Samstag, 28. Dezember 2024

Rezepte für Silvester und Neujahr


Früher, als der große Weihnachtsschmaus traditionell am ersten Feiertag stattfand, waren die Gerichte für Silvester und Heiligabend ziemlich ähnlich. Meistens gab es zu beiden Anlässen Würstchen mit Kartoffelsalat. Sollte an Silvester die Wartezeit auf den Jahreswechsel etwas üppiger gestaltet werden, gab es meistens Kalte Platten. Und allerlei Sorten Fisch, geräuchert oder sauer eingelegt, wurden aufgetischt – vermutlich, weil sie so gut zu Bier und Schaumwein passen.

Hier ist eine Übersicht über die schönsten Silvester- und Neujahrsessen aus dem Blog Genussbereit.

Silvester

Klare Ochsenschwanzsuppe mit Gin. Bei uns war Ochsenschwanzsuppe ein typisches Silvestergericht.
Klick hier


Karpfen blau. Nicht nur zu Weihnachten, auch an Silvester ist der Karpfen ein traditionelles Festmahl. Klick hier

Linsen auf schwäbische Art mit Spätzle und Saitenwürstchen. Nicht nur bei den sparsamen Schwaben prophezeien die Linsen unverhofften Geldsegen im neuen Jahr. Klick hier

Spaghetti alle cozze. Ein venezianisches Gericht, wie es Commissario Brunetti aß. Klick hier

 

 

 

 



Risotto al Prosecco. Ein hochelegantes, ganz einfach zuzubereitendes Gericht mit der norditalienischen Schaumwein-Spezialität Prosecco. Klick hier

Linsenrisotto mit gratinierten Jakobs- und Miesmuscheln und gebratenem Oktopus. Hier die Geldsegen prophezeienden Linsen italienisch mediterran. Klick hier

 

 





 

Neujahr

Katerfrühstück: Champagnerkraut│Ingwer│Birne│Curry│ Sardines au citron. Klick hier

Pannfisch Ruhrpott Style – gebratener Kabeljau mit Senfsauce, Bratkartoffeln und geschmorten Gurken. Die norddeutsche Spezialität auf Ruhrgebietsart auf der Kohlenpannschüppe serviert. Klick hier

Handgefärbte Sepia-Tagliatelle mit Jakobsmuscheln in Prosecco-Sahne-Sauce mit Bottarga und pinkfarbenem Radicchio. Etwas aufwändig, aber wunderschön anzusehen und sehr lecker. Klick hier

Bacalhau com natas (Stockfisch-Auflauf) auf grün-rotem Salat. Der portugiesische Stockfisch darf natürlich nicht fehlen. Klick hier


Erstveröffentlichung: 28.12.2023

Freitag, 27. Dezember 2024

Weihnachten 2024: Nicht nur kulinarische Irritationen

Heiligabend-Essen: Büffelbratewurst mit giechischem Kartoffeleslat 
und Pfälzer Brotaufstricj aus Linsen

Weihnachtsessen: Sauerbraten vom Bürgermeisterstück

Anfang Dezember hatte es einige Irritationen bezüglich der Blutzuckerwerte des Genießers gegeben, so dass ich glatt in eine tiefe vorweihnachtliche Depression stürzte. Die Zukunft sah düster aus: Keine unbekümmerten Restaurantbesuche mehr? Und vor allem keine Nudeln mehr? Keine NUDELN mehr? Die Lust, die Feiertage kulinarisch zu planen, war jedenfalls auf Null gesunken.

Doch nicht umsonst gilt das Weihnachtsfest auch als Fest der Erlösung. Eine Kontrolluntersuchung kurz vor Heiligabend offenbarte, dass es sich bei den früheren Werten wohl doch um einen Sturm im Wasserglas handelte und alles tadellos war. Man kann sich denken, was für ein Stein mir vom Herzen fiel.

Doch was den Weihnachtsschmaus anging, musste ganz kurzfristig improvisiert werden. Mein Slow-Food-Kollege Jochen hatte mir freundlicherweise zwei griechische, mit kretischem Gruyère verfeinerte Büffelbratwürste zukommen lassen, die er auf dem Weihnachtsmarkt in Herne entdeckt hatte. Erleichtert, dieses noble Weihnachtsgeschenk doch genießen zu dürfen, entschloss ich mich, damit an Heiligabend eine Variation des Kassikers „Würstchen mit Kartoffelsalat“ zuzubereiten. Ich ergänzte sie um einen Kartoffelsalat auf griechische Art mit Feta, Oliven, Ziegenjoghurt, Dill und frtittierten Kapern. Vorher gab es den Pfälzer Brotaufstrich aus Linsen aus dem Slow-Food-Kochkurs im November (klick hier) auf Pumpernickel. Ich hätte dazu gern einen weihnachtlich verharzten griechischen Retsina getrunken, der zum Weihnachtsbaum gepasst hätte, hatte es aber nicht geschafft, noch einen zu besorgen. Deswegen galt das Motto "Bordeaux passt immer" und es gab einen Chateau Tour de Pez 2002 aus dem Keller.

