Mittwoch, 29. August 2012

Kleine Blog-Pause

Der Genießer ist dann mal kurz weg...

Wegen anderweitiger Verpflichtungen - leider kein Urlaub -  muss "Genussbereit" in den nächsten Tagen auf Sparflamme laufen. Ab Mitte September ist der Genießer dann wieder so aktiv wie eh und je. Bis dahin stöbert bitte in den Archiven. Aktuelle Termine findet Ihr in der Info-Spalte rechts, wenn Ihr etwas nach unten scrollt.

Termine des Tages - 29. August 2012

Französischer Gourmetmarkt
Bochum, Dr.-Ruer-Platz
Infos hier

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Sonntag, 26. August 2012

Westfalen Gourmetfestival 2012: Eröffnungsgala am 30. August in der Rohrmeisterei Schwerte



Am 30. August 2012 startet das 3. Westfalen Gourmetfestival. 16 Restaurants aus ganz Westfalen stellt bis zum 4. November die Vielfalt der Gastronomie in der kulinarisch so interessanten Region dar. Dazu wurden insgesamt 31 Gastköche aus ganz Deutschland eingeladen, die sie dabei unterstützen. Das Westfalen Gourmetfestival ist eine rein private Initiative und habe es geschafft, sich neben entsprechenden Festivals im Rheingau und in Schleswig-Holstein in Deutschland fest zu etablieren, betonte Veranstalter Gerhard Besler vom Westfalen Institut auf einer Pressekonferenz in der Rohrmeisterei Schwerte. Aus dem westfälischen Ruhrgebiet sind sechs Gastronomen mit dabei. 

In der Rohrmeisterei Schwerte findet am 30.8. die Eröffnungsgala statt, zu der Hausherr Manfred Kobinger die Sterneköche Sören Anders (Klenerts, Karlsruhe) und Elmar Simon Restaurant Balthasar, Paderborn sowie Silvio Eberlein (Gräflicher Park, Bad Driburg) eingeladen hat. Ende Oktober gibt es „Manfred Kobingers Weinmenü (26.10.), „Genuss und Entertainment“ mit der Kabarettistin Sissi Perlinger (27.10.) und das „Carte Blanche Menü“ mit Gastkoch Florian Kurz (Coqille St. Jacques, Neuwied). Am 24. November findet eine Whisky-Messe mit einer „Schottisch-Irischen Nacht“ statt.
Die Overkamp Gastronomie in Dortmund bestreitet zusammen mit Gastkoch Sascha Stemberg aus Velbert am 13. September ein fünfgängiges Festival Menü.

Im Restaurant Stockey in Lünen gibt es am 12.10. ein Festivalmenü mit Gastkoch Stefan Manier (Gasthaus Stromberg, Waltrop). Bereits am 10.10. findet ein Käse- und Wein-Abend statt sowie am 11.10. ein Whisky-Tasting.

Das Romantik Restaurant Lippekus in Werne bringt in der Woche vom 24. bis zum 28.9. ein sechsgängiges Festivalmenü. Ausnahme: Am 27.9. ist Sternekoch Jens Bomke von Ringhotel Bomke, Wadersloh, zu Gast und präsentiert ein eigenes Menü.

Mit Kolja Kleeberg hat das Gut Kump in Hamm am 6.9. einen prominenten Fernsehkoch für ein fünfgängiges Menü zu Gast.

Am 19.9. präsentiert Heiko Antoniewicz im Hotel Seehof in Haltern ein sechsgängiges Menü. Am 20.9. gibt es einen Käse- und Weinabend für Genießer.

Das komplette Programm und die Möglichkeit zur Online-Reservierung finden Sie hier. 

Küchenchef Manfred Kobinger, Sonja Schmolke und Tobias Bäcker (re.) von der Rohrmeisterei sowie Gerhard besler (2 v. re.) vom Westfalen Institut  stellten das Westfalen Gourmetfestival vor.

