Wine & Music: Sänger Heiko Fänger stratete das Musikprogramm.
Im Glas: Swing Rosé Pinot Meunier feinherb Bio vom Weingut Moll.
Im Glas: Swing Rosé Pinot Meunier feinherb Bio vom Weingut Moll.
Pünktlich um 16 Uhr war es soweit. Kurz, nachdem Veranstalter Rainer Bierwirth, weinbergsfest gewandet in kurzen Hosen und derben Arbeitsschuhen, am 29. Juli 2016 das diesjährige „Stadtparkfest Food Wine & Music“ für eröffnet erklärte hatte, heiterte sich der Himmel über dem Essener Südviertel auf und die Sonne tauchte den Stadtgarten hinter Aalto Theater, Philharmonie und Sheraton Hotel in ein fast magisches gelbes Sommerlicht. Auf der Bühne begann Heiko Fänger sanfte Welthits zur Gitarre zu singen, und an den Ständen der von hohen Bäumen überschatteten Gourmet-Gasse begannen Winzer und Gastronomen ihre Spezialitäten an die Gäste auszugeben, die anscheinend nur darauf gewartet hatten, sich den Genüssen hinzugeben.
Bevor die Gäste kamen, scharten sich Winzer und
Gastronomen um Veranstalter Rainer Bierwirth (in kurzen Hosen)
zum Gruppenbild.
Rainer Bierwirth beharrt darauf, dass es sich beim Stadtparkfest nicht um eine Gourmetmeile, sondern um ein Winzerfest handelt. Dass es auch etwas zu essen gibt liege daran, dass der Wein nun einmal eine Grundlage brauche. Und in der Tat spricht für diese Auffassung, dass es acht Weinstände, aber nur drei Restaurantstände gibt. Und dazwischen steht die Bühne, die in bewährter Manier von den Künstlern des Impresarios Igor Albanese bespielt wird. Alles über die Stände, ihr Angebot und das Musikprogramm finden Sie hier.
Relativ mühelos schaffte es der Genießer, sich beim Edel-Türken „La Turka“, beim Hotel-Restaurant des Sheraton und bei Nelson „Müllers auf der Rü“ mit jeweils einem Gericht durchzufuttern. Beim Wein-Probieren reichten zwei Stände, um gerade soweit angeheitert zu sein, um noch gefahrlos die Heimfahrt antreten zu können. Die klassischen Rieslinge vom Rheingauer Schloss Johannisberg und zwei Jahrgänge der Mosel-Steillage Gaispfad des Bio-Gutes Caspari-Kappel überzeugten schon beim bloßen Nippen.
Schloss Johannisberg
Riesling Gelblack, Rotlack und Silberlack
Traditionell kennzeichnet Schloss Johannisberg die unterschiedlichen Weine ducrh die Frabe der Kapsel. Der Einstiegsriesling Gelblack Qbr trocken ist ein riesling von klassischer Eleganz. Der Silberlack trocken Großes Gewächs überzeugte darüber hinaus durch eine vielfältige Komplexität. Der Rotlack Kabinett feinherb mit kräftiger Restsüße überzeugte mit einem fast derben Süß-Säure-Biss.
Weingut Caspari-Kappel
Gaispfad 100 feinherb Riesling Spätlese Bio 2011 (noch ohne Lagenbezeichnung) und 2013
Der Riesling von der Schiefert-Steillage Gaispfad bei Traben an der Mosel interpretiert die Kategorie „feinherb“ ganz anders als der Rotlack von Schloss Johannisberg im Rheingau. Warm und süß kamen beide Jahrgänge daher, wobei der gereifte 2011er schon eine überzeugende Komplexität ausspilte, während der 2013er seine Blance noch nicht ganz gefunden hat.
Müllers auf der Rü
Gebackener Kabeljau, Pesto-Kartoffelsalat, Zitronenmayonnaise
In seinem Restaurant „Schote“ serviert TV-Koch nelson Müller Sterne-Küche, in seinem Zweit-Laden „Müllers auf der Rü“ raffinierte Bistro-Gerichte. In diese Kategorie fällt auch seine Backfisch-Variation, zu der viele der angbotenen fruchtigen Weißweine passen.
Sheraton
Lammsauerbraten mit Rübchenallerlei und Serviettenknödel
Das herrlich süß-saure Gesicht verlangt nach einem kräftigen Rotwein oder einen Weißen mit standhafte Restsüße.
La Turka
Lammfilet mit halbgetrockneten Tomaten und Zucchini, Rotwein-Thymian-Jus, gebratenem Rucola und Pinienkernen
Das nuancenreiche mediterrane Gericht entfaltet viele Aromen, die auch in guten Rotweinen zu finden sind.
Das Stadtparkfest Food, Wine & Music geht noch bis Sonntag, 31. Juli 2016. Alle Infos hier.