Freitag, 30. August 2013

Essen: Heute startet das Restaurant-Karussell Herbst

 Küchenchef Matthias Cantauw vom Sheraton
präsentiert mit seiner Crew das Menü.
Foto: Sheraton Essen Hotel

Heute startet das Restaurant-Karussell Herbst von "Essen genießen e. V.". Bis zum 30. Oktober 2013 bieten 26 Restaurants der Essener Gastronome-Vereinigung ein exklusives 4-Gänge-Menü zum Sonderpreis inkl. Weinbegleiitung an. Darunter befinden sich auch die Essener Sternegsatronomien Résidedence und Schote. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, das neue Konzept von Schloss Hugenpoet nach Schließung des Nero auszuprobieren. Infos zum überarbeiteten Menü finden Sie hier. Ganz neu dabei sind das Esszimmer in Werden und das Acquario in Steele.

Ein schönes Beispiel für das, was den Gast erwartet, ist das Menü des Sheraton Hotels, das Küchenchef Matthias Cantauw und seine Crew auf dem Bild präsentieren. nach dem Amuse bouche gibt es gebeizten Saibling an Rettich-Macadamia-Salat und Limonesauerrahm. Dann folgt geschmorte Keule und gebratene Brust von der Wachtel auf Süßkartoffelpüree mit Perlzwiebeln in Portwein. Zum Hauptgang kann gewählt werden zwischen heilbuttfilet unter der Oliven-Krokant-Kruste an Orangen-Polenta und mariniertem Babyspinat und getrüffelter Perlhuhnbrust auf Wirsing-Morchel-Stampf. Zum Dessert gibt es gebranntes Limettenparfait mit marinierten Zwergorangen und Granatapfelschaum. Das menü kostet inkl. Weinbegleitung 48 Euro.

Alle Infos zum Restaurant-Karussel Herbst und zur Reservierung finden Sie hier.

Dienstag, 27. August 2013

Topfgucker Spezial: "freitagsküche" auf der Ruhrtriennale 2013

Die Ruhrtriennale 2013 hat das Essen als Kultur entdeckt. Die Programmzeitschrift Coolibri bringt einen schönen Beitrag über die "freitagsküche" der Künstler Thomas Friemel und Michael Riedel, die im Anschluss an sechs Veranstaltungen des Festivals stattfindet.
Zum Beitrag im Coolibri bitte hier klicken.

Freitag, 23. August 2013

Gourmetmeile Metropole Ruhr 2013 auf Zollverein: Im Zeichen der Currywurst



Dafür stehen die Essener Gourmets Schlange:
Nelson Müllers Currywurst "Emma 25"
 mit gebackenen Grenaille-Kartoffeln, Kresse
und geräuchertem Tomatengelee (7 Euro)

Zum vierten Mal wurde gestern Abend die Gourmetmeile Metropole Ruhr eröffnet, und die Show, die Meilenmacher Rainer Bierwirth inszeniert hatte, war so grandios wie routiniert. „Franky’s goes to Zollverein“ schien das Motto zu sein, denn Richard Reichenbach und Nicole Mühle vom Ensemble des Mülheimer Wasserbahnhofs brachten von der Brücke hoch über den Pagodenzelten ein stimmgewaltiges Potpourri von Musical-Hits zu Gehör, bevor Bürgermeister Rudolf Jelinek, Zollverein-Stiftungs-Vorstand Hermann Marth und Rainer Bierwirth die Meile offiziell eröffneten. Bei äußerst angenehmen Temperaturen hatte sich das Gelände im Schatten der Zeche rasch gefüllt, und die Gäste labten sich an den Angeboten der 17 Gastronomen vom Verein „Essen genießen“ und seinen Freunden.

