OB Thomas Kufen, Meilenchef Rainer Bierwirth
und Zollverein-Vorstand Henrich Theodor Grütter
und Zollverein-Vorstand Henrich Theodor Grütter
Besseres Gourmetmeile-Wetter hatte sich Rainer Bierwirth vom Verein „Essen genießen e.V.“ gar nicht wünschen können, als er am gestrigen Donnerstag gemeinsam mit Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen und Zollverein-Vorstand Heinrich Theodor Grütter zum 14. Mal die „Gourmetmeile Metropole Ruhr“ auf Zeche Zollverein eröffnete. Eigentlich war im Jahr 2010 die Veranstaltung vor der gigantischen Industriekulisse des UN-Welterbes nur als einmaliger kulinarischer Event im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR gedacht, doch mittlerweile ist die Gourmetmeile mit dem langen Namen ein Klassiker der Freiluft-Gastronomie im Ruhrgebiet. In diesem Jahr hält sie sogar für die einstige Gourmetmeilen-Hochburg Essen als letzte Veranstaltung dieser Art tapfer die Flagge hoch, nachdem die Meilen in der Innenstadt und in Rüttenscheid aus verschiedenen Gründen ausfallen mussten. Während im letzten Monat fast an jedem Wochenende in einer Ruhrgebietsstadt wie die Weltmeister geschlemmt werden konnte (zu den Genussbereit-Berichten aus Mülheim, zweimal Dortmund und Bochum klick hier), gab’s für die Essener nur das Stadtgartenfest „Food, Wine & Music“ - und eben jetzt zum Saisonende die „Gourmetmeile Metropole Ruhr“.
Beim Besuch der Eröffnungsveranstaltung hatte ich diesmal tatkräftige Unterstützung von meiner Kollegin Silke Albrecht von der Facebook-Gruppe „Kulinarisches Dortmund“ (klick hier), die mit ihren in die Tausende gehenden Mitgliedern aus der Gastro-Szene der Westfalenmetropole nicht mehr wegzudenken ist. Obwohl Silke als Dortmunderin mit gleich zwei Spitzen-Gourmetmeilen wie „Gourmedo“ und „Dortmund à la carte“ gesegnet, ließ sie es natürlich nicht entgehen, die fabelhafte Veranstaltung im Schatten Industriedenkmals im Essener Norden zu besuchen.
Das Menü der Eröffnungsveranstaltung, für das vier der 13 teilnehmenden Gastronomien die Gänge beisteuerten, bot da schon einmal einen guten Einstieg, doch auch danach teilten wir uns noch ein ganze Reihe von weiteren Gerichten, die uns einen schönen Einblick in die Vielfalt des Angebots gaben. Denn das ist das Tolle an der „Gourmetmeile Metropole Ruhr 2024“. Die Veranstalter verzichteten weitgehend auf die Preiserhöhungen, zu denen sich die Meilen in den Nachbarstädten gezwungen sahen – aber auch darauf, in diesem Zuge die Portionen zu vergrößern, um den Gästen die Illusion zu geben, etwas für ihr Geld zu bekommen. So kann man sich auf Zollverein getrost jenes Erlebnis leisten, was eigentlich den Reiz einer Gourmetmeile ausmacht: An vielen verschiedenen Stände viel verschiedene Gericht auszuprobieren – und nicht, sich an einem satt zu essen und dann nach Hause zu gehen.
Das Eröffnungsmenü
Gourmetmeile Metropole Ruhr, Zollverein Essen
29.8.2024
Gourmetmeile Metropole Ruhr, Zollverein Essen
29.8.2024
Vorweg
Fischerei/Gärtnerei
Reibeküchlein
Eismeergarnelen, Limetten Crème Fraîche
Knusprig frischer Gruß aus der Küche
Gummersbach
Roastbeef vom Angus Beef
AntipastiGemüse, Pesto Rosso, Parmesan
Eine zweite, mediterran angehaucht Vorspeise. Köstlich das Fleisch und die Gemüse, noch köstlicher das rote Pesto.
Grauburgunder „Edition B“ trocken,
Weingut Lergenmüller, Pfalz
Weingut Lergenmüller, Pfalz
Acquario
Steinbeißerfilet
Curry-Honig-Sauce, frische Bohnen
Knusprig gebratener, vielleicht etwas sehr sanft gesalzener Fisch, dem die Sauce einen schönen Pep gab. Ganz Klasse die frischen Bohnen als saisonale Ergänzung.