Termine des Tages - 26. August 2012


Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Gourmetfestival Düsseldorf
Düsseldorf, Königsallee
Infos hier


Gourmetmeile Metropole Ruhr
Essen, Zollverein
Infos hier

7. Garten- und Genussmarkt
Essen-Burgaltendorf, Mintrops LandhotelInfos hier

Samstag, 25. August 2012

Gourmetmeile Metropole Ruhr 2012: Schlaraffenland auf Zollverein


 Nach Sonnenuntergang:
Prächtige Illuminierung

Gestern startete bei idealem Wetter die Gourmetmeile Metropole Ruhr auf Zeche Zollverein in Essen-Altenessen. Das Areal für das „Schlaraffenland“ im Schatten des imposanten Förderturms, wie sich der Essene Bürgermeister Rudolf Jelinek in seiner Eröffnungsrede ausdrückte, war nach dem Zuschauerandrang der letzten Jahre vergrößert worden. Eine gelungene Entscheidung, jetzt kann man das Ruhrgebiets-Wahrzeichen auch tatsächlich beim Schlemmen sehen. Dennoch waren einige der Restaurants wie z.B. die Kettwiger „Résidence“, die die Veranstaltung seit Gründung im Kulturhauptstadtjahr 2010 prägten, nicht mehr dabei, doch wurde der Verlust durch drei Neuzugänge wieder wett gemacht, so dass insgesamt 17 Gastronomen aus Essen, Mülheim, Heiligenhaus, Gelsenkirchen und Bochum am Start sind.

Trocken speisen im Industriekultur-Monument

Nach zögerlichem Beginn am Nachmittag kamen die Gäste am Abend dann in Scharen. Auch wenn das Wetter an den beiden Haupttagen Samstag und Sonntag nicht mehr so ganz mitspielen sollte, zahlreiche Zelte und Schirme sorgen für trockenes (oder schattiges) Schlemmen.

Veranstalter Rainer Bierwirth (Mitte)
mit NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (links)
und dem Essener Bürgermeister Rudolf Jelinek

Veranstalter Rainer Bierwirth hatte Honoratioren aus Stadt und Land am Abend zu einem Menü geladen, das einen kleinen Querschnitt durch das kulinarische Angebot bot. Während des Essens wurde es langsam dunkel, und nach Sonnenuntergang wurde die Zeche phantastisch illuminiert.

Hier die fünf Gange des Menüs.

Kiepenkerl zu Essen: Saltimbocca vom Kninchenrücken mit Limetten-Aioli auf Wildkräutersalaten (6 Euro):. Man musste fast schon suchen, um die leckeren, in Salbei und Schinken gewickelten Kaninchenfilets auf dem übervollen Teller zu finden. Dominierend war ein großer Parmesan-Chip, der den Salat in Form hielt. Richtig lecker die Limetten-Aioli.

Trattoria Trüffel da Diego: Tortelloni, Trüffelsauce, frischer scharzer Trüffel und Parmiggiano (8 Euro). Im Programmheft sind zwar Gnocchi angekündigt, aber auch die Tortelloni brachten mit ihrem intensiven Trüffelgeschmack italienischen Luxus auf den Teller und machten dem Namen von Diego Palermos Restaurant alle Ehre.

Vincent & Paul: Gebratener Butterfisch mit Pak Choi, Mu Err Pilzen und schwarzer Bohnen Sauce (9 Euro). Auch ohne seinen bisherigen Patron Frank Heppner, der das Restaurant im Museum Folkwang verlässt, bleibt sein bisheriger Stellvertreter und Nachfolger Jan Schlögl der euro-asiatischen Küchenlinie treu. Das Gericht ist ein schönes Beispiel dafür.

Restaurant M: Scheibe vom rosa gebratenem US-Beef an Süßkartoffel-Pommes und Trüffelsauce (9 Euro). Die prächtige Ausleuchtung der Zeche Zollverein nach Sonnenuntergang lässt das Essen auf dem Foto schriller erscheinen, als es schmeckte. Der neue Küchenchef auf der Margarethenhöhe Christian Götz zeigt sich minimalistisch. Gutes Fleisch, leckere Sauce, nur unter Pommes versteht man etwas anderes als die dennoch ganz leckeren Süßkartoffelschnitze.

Parkhaus Hügel: Cannelloni von Schokoladenkrokant mit Rumschaum-Crumble und Gewürzpflaume (5 Euro). In seinem witzigen Dessert bringt Suvad Memovic wieder einen deutschen Küchenklassiker up to date. Diesmal ist es die traditionelle Herrencrème, die er neu und extravagant interpretiert. Lecker.

Die Gourmetmeile Metropole Ruhr geht noch bis zu Sonntag, 26. August. Das komplette Programm finden Sie hier.