Evita über Zollverein: Nicole Mühle schmetterte vom Himmel herab

Bürgermeister Jelinek, Rainer Biertwirth und Zollverein-Stiftungs-Chef Marth

Die Gastronomen bieten u.a. wieder „Bergmannsgerichte“ an, darunter so Stimmiges wie „Großmutter Kartoffelsalat mit heißer Fleischwurst“ (Landhaus im Grugapark, 6,50 Euro), „Pfefferpotthast“ (Casino Zollverein, 8,50 Euro) oder „Bergmanns Klops – Kalbsfrikadelle mit Pumpernickel und Kartoffel-Lauch-Ragout, G.O.P. 7 Euro). Das kurioseste Bergmannsgericht ist „Friesenbrot mit Büsumer Krabben und Kräuter-Ruhrei“ (Vincent & Paul, 7 Euro). Der Genießer weiß zwar, dass der Ruhrbergbau im Lauf der Industriegeschichte immer weiter nach Norden gewandert ist, aber das er schon an der Nordsee betrieben wird, war ihm neu.

Grandiose Kulisse für den großen Schmaus. Welterbe Zollverein

Ansonsten steht das Angebot im Zeichen der Currywurst. Drei Mal ist sie auf dem Programm. Als „Emma 25“ bringt Nelson Müller einen aufwendiges Prachtstück auf den Teller, es gibt sie vom Lamm (bei Gummerbach) und als „Deluxe“ (bei Scharun). „Aber es bleibt immer Currywurst!“, rief Bürgermeister Jelinek kennerhaft in seiner Eröffnungsrede aus. Doch bei aller Deftigkeit, die meisten Gerichte spielen in der kulinarischen Spitzenklasse, und der Genießer hatte gestern viel Spaß an folgenden Sachen.

Schnitzlers Restaurant: Seehecht in weißer Espressosauce, Paprika-Zucchini-Potpourri (9 Euro):
 Klasse- Fisch in Kaffeesauce!

Gummersbach: Hirschkalbsbraten auf Spätburgunder-Jus, Johannisbeerspuren, Kartoffel-Pfifferling-Schalotten-Püree (9 Euro): Der Herbst kann kommen - butterzart, oramtisch und selbst geschossen.

Parkhaus Hügel: Sauerbraten von der Entenbrust mit Dörrpflaumen, Belugalinsen und Semmelknödeln (9 Euro):
Grandiose Kombination, aber warum sind die Dörrpflaumen kalt, wenn alles andere warm ist?

La Turka: Raffaello-Eis auf Michcrème-Mousse von der Tahiti-Vanille mit Sultans Teigplätzchen (4,40 Euro): 
Süße Grüße aus Rüttenscheid zum Abschluss.

Heiße Stimmung auf der Bühne: Erst mit Nicole Mühle...

...dann mit Daysiana Lekatompessy


Die Gourmetmeile Metrople Ruhr auf Zollverein geht noch bis Sonntag, 25 August. Heute ab 16 Uhr, Sa & So ab 12 Uhr. Infos hier.


Freitag, 16. August 2013

Der Restaurantführer 2013/14 des „Feinschmeckers“ ist erschienen


Etwa 6,3 Prozent der 80 Millionen Einwohner Deutschlands wohnen im Ruhrgebiet, und etwa 4 Prozent der 800 Restaurants, die die Gourmetzeitschrift „Der Feinschmecker“ als „die besten 2013/14“ bezeichnet, befinden sich hier – eigentlich gar nicht so übel. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind es 32 Häuser in den Städten und Gemeinden des Regionalverbands Ruhrgebiet (RVR) und zwei in Velbert und Nordkirchen – Gourmetstandorte, die für den Genießer gefühltes Ruhrgebiet sind.

Spitzenreiter unter den Städten im Ruhrgebiet ist und bleibt Essen mit insgesamt neun Häusern, gefolgt vom relativ kleinen Dorsten mit vier Häusern und Duisburg mit drei. Dortmund, die Stadt, die ständig im Clinch um den Titel „Größte Stadt des Ruhrgebiets“ des Ruhrgebiets“ liegt, kommt nur auf zwei Häuser.

Neu aufgenommen sind die Restaurants „Rödels Kochlokal“ in Dortmund und „Am Kamin“ in Mülheim, die gleich mit 2 F einsteigen konnten, sowie „Takeshi“ in Bochum, „Das Esszimmer“ in Essen und „Im Eichwäldchen“ in Duisburg mit 1 ½ F.