Weihnachtswein: Chateau de Pez 2002

Der war ja sowieso schon offen, denn ich hatte einen Teil davon benutzt, um die Beize für den traditionellen weihnachtlichen Sauerbraten zuzubereiten. Denn in einem überschwänglichen Glücksanfall hatte ich, als ich die guten Werte der Kontrolluntersuchung erfahren hatte, ohne lange nachzudenken ein Bürgermeisterstück vom Bio-Rind erstanden, das ich kurz und bündig sauer einlegte. Das Ergebnis war es eigentlich nicht wert, hier im Blog veröffentlich zu werden. Das Fleisch lag nur drei Tage in der Beize, viel zu kurz um das nötig süß-saure Aroma zu entwickeln, und Klöße und Rotkohl zum fertigen Braten kamen aus der Packung bzw. dem Glas. Aber was soll’s, Weihnachten ist schließlich Weihnachten. Das Apfelkompott war immerhin selbst gemacht.


Rezept: Kartoffelsalat auf griechische Art

500 g kleine festkochende Kartoffeln
2 kleine rote Zwiebeln
150 g Feta
1 EL Kapern in Salz
5 große Kalamata-Oliven ohne Stein
Schnittlauch
Dill
Zitronen- oder Orangensaft
100 g Ziegenjoghurt
Senf
Salz, Pfeffer, Zucker
Olivenöl

Kapern eine Stunde wässern.
Kartoffeln in stark gesalzenem Wasser in der Schale 25 Minuten gar kochen. Etwas abkühlen lassen, pellen und in Scheibenschneiden.
Zwiebeln schälen und in etwas Olivenöl andünsten, so dass sie iher Schärfe verlieren. Oliven in Scheiben schneiden. Feta in Stücke schneiden oder zerbröseln.
Kartoffeln, Frühlingszwiebeln, Fetakäse, Oliven einer Schüssel miteinander vermengen.
Joghurt, Olivenöl, etwas Senf und Zitrussaft zu einer Marinade verrühren. Mit Pfeffer, Salz und Zucker würzen. Marinade über die Kartoffeln gießen und alles gut vermengen.
Dill und Schnittlauch fein hacken, zum Salat geben und alles gut vermengen. Ziehen lassen und evtll. nachwürzen.
Kapern abtropfen lassen und trockentupfen, in etwas Olivenöl knusprig frittieren und über den Salat streuen.

Pfälzer Brotaufstrich aus Linsen
Zum Rezept hier klicken

Sauerbraten
Zum Rezept hier klicken
 
 
 

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Weihnachten 2024: Schöne Bescherung!


Ein passenderes Symbolbild für das Weihnachtsfest im Jahr 2024 als die beim Christbaum-Schmücken zerbrochenen Kugeln kann es kaum geben. Sowohl in politischen, gesellschaftlichen als auch persönlichen Belangen kann ich das vergangene Jahr nur mit den ironischen Worten von Queen Elizabeth II. als annus horribilis bezeichnen.
Aber es kann nur besser werden, schließlich bringen Scherben Glück - auch oder besonders, wenn sie die Überreste von über 70 Jahre alten Christbaumkugeln sind, die ich schon seit meiner Kindheit kannte. Deshalb wünsche ich allen meinen Blog-Lesern ein frohes Weihnachtsfest!

Freitag, 20. Dezember 2024

Gerichte für Heiligabend: Beyond Kartoffelsalat

Kartoffelsalat. Klick hier

Das traditionelle Heiliganbend-Gericht der Deutschen und im Ruhrgebiet ist Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Salat lässt sich prima vorbereiten, weil er sowieso ziehen muss, und die Würstchen sind schnell aufgewärmt.

Hier sind die schönsten Alternativen des Genießers aus seinem Blog. Manchmal etwas aufwendiger, aber immer lecker.