 Zollverein bei Tag

Zollverein bei Nacht

Termine des Tages - 25. August 2012

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Gourmetmeile Metropole Ruhr
Essen, Zollverein
Infos hier

Gourmetfestival Düsseldorf
Düsseldorf, Königsallee
Infos hier

Rolf Kaspar und Charivari
Das Whiskyschiff
Herne, Schiffsanleger Rhein-Herne-Kanal
Infos hier

Freitag, 24. August 2012

Termine des Tages - 24. August 2012

Gourmetmeile Metropole Ruhr
Essen, Zollverein
Infos hier

Gourmetfestival Düsseldorf
Düsseldorf, Königsallee
Infos hier

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Weinseminar mit Christine Dördelmann
Vom Weinberg bis zur Flasche
Essen, TresoRath
Infos hier

Dienstag, 21. August 2012

Sommerfreuden: Veggie-Sandwich bei Vollmanns in Wattenscheid

Das Restaurant ist geschlossen.


Letzten Freitag, Wattenscheid. Das heißeste Wochenende des Jahres bahnt sich an. Der Genießer stärkt sich mit einem Veggie-Sandwich bei „Vollmanns“.
Ganz neu ist der moderne Laden, den Iris Hillgemann und Thomas Voll in den Räumlichkeiten des ehemaligen „Casa Olé“ auf der Voedestraße direkt am August-Bebel-Platz in Wattenscheid vor knapp zwei Wochen eröffnet haben. Der Name des Lokals setzt sich aus den Nachnamen der beiden zusammen. Vorher hatten sie schon einen Catering-Service betrieben, von dem das rote Teufelchen im Logo herrührt. Die beiden haben sich der Low-Carb-Ernährung verschrieben. So backt die Chefin das kohlehydratarme Brot für ihre Sandwiches selbst. Die Veggie-Variante, die der Genießer zu sich nahm, bestand aus mediterraner Frischkäsecreme, Rucola, getrockneten Tomaten und gerösteten Pinienkernen und kostete 4,50 Euro. Er hätte auch eine vegane Hardcore-Version bekommen können, bei der die Frischkäsecreme durch eine Gartenkresse-Mayonnaise auf Sojabasis ersetzt wird.

 Gesund in Wattenscheid: Iriss Hillgemann und Thomas Voll
Foto: Michael Alisch

Tagsüber gibt es allerlei solcher leckeren Kleinigkeiten, bei denen Fleischesser aber auch auf ihre Kosten kommen. Wir sind schließlich in Wattenscheid. Abends gibt es dann eine schöne Bistroküche mit „Zartem argentinischen Roastbeef mit Senfkruste, geröstetem Weißbrot und hausgemachter Remoulade“ (9,50 Euro) oder „Zander in Mandelbutter gebraten mit cremigem Weißweinrisotto und Babyblattspinat“ (12,50 Euro). Und immer wieder geht es gesund zu, wie etwa beim „Vitamintresor“, bei dem in einem essbaren Brotballon leckere Blattsalate versteckt sind (5,90 Euro).
Speisekarte und Adresse unter www.vollmanns.com

Termin des Tages - 21. August 2012

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum

Montag, 20. August 2012

Aus dem Archiv: Hannappel - Knuts kulinarische Welt

Der Artikel erschien erstmalig in "Essen geht aus 2013".

Die Frage, warum sein Restaurant beim Guide Michelin auf keinen grünen Zweig kommt, stellt sich Knut Hannappel nicht mehr. Alle anderen großen Restaurantführer in Deutschland verleihen ihm eine Punktezahl, die dem begehrten Michelin-Stern entspricht, nur bei der renommierten Gastro-Bibel selbst rührt sich nichts. Früher hatte Michelin ihm immerhin den Bib Gourmand verliehen, der auf ein besonders günstiges Preis-Leistungsverhältnis hinweist. Doch um den zu behalten, hätte Hannappel billiger kochen müssen, als er eigentlich kann, und so verzichtete er schließlich freiwillig darauf.

Bei Gästen und Kollegen ist der Spitzenkoch aus dem fernen Steele-Horst indes hoch angesehen. So fragte ihn z.B. die Familie Hundrieser, die in Essen und Velbert mehrere Edeka-Filialen betreibt, ob er nicht die Gastronomie in ihrem neuen Aushängeschild am Rüttenscheider Stern übernehmen wolle. Natürlich wollte er, und so stürzt er sich in das Abenteuer, ab November 2012 auch im Essener In-Stadtteil ein Bistro zu betreiben. Sein Hauptbetätigungsfeld soll aber das Stammhaus bleiben. Das Rüttenscheider Bistro wird sein Küchenchef Michael Scheil verantworten.