Unter den 10 besten Restaurants des „Feinschmeckers“ im Ruhrgebiet hat es einige Bewegung gegeben. Haus Stemberg in Velbert bekam ½ F dazu und steht jetzt bei 3 F. Henschel in Dorsten und Venus in Nordkirchen haben je ein ½ F verloren und gehören nicht mehr unter die ersten 10, das ehemalige 3-F-Haus Nero in Essen Kettwig fällt wegen Schließung ebenfalls weg. Die besten Restaurants des „Feinschmeckers im Ruhrgebiet sind Rosin (Dorsten, 4 F), Résidence (Essen, 3 ½ F) und Hannappel (Essen), Landhaus Köpp (Xanten) und Haus Stemberg (Velbert) mit jeweils 3 F.

Die September-Ausgabe des „Feinschmeckers“ mit dem Restaurantführer als Beilage gibt es für 9,95 Euro im Zeitschriftenhandel und hier im Internet.

Freitag, 9. August 2013

Gourmetmeile Bochum kulinarisch 2013: Schnelles japanisch-deutsches Mittagessen

Takeshi: Little Tokio in good old Bochum

Takeshi: Gomawakame & Takuan - Sesam-Algensalat & eingelegter Rettich (3,50 Euro)

Takeshi: Master Dish - Flambiertes Lachs Sushi mit Guacamole & Limetten-Trüffel-Mayonnaise | Nigiri vom schottischen Label-Rouge Lachs & Thunfisch | krossgebackene Garnele (10 Euro)

Hoppe's sinn.esslust: Panna Cotta "Schwarzwälder Art" (4,50 Euro)

Bochumer Fenster: Neuer Name für das Hochhaus


Donnerstag, 8. August 2013

Jubiläums-Gourmetmeile „Bochum kulinarisch 2013“: An Tagen wie diesen

Schlemmen unterm Kuhhirten:
Gurken-, Matcha-Tee- und Joghurteis vom "Kugelpudel"

Da hatte der Wettergott ein Einsehen. Die für den gestrigen Tag angesagten Unwetter fanden überall statt, nur nicht in Bochum. Spätestens zum Start der 25. Gourmetmeile „Bochum kulinarisch“ um 17 Uhr gab es sommerlichen Sonnenschein bei angenehmen 24 Grad, die bis spät in die Nacht anhielten.

Bochums OB Ottilie Scholz und Helmut Wicherek von Haus Oekey.
Foto: Bochum kulinarisch

Das Silberjubiläum wurde nicht groß an die Glocke gehängt. „Bochum kulinarisch“ begann mit der obligatorischen Köcheparade vom Rathaus auf den Boulevard. Dort gab es die üblichen Ansprachen von Honoratioren der Städte Bochum, Hattingen und Witten, die die teilnehmenden Restaurants entsandt hatten. Oscar Wilde und Martin Luther wurden zitiert. Bochums OB Ottilie Scholz bekam eine Ehrenkochjacke verliehen, und dann ging das große Schlemmen los.

Kaum eine Gourmetmeile im Ruhrgebiet verdient die Bezichnung "Meile" so wie wie "Bochum kulinarisch" auf dem Boulevard.

Kollegen-Treff am Stand vom Tucholsky

 Der Genießer nahm die Sache locker, traf sich mit Kollegen und den Freunden von Slow Food zum Plaudern, Essen und Trinken. Er verbrachte den ganzen Abend bei „Bochum kulinarisch“, bis ein hübsches Feuerwerk zur Toten-Hosen-Hymne „An Tagen wie diesen“ den Bochumer Boulevard vollends in Palma de Mallorca verwandelte.

Orangerie im Stadtpark: Unsere Lammbratwürstchen an Kartoffelknoblauch-Püree (6 Stück 9 Euro). Appetitanregender Einstieg für die Slow-Food-Freunde.

Orangerie im Stadtpark:Heißgeräucherter Lachsauf orientalischem Linsen-Reissalat, mit hausgemachter Barbecuesauce (6,50 Euro). Lecker wie immer.

 
 
Tucholsky: Wagyu Burger. Hausgemachter Burger vom Wagyurind mit Romanasalat, Pfefferschmand, Strauchtomaten und roten Zwiebeln – auf  Wunsch mit Bel Paese (9 Euro).
Edles Rinderhack im extra von Wickenburg gebackenen Brötchen . Witzig: gesalzenes Popcorn als Beilage. Reichte für drei.

