeter Gourmand, Gourmet und
Vielfraß. Er hinterließ der Nachwelt nicht nur den „Barbier von Sevilla“,
sondern auch diese sündig-luxuriöse Tournedo-Komposition. Dazu wird im Original
ein Türmchen aus Rinderfilet, gebratener Gänseleber und Perigord-Trüffeln
aufgeschichtet. Um dieses Dekadenz aufs Ruhrgebiets-Format zu stützen, wurde
die Gänseleber durch normale Bio-Hähnchenleber ersetzt, und statt der Trüffel
gab es feingehobelte Champignons, die mit Trüffelöl mariniert wurden.
Die Filet-Madaillons werden zu Tournedos gebunden...
... und in der Pfanne gebraten.
Auch die Geflügelleber wurde gebraten. Dazu gab es noch in Trüffelöl marinierte Champignons und...
... eine Madeira-Sauce
Übergossen wurde dies Pracht schließlich mit einer üppgen Madeira-Buttersauce,
die alledings auch nicht kalorienhaltiger als das übliche Ketchup-Gedöns war,
aber viel besser schmeckte. Leider verschmähte ein Großteil der Kursteilnehmer
die Leber und brachte sich so um einen wichtigen Bestandteil des Genusses. Zum
Rezept hier klicken.
Eigentlich wird diese italienische Variante des T-Bone-Steaks
aus der Toskana aus dem Fleisch der berühmten Chianina-Rinder zubereitet, der
größten Rinderrasse der Welt. Aber hier war das schön marmorierte US-Beef en
wunderbarer Ersatz.
Radicchio in der Pfanne
Radicchio in der Pfanne
Bei den Beilagen waren viele Kursteilnehmer allerdings skeptisch. Mit der eleganten Bitterkeit des gebratenen Radicchio konnten viele nichts anfangen. Zu den Rezepten hier klicken: Steak mit Anchovisbutter, Radicchio, Lorbeerkartoffeln
Bulgogi ist eine Fleischspezialität aus Korea. Die raffinierte
Sedsam-Birnen-Marinade stammt von Frank Heppner, dem ehemaligen Chef des
Restaurants „Vincent & Paul“ im Essener Museum Folkwang. Dazu müsste es
eigentlich Kimchi geben, die legendäre koreanische Art des Sauerkrautes. Das
die Vergärung des Weißkohls aber zu lange gedauert hätte, gab es die amerikanische
Variante: Cole Slaw, und als Sättigungsbeilage im Ofen gebackene
Zitronenkartoffeln. Hier schmälerte dann leider die schlechte Qualität des
Fleisches den Genuss. Zu den Rezepten hier klicken: Rumpsteak Bulgogi mit Marinade, Cole Slaw mit Birnen, Zitronenkartoffeln