Ich war erstaunt, dass das nobel, aber unprätentiös eingerichtete Restaurant an der Dahlhauser Straße, das seinen Ursprung unübersehbar in einer Eckkneipe hat, an diesem heißen Sommerabend so gut besucht war. Ein älterer Herr ließ Sohn und Schwiegertochter bewirten, ein Ehepaar schwelgte in kulinarischen Urlaubserinnerungen, und drei rüstige Damen über 70 feierten Geburtstag und ließen sich den Prosecco schmecken. Knut Hannappels kreative Küche ist so leicht, dass sie sogar tropischen Temperaturen standhält.

Selbstverständlich kann man sich sein Essen selbst à la carte zusammenstellen, doch lohnt es sich, die Menüs zu probieren (3 Gänge 53 Euro, 5 Gänge 63 Euro, 7 Gänge 79 Euro). Noch besser ist es, man wählt das Überraschungsmenü (3 Gänge 53 Euro). Wenn Knut Hannappel merkt, dass der Gast ihm vertraut, läuft er zu Höchstform auf und es können dann auch mehr Gänge werden. Handwerklich ist das top, und häufig setzt er modernste Kochtechniken ein, wie etwa den Dehydrator bei der Zubereitung von köstlichen Fenchel-Chips oder beim Herstellen von lauwarmem Gurkengelee. So kam ich beim Testessen in den Genuss von sage und schreibe fünf Gängen und zwei Desserts, die das Auge erfreuten, den Gaumen verwöhnten und den Magen kaum belasteten.

Mein Reise durch Hannappels kulinarische Welt begann mit einer Variation vom Thunfisch: gebraten auf Wakamesalat, mit Sesammayonnaise, als eine Art Cannelloni-Praline und als Tatar. Jedes Stückchen dieses Fisch-Konfekts eine asiatisch angehauchte Köstlichkeit – und in das Tatar hätte ich mich hineinlegen können.

Nach den Abenteuern, die ich mit zu hartem, kaum zu kauendem Fenchel anderswo gehabt hatte, war der Bretonische Steinbutt mit Fenchelgemüse, Olivenöl-Kartoffelstampf und einer Sauce mit Bouillabaisse-Aromen eine wahre Erquickung. Witzig war eine hauchdünne, getrocknete und mit Läuterzucker aromatisierte Scheibe des Gemüses, die wie ein auf einem japanischen Teppan Yaki gebratener Hummerpanzer aussah und sich auf der Zunge wie knuspriges Löschpapier auflöste.

Dann kam eine gebraten Jakobsmuschel mit Karotten, Ingwer und Gewürz-Couscous, ein Mordstrumm. Lange hatte Hannapel mit seinem Bochumer Lieferanten darum gekämpft, um Jakobsmuscheln in solch einzigartiger Qualität von ihm zu bekommen.

Der erste Fleischgang war Himmel und Erde von Taube und Blutwurst, eine feine Variation des deftigen Traditionsgerichts, der zweite dann Hannappels Interpretation von Bœuf Stroganoff mit Rote-Bete-Canelloni, einem warmen Gewürzgurken-Gelee und Kartoffeln mit Pilzfüllung. Ergänzt wurde diese elegante Kombination noch durch ein Rote-Bete-Püree und ein Gurkenschäumchen.

Zum Schluss durfte ich gleich zwei Desserts probieren, die hauptsächlich aus Eiskrems bestanden. Das Eis war mit Sauerklee und Eisenkraut zubereitet worden. Beide waren erfrischend und säuerlich, aber ganz anders, wie man es etwa von Zitrusfrüchten gewohnt ist. Die Kräuter dafür bezieht Hannappel von einem Sammler im Sauerland. Aber auch das Nougat-Parfait war ein Gedicht.

Die Weine, die Knut Hannappel durch seinen fröhlichen Kellner Steffen Schuster empfehlen ließ, waren perfekte Begleiter zum Essen. Zu den Fischgängen schmeckte ein ideal gekühlter Grauburgunder 2011 vom Weingut Heger. Im tiefroten Fleisch von Taube und Bœuf Stroganoff spiegelte sich die Farbe der Crianza von Azabache aus der Rioja von 2008.