Tucholsky: Rumpsteak vom Grill – Sous Vide – mit Rauchsalzbutter und Wildkräutersalat (9,50 Euro).  Lecker, aber nicht ganz so zart wie erwartet.


Waldhaus: Brasato al Barolo - Italienischer Rinderbraten | Gebratenes Gemüse | Rosmarinkartoffel (8,50 Euro). Schön zart.

 Extra-Abfüllung für Borgböhmer

 Ein schöner Abend

 Feuerwerk

"Bochum kulinarisch 2013" geht noch bis zum  11. August.  Alle Infos hier.

Mittwoch, 7. August 2013

Topfgucker: Entdeckungen im Netz 172

Nachhaltigkeit I: Mensen und Kantinen als Instrument 
Nachhaltigkeit II: Grüne wollen Veggie-Tag einführen
Nachhaltigkeit III: Konflikt-Tomaten aus Marokko
Urban Gardening I: Jankas Garten in Dortmund
Urban Gardening II: Offenbacher Hafengelände
Agrar-Industrie I: Zuchtoptimierte Wintergesrte wird zurückgezogen 
Agrar-Industrie II: Frankreich kippt Genmais-Verbot
Agrar-Industrie: Gen-Technik in Bio-Gemüse nachgewiesen
Agrar-Indsutrie IV: Wie steht Demeter zu CMS-Gemüse?
Alternatives Essen: Insekten-Zucht für zu Hause
Alternatives Essen: Künstliches Rindfleisch
Fast Food: Düsseldorf wird Burger-Hauptstadt
Grillen: Geschäft mit dem Luxus-Brutzeln
Wein I: Steinschlag stoppt Weinbau im Siebengebirge
Wein II: Rettung des Chianti
Bier: Wird teurer
Restaurantkritik: Neuer Chefredakteur beim französischen Gault-Millau
TV: Neue Kochshow "Beef Buddies" bei ZDF Neo
Problem: Ist Hefe vegan?

Gourmetmeilen
Rückblick: "Borken à la carte"

Ruhrgebietsgastronomie
Bochum: Griechisches Restaurant "Ammos"
Bochum: Griechisches Restaurant "Avli"
Bottrop: Pächter verlasst "Overbeckshof"
Dortmund: Bester Koch-Azubi im "Palmgarden"
Essen: "Schichtbetrieb" in Rüttenscheid
Essen: "Gasthaus zum Brenner" in Rüttenscheid
Essen: Landgasthaus "Oefter Wald"
Essen: "Villa Vue"
Essen: "Gleis 2" in Kupferdreh
Essen: "Jagdhaus Schellenberg"
Müheim: Verzaubertes Frühstück
Mülheim: "Imbiss im Hof" in Selbeck
Mülheim: Gastro-Landschaft Innenstadt

Mit der „Gourmetmeile Metropole Ruhr“ neigt sich der Gourmetmeilenreigen 2013 dem Ende zu

Zum vierten Mal findet vom 22. bis zum 25. August die „Gourmetmeile Metropole Ruhr“ statt. Ins Leben gerufen hatte die Gesamt-Ruhrgebietsmeile Rainer Bierwirth von „Essen genießen e.V.“ im Kulturhauptstadtjahr 2010, und mittlerweile hat sich der elegante Event vor der fantastischen Kulisse des Welterbes Zollverein in Essen als eines der wichtigsten Ereignisse der kulinarisch-kulturellen Szene weit über das Ruhrgebiet hinaus etabliert. In diesem Jahr beginnt er erstmals bereits am Donnerstag und dauert somit einen Tag länger als bisher.

Drei neue Restaurants können auf Zollverein begrüßt werden: La Turka und das GOP aus Essen sowie die Metzgerei Scharun aus Bottrop. Sie ersetzen das Alte Brauhaus Rietkötter aus Bochum, das Ristorante Oase aus Essen und Schloss Hugenpoet, das bekanntlich mit der Schließung des Sternerestaurants NERO sein Gastronomie-Konzept total umkrempelt. Somit bleibt nur noch der rührige Nelson Müller mit seiner Schote übrig, auf Zollverein die Flagge der Sterneküche im Ruhrgebiet hochzuhalten.

