Montag, 28. März 2011

Kult(ur)-Weinmesse auf Zollverein

Fröhlich ausgeschenkt: Fast 40 Winzer waren vertreten

Gestern hat die ProWein in Düsseldorf begonnen, doch sie warf schon am Samstag ihre Schatten in Essen voraus. Die Weinfreunde aus dem Ruhrgebiet zog es nach Zollverein, auf die „Kult(ur)-Weinmesse“.

Künstler Christian Nienhaus, Nelson Müller, Thilo Marquass und der Genießer

In den vergangenen Jahren hatte die Hausmesse der Weinhandlung Rolf Kaspar im Essen-Steeler Stadtgarten stattgefunden. In diesem Jahr tauschte Geschäftsführer Rolf Marquass erstmals die neo-wilhelminische Gemütlichkeit des hundertjährigen Ausflugslokals mit der imposanten neuen Sachlichkeit des Weltkulturerbe im Essener Norden – eine mutige Entscheidung, wie der Genießer fand, die sich aber gelohnt hatte. Der Besucherzuspruch war groß, und fürs Catering und den Service waren Fernsehkoch Nelson Müller und seine Firma „Food & Flavour“ zuständig. Von außen ist Zollverein natürlich ein überwältigendes Erlebnis. Die Halle 12 ist aber ein nüchterner Raum, der gefüllt werden will. So hatte der Künstler Christian Nienhaus extra mehrere riesige Gemälde erstellt, die die Zukunft des Ruhrgebiet darstellen sollten und noch nach frischer Farbe rochen.

Die Zukunft des Ruhrgebiets: Weinprobe vor künstlerischer Kulisse

Diese Düfte wurden aber schnell von zahlreichen fantastischen Weinen übertönt, die fast vierzig Winzer aus der ganzen Welt für einen überwältigenden Genussmarathon ausschenkten und damit einen beeindruckenden Überblick über das Portfolio der Weinhandlung Rolf Kaspar boten. Von den 60 Weinen, die der Genießer probierte (und wieder ausspuckte), seien hier einige exemplarisch genannt.

Die 2008er Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese (14,50 Euro) vom Weingut Schömann in Zeltingen-Rachtig an der Mosel überzeugte den Genießer durch sein Ausgewogenheit von Süße und Säure, die sich wunderbar mild auf die Zunge legte.

Die Weine der Domaine des Enfants im südfranzösischen Roussillon sind hochexklusiv und werden in Deutschland von nur fünf Händlern verkauft. Die Weine sind handwerklich gemacht und spekuliren nirgendwo auf den Massengeschmack. Vom Spitzenwein „la larme de l’âme“ des Jahrgangs 2007 (65 Euro), der zur Verkostung anstand, wurden gerade einmal 1500 Flaschen abgefüllt. Im Mund wirkte er auch entsprechend monumental und vielschichtig.

Höhepunkt, so der Eindruck des Genießers“, waren jedoch die Klassiker der Barolo-Produzenten Renato Ratti aus La Morra. Zum Ausschank kamen die Lagen-Barolos „Rocche“(56 Euro) und „Marcenasco“ (30,95 Euro) aus dem Jahrgang 2006, die schon jetzt enorm trinkbar waren und ein großartiges Potential verhießen.

Weitere Weine beim Weindeuter: hier und hier

Nach getaner Arbeit blau (angestrahlt):
Genießer und Weindeuter

1 Kommentar:

  1. Bei der Weinauswahl war doch bestimmt der richtige Wein mit dabei gewesen. Ich trinke ja am liebsten die lieblichen oder süßen Weine. An trockene Weine komme ich nicht so ran.

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