Wer jetzt meint, dieses Testessen wäre zu viel für einen einzigen Esser, der sei beruhigt. Alles ging leicht über die Zunge, trotz mehrdimensionaler Aromatiefe und variantenreichem Mundgefühl. Gegen die Übersättigung half ein einfacher Trick: Es gab kein Amuse gueulle.

-kopf

Zum dritten Mal: Gourmet-Meile Metropole Ruhr 2012 auf Zollverein

Bsonders stimmungsvoll: Zollverein am Abend

Bevor die diesjährige Gourmetmeilen-Saison im Ruhrgebiet im September ausklingt, wird am kommenden Wochenende vom 24. bis zum 26. August 2012 noch einmal ein Highlight gesetzt. Zum dritten Mal findet auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen im Schatten des denkmalgeschützten Förderturms die „Gourmet-Meile Metropole Ruhr“ statt. 17 Gastronomen aus Bochum, Gelsenkirchen, Heiligenhaus, Mülheim und Essen präsentieren sich auf dem Gleisboulevard und einer Erweiterungsfläche, auf der es auch eine Bühne gibt, auf der verschiedene Bands spielen. Neu dabei sind die Essener Restaurants „Kiepenkerl“, „Parkhaus Hügel“, „M wie Margarethenhöhe“ und „Oase“. Nicht mehr dabei ist allerdings die Kettwiger „Résidence“.

Angeboten werden standortgemäß Bergmannsgerichte wie „Hausgemachte Currywurst vom Lamm, Butterbrot mit schwarzem Grubensalz“ (Gummersbach), „Schnibbelbohneneintopf mit Steckrüben, Mettwürstchen und Schweinebauch“ (Nelson Müller), „Bratwurst von Ente und Schwein auf Sommerrahmwirsing“ (Altes Brauhaus Rietkötter) oder „Sanft gegarter Spanferkelrücken mit breiten Bohnen, Blutwurst-Apfelstrudel und Schwerter Senfsauce“ (Parkhaus Hügel). Die Gerichte kosten zwischen 2,50 bis 9 Euro.
Erstmals gibt es auch Gourmetgerichte, die zwischen 11 und 18 Euro kosten, etwa „Mezzelune – hausgemachte Hummernudeln in Hummersauce“ (Trattoria Trüffel) oder „Hummerkrabben auf Sieben-Kräuter-Risotto“ (Vincent & Paul).

Für Witterungsunabhängigkeit sorgen genügend Schirme und große Restaurant-Zelte.
Das komplette Programm und Öffnungszeiten gibt es hier.

Sonntag, 19. August 2012

Gestern bei Mama: Sommerliche Gemüsesuppe mit buntem Mangold und Pesto

Gestern habe ich für Mama eine sommerliche Gemüsesuppe gemacht. Schließlich hatten wir 34 Grad, und da sollte es nichts Schweres sein.
Am Tag zuvor hatte ich ein Stück Schweinebauch mit Resten von Sellerie und Lauch, die im Kühlschrank vor sich hin trockneten, in mit Bio-Fleischbrühe gewürztem Wasser anderthalb Stunden lang weich gekocht. Das ergab eine tolle, würzige Brühe und absolut zartes Fleisch, das sich gewürfelt prima als Suppeneinlage eignete. Über Nacht kam die Brühe in den Kühlschrank, so dass ich am nächsten Tag das hart gewordene Fett wie eine Eisscholle abheben konnte. Ein wenig ließ ich als Geschmacksträger drin, die ausgelaugten Gemüsetücke warf ich weg. 

 Bunter Mangold

In dieser Brühe kochte ich nun klein gewürfelte Gemüsestücke weich, die ich nach und nach dazugab, damit alles den gleichen leichten Biss hatte.
2 Möhren
1 Kohlrabi
1 Stück Sellerie
1 Petersilienwurzel
1 rote Paprika
¼ zerteilter Blumenkohl
½ Stange Lauch
Zum Schluss kamen noch ein paar in Streifen geschnittene Blätter des bunten Mangold hinzu, von dem mir neulich im Gartencenter ein Topf in die Hände gefallen war.