Aber unter den 17 teilnehmenden Restaurants finden sich noch genügend Spitzen-Gastronomien, um einen kulinarischen Event der Extra-Klasse zu versprechen. Allen voran das Casino Zollverein mit seinem neuen Küchenchef Bernd Stollenwerk, das Heiner’s in Gelsenkirchen oder das Parkhaus Hügel vom Baldeneysee, und natürlich die Freunde vom Gummersbach und Schnitzler’s. Eine große Show mit von Himmel klingenden Songs gibt es zur Eröffnung am Donnerstag, den 22. August um 18.30 Uhr. Zur „Gourmetmeile Metropole Ruhr“ finden Sonderführungen auf Zollverein statt, die schnell ausgebucht sind. Also anmelden unter www.zollverein.de

Gourmetmeile Metropole Ruhr. 22. – 25. August 2013. Zollverein, Essen. Infos hier.

Dienstag, 6. August 2013

Gourmetmeilenreigen 2013: Die „Kirchhellener kulinarische Landpartie“ startet am 9. August

Hier lohnt sich das Schlangestehen:
Björn Freitags Sauerbraten vom Hällischen Schwein

Wer es bei „Schermbeck genießen“ verpasst hat, Björn Freitags „Sauerbraten vom Hällischen Schwein“ zu probieren, kann es auf der „Kirchhellener kulinarischen Landpartie“ nachholen. Auch auf der Gourmetmeile im eigenständigen ländlichen Stadtteil Bottrops ist der TV- und Sterne-Koch aus Dorsten mit seinem Restaurant „Goldener Anker“ vertreten und wiederholt den Renner seines ersten Meilen-Auftritts. Die beiden anderen Gänge unterscheiden sich aber vom Schermbecker Angebot, so dass es sich auch für Leute, die dort schon gegessen haben, lohnt, nach Kirchhellen zu fahren.

Ansonsten tritt die gleiche Truppe in Schermbeck auf. Neben dem „Goldenen Anker“ sind das Scharun, Brauhaus Bottich, Konditorei Bleil, Trattoria Uliveto, Sasse Feinbrennerei, GG’s Curry & More und Tropical Cocktails, Marienthaler Gasthof, Haus Kleinalstede, und Schneeweißchen und Rosenrot.

Kirchhellener kulinarische Landpartie. 9.- 11. August 2013. Bottrop-Kirchhellen, Johann-Breuker-Platz. Infos hier.

Montag, 5. August 2013

Aus dem Archiv: Rotisserie du Sommelier - Heimat für Gourmet-Romantiker

Text aus "Essen geht aus 2014"
Bilder aus dem Genussbereit-Archiv

Update: Patron Thomas Friedrich hat die "Rotissrie du Sommelier" 2023 geschlossen und seit 10.10.2023 führt Hans Robert Lange Rodriguez an dieser Stelle das Nachfolge-Restaurant "Teko by Lange Rodriguez".

Das letzte Mal war ich in der Rôtisserie du Sommelier vor drei Jahren, als Thomas Friedrich das kritische Essener Slow Food Convivium mit einem Spezial-Menü mit dem Fleisch vom Bunten Bentheimer Schwein zufrieden gestellt hatte (klick hier). Warum bin ich eigentlich nicht öfters hier? Thomas Friedrich ist nämlich, ähnlich wie Knut Hannappel, eines der eher stillen Genies in der Essener Köche-Garde. Doch wo Hannappel mit eher akademischer Lust ans Kochen geht, sind Friedrich und sein Küchenchef Andreas Kauke Traditionalisten, die sich der französischen Küche verschreiben haben, ohne dabei ihren Standort im Ruhrgebiet zu vergessen. Ihre Karte wechselt so häufig, dass sie im Internet und im Schaukasten an der Tür nur ungefähre Beispiele ihrer Kochkunst anführen: Rührei mit frischem Vaucluse-Trüffel, „Königsberger Kalbsklopse auf Schmorgurke, Matjes-Tatar, Dillpüree, rotem Kaviar und Kapernschaum“, „Rücken vom Stauferico-Schwein, Blutwurst und Foie Gras, Semmelkloß und frische Pfifferlinge“ oder Coq au vin “tradition”. Es gehört schon eine gewisse Dickköpfigkeit dazu, dieses anspruchsvolle Konzept fast neun Jahre lang durchzuhalten.