Alte Metzgerei
Original Wiener Schnitzel vom Kalb
Erdäpfel-Vogerl-Salat, Steirisches Kürbiskernöl, Preiselbeeren, Sardelle, Kapernapfel
Dieses Gericht zu loben, hieße Schnitzel nach Wien zu tragen. Rundum gelungene Wiener Klassik, bis hin zur Garnitur. (Trotzdem: das Schnitzel im Restaurant essen. Da ist es drei-, viermal größer.)
Wir bedanken uns artig für die Einladung
Was sonst noch reinpasste…
Acquario
Cassata al Pastacchio
Sizilianische Eisspezialität
Pistazien, frisch Früchte (7 Euro)
Eis mit Pistazien – eigentlcih ein Dessert, bei uns ein Zwischengang
Suvai
Suvai’s Beste
Vorspeisen-Variation mit Thunfisch Cutlet, Rotti Papadam, Kokosnuss-Chutney, Kurkuma-Knoblauch-Crème, Dattel-Tamarind Dip (8 Euro)
Das südindische Restaurant Suvai ist ein Neuling auf Zollverein und der Vorspeisentelle ein sanfter Einsiteg in die exotische Aromenwelt. Die frittierten Thunfischbällchen machen Appetit. Das indische Brot und die Dips ebenso.
Suvai
Pulled Chicken Rotti
Pulled Chicken, karamellisiertes Zwiebel-Chutney, Masala Wedges, Wildkräuter-Salat (13 Euro)
Ein Gericht für Goldgräber: Das namensgebende gezupfte sanft indisch gewürzte auf Brot servierte gezupfte Hähnchenfleisch befindet sich unter dem SAlsat und den leckeren Kartoffeln.
Mintrops Restaurant “M” wie Margarethenhöhe
Bunte Tomaten aus Burgaltendorf
Burratacrème, Honig, Sesam, Oliven (7 Euro)
Regionaler geht’s nicht. Die Toamten stammen aus dem Garten von Mintrops Stammhaus, dem Hotel in Burgaltendorf, einem ehemaligen Bauernhof.
Mintrops Restaurant “M” wie Margarethenhöhe
Gelierte Hummerbisque
Ceviche von der Jakobsmuschel, schwarze Aioli, Fenchel (9 Euro)
Eine schnittfestes Hummersüppchen, darauf muss man erstmal kommen. Gekrönt wird der würzige Pudding von marinierten Jakobsmuschelscheiben. Die dazu gegebenen Aromaten sind stimmig.
Gelierte Hummerbisque
Ceviche von der Jakobsmuschel, schwarze Aioli, Fenchel (9 Euro)
Eine schnittfestes Hummersüppchen, darauf muss man erstmal kommen. Gekrönt wird der würzige Pudding von marinierten Jakobsmuschelscheiben. Die dazu gegebenen Aromaten sind stimmig.
Bliss
Kaisendon
Lauwarmes Label Rouge Lachs Tataki, geflämmte Ebi Garnele, Wakame, Sushi-Reis, Soja-Ponzu-Sud (15 Euro)
Gourmetgericht Nummer 1: ein gelungener Ausflug nach Japan. Respektvoll behandelter Lachs und Garnelen. Köstlich.
Gummersbach
Schnitzel von der französischen Entenleber
RoscoffZwiebelMarmelade, Honigbrot, Apfel, Portwein (17 Euro)
Gourmetgericht Nummer 2: eine gelungener Ausflug nach Frankreich. Ich durfte die unwiderstehliche sündhaftigkeit ja schon beim „Kulinarischen Treff“ in Mülheim probieren, und so schlürfte Silke das weich-süße Etwas fast ganz allein weg,
Im Glas ein passender 2020 Petit Manseng Jurançon moelleux Suprême de Thou, den Patron Klaus Gummersbach aus dem Keller des verblichenen Sternerestaurants Le Moissonnier in Köln gerettet hat. Gourmetmeile halt.
Gourmetmeile Metropole Ruhr. Geht noch bis 1.9.2024. Zeche Zollverein Essen. Alle Infos hier.