Freitag, 11. Februar 2011

Das kulinarische Ruhrgebiet im neuen „Falstaff“


Welch nachhaltig propagandistische Wirkung RUHR.2010 für das Ruhrgebiet hat, zeigt die neue Ausgabe des „Falstaff“. Das ursprünglich aus Österreich stammende Gourmetmagazin bringt, jetzt, wo das Kulturhauptstadt Jahr knapp vorbei ist, unter dem Titel „Im Westen viel Neues“ eine vierseitige Reportage über die Restaurantlandschaft im Ruhrgebiet, ergänzt von drei Seiten mit Adressen und Kurzbeschreibungen von Hot Spots in der der Region.

Der Autor Hans-Peter Siebenhaar hat ein Wochenende im Ruhrgebiet verbracht, und dass sein Artikel dem Genießer durchaus gefällt, liegt daran, das Siebenhaar ein intensives Hintergrundgrundgespräch mit ihm geführt hat. Auch wird das „Manifest für eine kulinarische Bewegung im Ruhrgebiet“ kurz zitiert. Ansonsten kommen die Gastro-Heroen aus unserer schönen Gegend zu Wort: Berthold Bühler und Henri Bach von der „Rèsidence“ und Erika Bergheim vom „Nero“ im Schloss Hugenpoet. Etwas schmunzeln musste der Genießer, dass der Dorstener Sternekoch Björn Freitag und sein „Goldener Anker“ überhaupt nicht erwähnt werden, sondern im Adressteil das schöne und durchaus erwähnenswerte Restaurant von Eleonore Henschel neben dem Sternekollegen Frank Rosin in Dorsten auftaucht. Auch wird Stefan Manier vom Gasthaus Stromberg in Waltrop zitiert, der zusammen mit Mario Kalweit in Dortmund und anderen in der Gruppe „ReVier“ die Fahne der Ruhrgebietsküche hochhält.

Warum ein Gutteil der Hot-Spot-Adressen im Ruhrgebiet aus Düsseldorf ist, entzieht sich allerdings dem Verständnis des Genießers. Liegt es daran, dass die Metropole Ruhr samt ihrer Umgebung von jenseits des Weißwurstäquators doch nur wie ein einziger Eintopf schmeckt, oder hat der Autor bei seiner Stippviste nicht genügend autochthone Trüffel im Revier entdeckt, die er erwähnenswert fand?

Ein kleine Ergänzung zum Gastronomie-Teil übers Ruhrgebiet bildet in der „Falstaff“-Ausgabe eine Kolumne über Bierkultur von Autor Conrad Seidl, in der die Geschichte des Pils in Deutschland ausgerechnet am Bochumer Fiege Pils erläutert wird.


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