Das kleine Restaurant ist einfach allerliebst. Innen sieht es aus wie französisches Bistro aus dem Bilderbuch, mit dunkler Holzvertäfelung und crèmefarbenen Wänden und Lederpolstern auf Stühlen und Bänken. Vor der Tür im verkehrsberuhigten Teil der Wegenerstraße gibt es im Sommer eine Straßenterrasse à la Montmartre. Und wenn Thomas Friedrich, der ausgebildete Sommelier, seine Gästen von der umfangreichen Weinkarte ein Flasche empfiehlt, ist das Gourmet-Romantik pur. Ich gestehe, ich war ein wenig neidisch, als das Pärchen am Nebentisch einen 1999er Fronsac kredenzt bekam, während ich mich – als Autofahrer mit längerer Anreise – an einem Gläschen Rosé festhalten musste. Aber das war immerhin ein prächtiger Syrah von den Costières de Nîmes (0,3l 7,50 Euro), der, wie mir die Restaurantleiterin Eva Wilmsen versichert hatte, tadellos zu meiner Menüfolge passte.

Als ich das kleine Täfelchen bekam, auf dem die aktuelle Tagekarte annonciert wurde, fiel mir die Wahl schwer, so verlockend war das Angebot. Doch zum Glück gab es als Entscheidungshilfe das dreigängige Tagesmenü (52 Euro), das aus Komponenten des Gesamtangebots war und meinen Geschmack genau traf. Beste Zutaten trafen da auf handwerklich gekonnte Zubereitung. Nach dem köstlichen Brot mit einem leichten Senf-Orangen-Dip zum Entree gab’s als Amuse bouche einen Käse-Pumpernickel-Strudel, der durch seine leichte Kreuzkümmel-Aromatik eine türkische Note bekam. Die Vorspeise war dann Südrankreich pur, eine „Brandade de Morue“. Das zarte Püree aus Stockfisch und Kartoffeln war von einer gerösteten Paprika gekrönt, die, sanft gepfeffert, einen wunderbaren Duft verströmte. Ein ähnlich intensives Dufterlebnis bot auch der Hauptgang, Nudeln mit frischen Trüffeln und Paillard vom Kalbsfilet. Die Eigelbe in den frisch gemachten Nudeln hatten eine ganz eigene olfaktorische Präsenz und waren damit eine wunderbare Basis für hauchdünn gehobelten Sommertrüffeln mit ihrem zarten Moschus-Duft. Der wurde perfekt unterstützt durch die Röstaromen der kleinen Kalbs-Paillards. Das Dessert war schließlich ein kleines Duett an erfrischender Säure. Zu einem Stückchen saftiger Zitronentarte gab es ein prickelndes Holundersorbet.

Besser konnte ein südfranzösischer Sommertag nicht zu Ende gehen als mit solch einem Menü – und das mitten im Ruhrgebiet.

-kopf

 www.rotisserie-ruettenscheid.de
45131 Essen
Wegenerstraße 3
02 01. 9 59 69 30
Di–Sa ab 17 Uhr
Ruhetag Sonntag & Montag

Käse-Pumpernickel-Strudel

Brandade de Morue

Nudeln mit frischen Trüffeln und Paillard vom Kalbsfilet
 
Zitronentarte und Holundersorbet


Gourmetmeilenreigen 2013: „Bochum kulinarisch“ startet am 7. August

Hier der Bericht vom Eröffnungstag: Klick hier

Zum letzten Mal auf "Bochum kulinarisch": 
Küchenchef Michael Hau und 
Betriebsleiterin Heike Sklors von der "Orangerie im Stadtpark".

Wer glaubt, mit dem vergangenen Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende ginge den Feinschmeckern im Ruhrgebiet der Appetit aus, irrt. Diese Woche geht es munter weiter. Am Mittwoch, den 7. August 2013, startet „Bochum kulinarisch“. Die Gourmetmeile ist eine der ältesten im Ruhrgebiet und kann ihr 25-jähriges Jubiläum feiern. „Bochum kulinarisch“ wurde 1989 unter dem Namen „Kulinarischer Treffpunkt“ nach dem Vorbild der Wilhelmstraße in Wiesbaden gegründet.