Sträußchen von Balkonkräutern

Von Anfang an mitgekocht wurde ein Gewürzsäckchen mit einem halben Teelöffel Pfefferkörnern, ein paar Pimentkörner und zwei Nelken sowie ein Sträußchen mit fast allen Kräutern, die so munter auf meinem Balkon wuchern: Oregano, Bohnenkraut, Salbei, Thymian, Basilikum und Petersilie sowie ein Lorbeerblatt.
Etwas gebunden wurde die Suppe mit drei zerstampften, gekochten Salzkartoffeln. Abgeschmeckt wurde mit Pfeffer, Salz und ein paar Spritzern Tabasco und einem Schuss Olivenöl.

Fürs Auge und für frisches Aroma machte ich ein Pesto aus einer Handvoll Basilikum und Petersilienblättern, Olivenöl und zwei kleinen Zehen Knoblauch. Dazu zerkleinerte ich alles im Mixer und hob unter die Masse noch ordentlich geriebenen Parmesan. Beim Auftragen kam auf jeden Teller ein schöner Klecks davon.

Mama hat’s geschmeckt. Und mir auch.

Termine des Tages - 19. August 2012

Steffen Henssler: Meerjungfrauen kocht man nicht
Kochshow
Bochum/Witten, Zeltfestival Ruhr
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Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

WeinSommer Rheinland-Pfalz
Dortmund, Kleppingstraße
Infos hier

Gourmetmeile
Haltern bittet zu Tisch
Haltern, Innenstadt
Infos hier

Samstag, 18. August 2012

Termine des Tages - 18. August 2012

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
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Wir ernten - Gemüse und Früchte aus dem Arbeitergarten
Buschbohnen, Stangenbohnen, Kartoffeln
Dortmund, LWL Industriemuseum Zeche Zollern
Infos hier

WeinSommer Rheinland-Pfalz
Dortmund, Kleppingstraße
Infos hier

Gourmetmeile
Haltern bittet zu Tisch
Haltern, Innenstadt
Infos hier

Freitag, 17. August 2012

Der Feinschmecker: Die besten Restaurants im Ruhrgebiet 2012/13

Genießer-Lektüre beim Mittagessen: Der Feinschmecker

 Der soeben erschienen September-Ausgabe des „Feinschmecker“ liegt der diesjährige Restaurantführer bei, der die 800 besten Restaurants Deutschlands auflistet - jedenfalls nach Meinung der Tester der renommierten Gourmetzeitschrift. Bis zu 5 Punkte werden bei den Wertungen vergeben. 12 Köche in ganz Deutschland bekamen diese Höchstwertung, darunter der Ex-Dortmunder Thomas Bühner. Das beste Restaurant im Ruhrgebiet ist „Rosin“ in Dorsten mit 4 Punkten.

Hier alle ausgezeichneten Restaurants im Ruhrgebiet.

4 Punkte:

3,5 Punkte

3 Punkte
Hannappel, Essen
Landhaus Köpp, Xanten

2,5 Punkte
Goldener Anker, Dorsten
Henschel, Dorsten
Kölner Hof, Essen

2 Punkte
La Grappa, Essen
Landhaus Nikolay, Schermbeck

1,5 Punkte
Achterath’s Restaurant, Neukirchen-Vluyn
Achterath’s Seehaus an der Wedau, Duisburg
Akazienhof, Duisburg
Art, Wesel
Bahnhof Nord, Bottrop
Casino Zollverein, Essen
Loemühle, Marl
Mölleckens Altes Zollhaus, Mülheim
Ratsstuben, Haltern am See
Wielandstuben, Hamm
Zum blauen See, Dorsten

Zeltfestival Ruhr: TV-Koch Steffen Henssler kommt am Sonntag

Steffen Henssler kocht keine Meerjungfrauen.

Heute startet das „ZeltFestival Ruhr“. Zum fünften Mal wurde für ein 17-tägiges hochkarätiges Musik-, Kabarett- und Comedy-Programm eine eigene Zeltstadt am Kemnader See aufgebaut, die mittlerweile ein Markenzeichen für den Spätsommer in Bochum und Umgebung ist. Zum Programm klick hier. 