Französischer Klassiker: Pariser Zwiebelsuppe von der Roscoff-Zwiebel. . Klick hier
 

Etwas Bastelarbeit: Ölsardinenbrandade mit Gurkensudhaube an Grünkohlsalat. Klick hier

Effektvoll: Flambierte Entenbrust an winterlichem Salat. Klick hier

Etwas aus Portugal: Bacalhau (Stockfisch) mit Caldo Verde (Grünkohl) und Chouriço (Paprikamettwurst) nach Genießerart. Klick hier


Nochmal Stockfisch: Reibeküchlen von Stockfisch und Kartoffel nach Genießerart (pataniscas de bacalhau) mit Kichererbsensalat. Klick hier
Erfordert Vorbereitung: Enten-Terrine mit Äpfeln. Klick hier
Zur Zeit vilelleicht etwas unkorrekt: Russischer Hering im Pelz. Klick hier



Erstveröffentlichung: 20. Dezember 2022

Sonntag, 15. Dezember 2024

Vegetarische Weihnachten: Die schönsten Rezepte auf Genussbreit

Seit ein paar Jahren gibt es zu Weihnachten beim Genießer zunehmend festliche vegetarische Gerichte. Hier eine Auswahl der schönsten Rezepte, die ich auf Genussbereit gepostet habe.

Seit jeher ein Klassiker: Kastaniensuppe mit mit Orangenfilets, Sahne und Granatapfelkernen. Zum Rezept klick hier

Ebenfalls ein Klassiker aus der Bistroküche: Pariser Zwiebelsuppe von der Roscoffzwiebel. Zum Rezept klick hier

Frisch und nahrhaft: Genießers Weihnachtssalat mit Rapunzel, mariniertem Rotkohl, Cranberries, Äpfeln, Orangen, Walnüssen und gebratenem Fenchel und Serviettenkloß. Zum Rezept klick hier

Wenn’s draußen schön kalt ist: Bratapfel „Himmel und Erde“ vegetarisch. Zum Rezept klick hier

Eine Idee vom Weihnachtsmarkt: Genießers Grünkohlcurry mit Süßkartoffeln, Maronen, Äpfeln, Kokosschmand und gebrannten Walnüssen. Zum Rezept klick hier

Kein Weihnachten ohne Festtagsbraten: Vegetarischer Nussbraten mit Genießers Tomatensauce. Zum Rezept klick hier

Ein Klassiker zum Dessert: Schwarzwälder Kirsch im Glas. Zum Rezept klick hier

Hier geht es zu allen vegetarischen Weihnachtsgerichten: klick hier

Erstveröffentlichung 8. Dezember 2023

Sonntag, 8. Dezember 2024

In der Weihnachtsbäckerei: Die schönsten Plätzchen-Rezepte des Genießers


Eine Liste der schönsten Plätzchen-Rezepte auf Genussbereit. Es handelt sich dabei nicht unbedingt um Weihnachtsklassiker, sie schmecken aber auch wundervoll zum Fest.

Ein italienischer Klassiker: Amaretti. Klick hier

Orientalisch inspiriert: Windbeutelchen mit Rosen-Pistazien-Vanille-Sahne. Klick hier

Noch was Italienisches: Cantuccini. Klick hier 

Mal was Gesundes: Ingwerplätzchen mit Orangen und Datteln. Klick hier 

Nach Léa Linster: Madeleines. Klick hier 

Ein Klassiker aus Portugal: Pasteis de nata. Klick hier  

Was mit Äpfeln I: Apfelröschen aus Blätterteig. Klick hier 

Was mit Äpfeln II: Apfel-Galettes mit Walnüssen und Salzkaramell. Klick hier

Und zum Abschluss ein paar Bonbons: Butterkaramellen mit Salz und Honig. Klick hier



Erstveröffentlichung 17.12.2022

 

Montag, 2. Dezember 2024

Zum Geburtstag ein Abschiedsessen: Restaurant Frintrop in Oberhausen-Dümpten

Eine Tradition geht zu Ende.
Das Restaurant Frintrop schließt Ende 2024.


Schon vor 30 Jahren stand das Restaurant Frintrop im MARABO-Restaurantführer „Ausgehen im Ruhrgebiet 94/95“ in der ruhrgebietsweiten Top Ten der „Feinen“ auf Platz 1, und in der Ausgabe im Jahr darauf wurde es von der Redaktion noch ganz kess als „beste Küche in Oberhausen“ bezeichnet. Da führten Hermann Frintrop uns seine Frau Dorothee das von den Großeltern 1911 gegründete Haus im industriell geprägten Stadtteil Dümpten bereits seit 15 Jahren und hatten aus der Ruhrgebietsschankwirtschaft längst ein Fine-Dining-Haus gemacht, ähnlich wie es auch z. B. im benachbarten Essen mit den Familienbetrieben „Kölner Hof“ in Frohnhausen und „Hannappel“ in Steele-Horst geschah. Gerade hatten die Frintrops nach einer Renovierung ihr Angebot der Nachfrage angepasst und aufgesplittet. Im vorderen Gastraum, „Bistro“ genannt, gab es bürgerliche Ruhrgebietsküche, hinten, im „Restaurant“, französisch inspirierte Gourmetküche.