Die Jubiläumsmeile findet vor dem Aderlass der Bochumer Spitzengastronomie statt. „Herr B. in der Gesellschaft“ hat bereits geschlossen und ist schon nicht mehr dabei. Die „Orangerie im Stadtpark“ schließt demnächst und es besteht jetzt die letzte Gelegenheit, bei Michael Hau zu essen. Neu dabei ist „Tapasia“ aus dem Bermudadreieck. Insgesamt sind 17 Gastronomien aus Bochum und Umgebung dabei. Und erstmals sind auch die Preise der Gerichte im Programmheft angegeben. Das hat sich der Genießer schon lange gewünscht!

Bochum kulinarisch. 7. – 11. August 2013. Innenstadt, Boulevard. Infos hier.

Der Gourmetmeilenreigen 2013 geht weiter. Am 9. August startet die „Kirchhellener kulinarische Landpartie“. Fortsetzung folgt.

Sonntag, 4. August 2013

„Schönebeck is(s)t gut 2013“. Die leckerste Versuchung, seit es Gourmetmeilen gibt!

Bajuwarissimo: Weiß-blauer Himmel über der Dorfwiese

Wenn das Ruhrgebiet mit den Gourmetmeilen „Rü Genuss pur“ und „GourmeDo“ an diesem Wochenende kulinarisch strunzen konnte wie schon lange nicht mehr, der einzig wahre „place to be“ war an diesem wunderschönen Sommer-Sonntag „Schönebeck is(s)t gut“ im gleichnamigen Essener Stadtteil. Es war für den Genießer eine Selbstverständlichkeit, die entzückende kleine Gourmetmeile auf der Dorfwiese neben dem traditionsreichen Lokal „Schönebecker Schweiz“ zu besuchen, die er im letzten Jahr kennen lernte (klick hier). Und diesmal zeigte sich der Wettergott von der spendabelsten Seite. Schöner konnte die Sonne gar nicht scheinen. Der Himmel zeigte sich in einem geradezu bajuwarischen Weiß-Blau, und die Atmosphäre war so heiter wie bei einem Feuerwehrball in der französischen Provinz.

  Sonnenschein und Genuss

 Die Dorfwiese lebt!

Unter anderem spielte die Booze Company rustikale Countrymusik

 Heute passiert noch was!

Das Essen, das die acht teilnehmenden Gastronomen anboten, konnte sich mit den Gerichten auf den Supermeilen getrost messen. Sven Nöthel vom Mülheimer Restaurant „Am Kamin“ bewies, dass ohne Zweifel der Spitzenkoch der dortigen Regeion ist, aber auch die „Schönebecker Schweiz“, der Gast aus Rüttenscheid „Fata Morgana“, der „Bocholder Hof“ oder das „Ristorante l’Italiano“ zeigten, dass sie was drauf haben. Obwohl in lieber Begleitung zu viert unterwegs, konnte nicht alles probiert werden. Schade, dass das Fest nur einen Tag dauert!
Hier die fotografische Dokumentation des kulinarischen Nachmittags. Weil sich „Schönebck is(s)t gut“ den Luxus eines gedruckten Programmheftes nicht leisten kann, sind die Benennungen der Gerichte vielleicht nicht ganz korrekt, und auch die Herkunft konnte nicht immer rekonstruiert werden.

Ristorante l'Italiano: Scampi auf Linsensalat. Aufwendig und lecker.

Enoteca Margherita: Garnelen in Tomatensauce: Einfach, aber lecker.

 Am Kamin: Gebeizter Eismeersaibling auf Gurkensalat. Einfach eine Köstlichkeit

Am Kamin: Gelackte Ente mit Pfifferlingen und Auberginen?-Püree. Superzartes Fleisch, herzhafte Pfifferlinge.

Schönebecker Schweiz: Wolfsbarsch auf Fenchelsalat mit Orangen. Überzeugende Kombination.

Schönebecker Schweiz: Geschmortes Wildschwein mit Pfifferlingen, Aprikosen und Schupfnudeln. Weich und süß, was will man mehr.

Fata Morgana: Orientalische Dessert-Variation.

Im Glas: die Sonne