Die Veranstaltungen erhalten ihren kulinarischen Support durch eine eigene Gourmetmeile von szene-kompatiblen Restaurants und gehobenen Fast-Food-Ständen. Aus Bochum sind dabei „Mongo’s“, „Livingroom“, „La Polleria“ (spanisch), „Lucky Burgers“ (amerikanisch), Game Cocktailbar, „Casa Quaranta“ (italienisch), die Espresso-Bar „Die Welt des Kaffees“ und natürlich Dönninghaus mit seiner Kult-Currywurst. Die „Inselterrassen 1001“ aus Castrop-Rauxel bieten Orientalisches, „Krichel Fisch“ aus Bottrop Fisch, „Pane Grande“ aus Essen belegte Brote. Gesundes gibt es bei der vegetarischen Ayurveda-Küche aus Berlin und in der Bio-Creperie aus dem fernen Ottersberg. Und fürs Eis zum Schluss und zwischendurch sorgt „Langnese by GSB Oberhausen“.

Höhepunkt in Sachen Kulinarik ist am Sonntag, dem 19. August 2012,  der Auftritt von Steffen Henssler mit seiner Kochshow „Meerjungfrauen kocht man nicht! Liebe geht durch den Magen“. Dabei gewährt der „Robbie Williams der deutschen Kochszene“, der mit seiner TV-Sendung "Topfgeldjäger" beim Seniorensender ZDF sogar die jungen Zuschauer begeistert, einen tiefen Einblick in die Feinheiten seiner Kochkunst. Getreu dem Motto 'Kochen kann jeder' wird das Publikum an einem unvergleichlichen Nachmittag in die Grundlagen der modernen Küche eingeweiht: „Ich hole einfach eine Frau und einen Mann auf die Bühne, bei denen ich mir denke, na das könnte doch gut passen, lass' die miteinander kochen und wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, tauschen sie am Ende des Abends die Telefonnummern aus!“
Infos hier

Termine des Tages - 17. August 2012

Zeltfestival Ruhr
Bochum/Witten, Kemnader See
Infos hier

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

WeinSommer Rheinland-Pfalz
Dortmund, Kleppingstraße
Infos hier

Grillspaß im Mövenpick Weinkeller
Dortmund, Mövenpick Weinkeller
Infos hier

Nelson Müller & friends
Soulfood
Finest Black Music und karibische Küche
Essen, Solid Club
Infos hier

Gourmetmeile
Haltern bittet zu Tisch
Haltern, Innenstadt
Infos hier

Donnerstag, 16. August 2012

Topfgucker: Entdeckungen im Netz 137

Sprache I: Wie schreibt man Kochrezepte?
Sprache II: Das kann man noch kalt essen
Weltküche: Erfahrungen beim Schüleraustausch
Gesundheit: Knoblauch
Vegetraismus I: Die Provinz isst Fleisch
Vegetarismus II: Veggie Street Day in Dortmund
Eis: Gelato-Museum in Italien
Auch das noch: Kleiner Hunger an Mangelernährung gestorben

Gourmetmeilen:
Rückblick: Bochum kulinarisch I
Rückblick: Bochum kulinarisch II
Rückblick: Bochum kulinarisch III
Rückblick: Rü...Genuss pur I
Rückblick: Rü...Genuss pur II
Rückblick: Schönebeck isst gut
Rückblick: Kirchhellener kulinarische Landpartie
Interview: Der Kirchhellener Meilen-Organisator

Ruhrgebietsgastronomie:
Bochum: Franky's Diner
Dortmund: Treppchen in Hörde
Duisburg: Eiscafé Romeo in Friemersheim 
Duisburg: Le petit café
Essen: Frank Heppner verlässt "Vincent & Paul"
Essen: Ristorante Gallo geschlossen
Essen: Banditenbar beerbt Soul Hell Café
Hattingen: Pilgrimshöhe in Blankenstein
Mülheim: "Kölner Hof" in der Altstadt

Termine des Tages - 16. August 2012

WeinSommer Rheinland-Pfalz
Dortmund, Kleppingstraße
Infos hier

Ausstellung
Vom Braumeister bis zum Bierkutscher
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Gourmetmeile
Haltern bittet zu Tisch
Haltern, Innenstadt
Infos hier

Mittwoch, 15. August 2012

Aus dem Archiv: Trattoria Trüffel da Diego - Schlapp-schlapp-schlapp-schlapp im Hintergrund

Der Artikel erschien erstmalig in "Essen geht aus 2013". Mittlerweile steht das Restaurant unter neuer Leitung.