Hermann Frintrop

Es sollte noch einmal fast zehn Jahre dauern, bis ich endlich selbst das Restaurant Frintrop besuchen konnte, als Tester für den Restaurantführer „Essen geht aus 2004“. Ich war begeistert. Mitten im Sommer konnte ich eine „Daurade provençale“ auf der idyllischen Wiese hinter dem Haus genießen, als säße ich in jenem Hinterhof, in dem ich als Kind gespielt hatte. Die Erdbeeren für den Nachtisch kamen vom Bauern nebenan. (Um den damaligen Text nachzulesen, bitte hier klicken.)

1995 in "Ausgehen im Ruhrgebiet"

Immer wieder nahm ich mir vor, noch einmal nach Oberhausen zu fahren, aber irgendwie wollte es mir nie gelingen. Als vor ein paar Wochen Hermann Frintrop auf Facebook postete, dass er endlich, mit Mitte 70, in den Ruhestand gehen und das Restaurant Ende Dezember 2024 schließen wollte, ergriff ich die letzte Chance. Ich überzeugte meine Slow-Food-Freunde, meinen 69. Geburtstag dort zu feiern, noch schnell, bevor das Traditionsrestaurant geschlossen und alte Haus verkauft ist.

Es wurde ein gemütlicher, heiter-melancholischer und genussreicher Abend, einen Tag nach dem eigentlicher Geburtstag, denn da war Ruhetag. Das regnerische Novemberwetter erlaubte leider keinen Blick in den schönen Biergarten, aber die Gasträume des über 100 Jahre alten Hause atmeten ein zu Herzen gehendes nostalgisches Flair, denn selbst die gepflegten Renovierungen aus 1990-er Jahren hatten ja schon eine historische Aura. Oberhalb der alten Wandvertäfelung hingen moderne Bilder von verschiedenen Fotografen, die hier regelmäßig ausstellten. Eine Tafel neben dem Aquarium am Eingang teilte mit, dass heute nur für Gäste mit Reservierung geöffnet sei. Im Laufe des Abends füllte sich das Restaurant dann recht gut – gerade mit so vielen Gästen, dass sie der Veteran in der Küche ohne viel Hektik bekochen konnte.




Nostalgie pur


Spätburgunder zum Reh


Wir fünf Personen konnten eine ganze Reihe der Gerichte von der kleinen Standard- und der saisonalen Wildkarte probieren. Hermann Frintrop bereitete sie mit der abgeklärten Routine des Altmeisters mit handwerklicher Perfektion und ohne spektakuläre Extravaganzen zu, doch nach wie vor mit beeindruckender schmackhafter Bodenständigkeit. Beim Anrichten verzichtete er auf jegliche Präsentationsakrobatik und näherte sich damit an die Mittagstische, die man von zu Hause kennt. Die Desserts, üppige Abschlussgänge, bestätigten noch einmal die lobenden Erwähnungen der Rezensionen von 1995 und 1996. Gern hätten wir die Reste aus dem Weinkeller ausgetrunken, doch wir mussten uns als Autofahrer und auf ihre Gesundheit achtgebende Senioren mäßigen. Immerhin funkelte im Glas ein Spätburgunder im schönsten Kardinalsrot.

Der Abend war ein wunderbarer Ausflug in eine kulinarische Heimat, wie man ihn im nächsten Jahr nicht mehr erleben kann.


Geburtstagsessen zum 69.
Restaurant Frintrop, 27. November 1924




Rohkost zum Brot
 

Pilzessenz von Pfifferlingen


Salat mit gebratenen Pilzen


Blutwurst mit Feldsalat und Kartoffeldressing


Tafelspitz in Vinaugrette mit Bratkartoffeln


Rehkotelett mit Kartoffel-Pfifferlingssalat und Hagebuttenmus


Kleiner Rehbraten mit Pfifferlingen, Semmelknödel und Preiselbeerapfel



Pumpernickelcrème, Saure Sahne Sauce

Tresterparfait mit Trauben und Nüssen in Honigkaramel


Marzipanhalbgefrorenes mit Preiselbeersahne

Restaurant Frintrop. Oberhausen-Dümpten, Mühlenstr. 116, Tel 0208.870975. Mi-Mo 17-22 Uhr, So und feiertags 12-14 & 17-22 Uhr. Di Ruhetag. www.restaurant-frintrop.de. Nur noch bis Ende Dezember geöffnet.