Dienstag, 9. April 2024

Nachgekocht: Bolognese aus Walnüssen und Linsen (fast vegan)


Es ist jetzt auch schon wieder zwei Wochen her, dass mich das unstillbare Verlangen überfiel, noch einmal die die vorweihnachtlichen Glücksmomente zu erleben, die mich beim Genuss der Lasagne mit Wildbrät-Ragù und Gorgonzola-Béchamel aus der Adventszeit ins Umami-Nirwana geschickt hatten (klick hier). Ein paar Nudelplatten waren damals übrig geblieben, und es schien mir an der Zeit, wieder einmal Lasagne zu machen.

Allerdings hatte ich keine Wild-Bratwürste zur Hand, deren Brät ich aus der Pelle hätte drücken können, doch in letzter Zeit war mir im Internet immer wieder die schwärmerische Ankündigung eines Rezeptes für eine vegane Bolgnese aus Spiegel Online untergekommen, und so dachte ich, dass ich das mal ausprobieren sollte. Statt Hackfleisch wurden gehackte Walnüsse und Linsen verarbeitet, eine Kombination, die mir schließlich aus der Seele sprach. Das komplette Rezept war leider hinter der Bezahlschranke verborgen, und so suchte ich auf Google nach einer Gratis-Version und wurde in dem österreichischen Blog „Gusto“ fündig (klick hier).

Die Zutaten: Linsen, Stangensellerie, Karotte,
Walnüsse, Tomatenmark, Zwiebeln, Rotwein


Beim Durchlesen der Zutatenliste bemerkte ich sofort, dass sie so gut wie identisch mit der von meinen veganen Polpette von neulich war (klick hier). Bis auf ein paar würzenden Kleinigkeiten fehlten nur die bindenden Zutaten Couscous und Semmelbrösel, die aus dem Ganzen eine formbare Frikadellenmasse machten. Auch waren die Linsen vorgekocht. In diesem Bolognese-Rezept hingegen kam dagegen eine Menge Flüssigkeit zu Einsatz - kein Wunder, denn allein die Linsen absorbieren beim Kochen schließlich mehr als die doppelte Menge Wasser.

Ich modifizierte das Rezept nach meinem Geschmack, was in erster Linie heißt, dass ich einen guten Schuss Rotwein dazu tat und die passierten Tomaten durch Tomatenmark ersetzte. Ich ließ alles gut anderthalb Stunden köcheln (40 Minuten bis die Linsengar waren, und dann noch einmal eine halbe Stunde, bis die gewünschte Konsistenz erreicht war.)

Vegane Bolo im Detail

Von dem Ergebnis war ich überwältigt. Optisch glich die Sauce einer Hackfleisch-Bolo bis ins Kleinste. Nach Fleisch schmeckte sie freilich nicht, was auch nicht erwarten war. Und dennoch war ein betörendes Umami vorhanden, das nichts zu wünschen übrig ließ und an das man sich problemlos gewöhnen könnte.

Im Glas: Der rote Spanier El Vinculo Crianza 2016
aus La Mancha aus dem Hause Pesquera.


Ich war von der veganen Bolo so begeistert, dass ich mir die Mühe ersparte, für eine Lasgne noch eine Béchamel-Sauce machen und dann alle schon vorher gegarten Zutaten noch einmal im Ofen mit Käse zu überbacken. Stattdessen kochte ich mir ein, zwei Portiönchen Bandnudeln, goss meine Bolo einfach drüber, garnierte mit etwas Basilikum und Sellerieblättern und streute geriebenen Parmesan darüber (auch wenn das nicht vegan war). Fertig war eines der besten Pasta-Gerichte, die ich seit Langem gemacht hatte.

Rezept: Bolognese aus Walnüssen und Linsen (fast vegan)

4 Portionen

2 Karotten
2 Stangen Sellerie
100 g Walnusskerne
100 g Linsen
1 Zwiebel
Olivenöl
3 EL Tomatenmark
100 ml Rotwein
500 ml Wasser
Pfeffer, Salz

Walnüsse fein mahlen oder hacken. Zwiebel, Karotten und Selleriestangen fein würfeln. Tomatenmark im Wasser verrühren.
Olivenöl in eine Pfanne erhitzen und die Zwiebeln glasig dünsten, Gemüsewürfel dazugeben und alles anrösten. Walnüsse und Linsen zugeben und kurz mitrösten, mit Rotwein ablöschen und eindampfen lassen. Verrührtes Tomatenmark zugeben. 30 bis 45 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen gar sind. Dann solange einköcheln, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Anrichten:
Bandnudeln
geriebener Parmesan
Basilikum oder Sellerieblätter
Pfeffer aus der Mühle

Bandnudeln nach Packungsvorschrift al dente kochen. Auf vorgewärmte Teller verteilen, Die vegane Bolognese darüber gießen. Mit gehacktem Basilkum oder Sellereiblättern garnieren. Natürlich schmeckt es sehr gut, alles mit geriebenem Parmesan zu bestreuen, aber dann ist das Gericht nicht mehr vegan.

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