Es gibt zwei Küchengeräusche, die dem versierten Restaurantbesucher signalisieren, hier wird wirklich frisch gekocht. In gutbürgerlichen Lokalen ist es das kurze, trockene Gehämmer, wenn der Küchenmeister das Kalbfleisch mit dem Plätteisen bearbeitet, um daraus ein echtes Wiener Schnitzel zu bereiten, beim Italiener ist es das endlose Schlapp-schlapp-schlapp-schlapp, wenn die Küchenhilfe die frischen Eier für die Zabaglione mit dem Schneebesen aufschlagen muss. Vor diese Herausforderung hatte ich die Küche der „Trattoria Trüffel“ gestellt, als ich der Dessert-Empfehlung der Bedienung folgte. Auf Tiramisu, Pannacotta oder frische Beerenfrüchte hatte ich keine Lust, und so blieb nur dieser handgerührte, lauwarme italienische Nachtisch-Klassiker, köstlich variiert mit etwas Vanilleeis, als Alternative. Und so konnte in der Küche jemand sein Handgelenk trainieren.

Gourmetmeilenbesucher kennen Diego Palermo von den einschlägigen Straßenevents wie „Essen…verwöhnt“ und „Rü…Genuss pur“; auch beim Ausflug einiger Essener Gastronomen zum alljährlichen „Spargel-Gourmetfestival“ in Bottrop ist das Urgestein der Rüttenscheider Gastronomie selbstverständlich dabei. Betritt man das in dunklem, edlem Holz gehaltene Restaurant, lohnt es sich, durch die Durchreiche nach seinem kahlen Charakterkopf mit dem imposanten Zwirbelbart in der Küche zu suchen. Dann begrüßt er einen jovial und fragt, was man denn essen wolle. Eine gedruckte Karte gibt es bei ihm nicht, nur große Tafeln mit einer wahren Flut von Pasta, Fisch- und Fleischgerichten, die man sich kaum merken kann. Als Vorspeise einen Salat mit Meeresfrüchten, entgegne ich schlagfertig, und als er nickt, kontere ich mit der Frage, was er denn als Hauptgericht empfehlen würde. „Ich habe Lammrücken gekauft“, sagt er behäbig, „den kann ich schön mit Kräutern und Kartoffeln grillen.“ Nun liegt es an mir zu nicken.

Die Zeit, bis der Salat kommt, überbücke ich mit den prächtigen Bruschette, die zum Einstieg gebracht werden und die auch bei seinen Gourmetmeilenauftritten genauso wie der legendäre halbe Hummer der Renner sind. Als ich gerade die goldene elektrische Pfeffermühle bestaune, die auf Knopfdruck surrend ihren würzigen Inhalt ausspeit, kommt die Vorspeise „Antipasto di mare“ (11 Euro), eine perfekt portionierte Handvoll bunter Blattsalate von Radicchio bis Babyspinat, appetitanregend mariniert. Üppig die Meeresfrüchte, die darauf liegen: knackige Garnelen, zarte Tintenfischstückchen und in Teig ausgebackener Fisch, daneben ein Stück Zitrone, um alles mit dem Saft zu beträufeln – einfach top!

Auch der Hauptgang „Sella agnello erbe“ (24,50 Euro) besticht durch unprätentiöse Schönheit und bezauberndem Geschmack. Der Lammrücken, knusprig gebräunt und perfekt gegart, liegt in Karree und Filet ausgelöst wie ein kulinarisches Mahnmal auf dem Teller, eingerahmt von goldgelben Schmorkartoffeln und einem aus einem Radicchio-Blatt geformten Schiffchen, das mit weich geschmorten Karotten gefüllt ist. Auf dem Fleisch sorgen etwas pestoartige Sauce und ein, zwei köstlich duftende Knoblauchscheibchen für ein austariertes Aroma-Tuning. Ein Strang roter Johannisbeeren erfreut nicht nur das Auge, sondern spendet auch eine dezente Säure. Zum Lammrücken war mir aus dem umfangreichen Weinangebot des Hauses ein roter Südtiroler Lagrein (0,2l 7 Euro) empfohlen worden, der neben einer betörenden Samtigkeit auch die nötige Kraft aufbringt, den Bratengenuss zu vollenden.

Zum Abschluss dann die frisch aufgeschlagene Zabaglione (6 Euro), das ist italienische Küche at it’s best: hervorragende Zutaten einfach, aber gekonnt zubereitet und köstlich im Geschmack.

-kopf