Montag, 26. Dezember 2016

Liver-Eating Genießer: Gebratene Bisonleber auf albanische Art für Winnetou

Ursprünglich habe ich dieses Rezept am 9. September 2016 gepostet. Aus Anlass der Ausstrahlung der neuen Winnetou-Filme auf RTL wiederhole ich diese Hommage an den Waschbrettbauch des Winnetou-Darstellers Nik Xhelilaj.

Der Wittener Metzger Mirco Wohlfahrt ist immer wieder für eine Überraschung gut. Vor zwei Jahren übernahm er die traditionsreiche Fleischerei Emil Kern seines verstorbenen Lehrherrn im Hammertal und die damit verbundene Lizenz zum Schlachten. So ist er einer der wenigen Metzger in der Region mit einem eigenen Schlachthaus, in dem er ausschließlich in der direkten Umgebung erzeugte Rinder und Lämmer aus einer eigenen Herde verarbeitet. Anfang des Jahres hat er ein neues, größeres Ladenlokal bezogen, zu dem ein eigener Reifeschrank gehört. Hier lässt er sein Fleisch abhängen und veredelt es im Dry-Age-Verfahren.

Die komplette Bisonleber wiegt 4,5 kg.

Gelegentlich kauft er dazu, wie jetzt z.B. einen Bison aus der Zucht des Sonnenhofes im Westerwald. Auch dieses hochwertige Fleisch wandert erst einmal bis Mitte Oktober in den Reifeschrank. Nur die Innereien wie die Leber müssen sofort gegessen werden. Da freute sich der Genießer, dass er ein Stück von dem 4,5 Kg schweren Brocken abbekam.

So hat sich der Opa des Genießers die Büffeljagd
im Buch "Winnetou I" vorgestellt und gezeichnet.

Eigentlich ist der Bison ja untrennbar mit der Wild-West-Romantik verbunden, wie wir sie aus den Winnetou-Romanen von Karl May kennen. Karl May hat aber auch wunderbare Abenteuerromane geschrieben, die im ehemaligen Osmanischen Reich spielen. So hatte der Genießer eine ganze Reihe von Assoziationen, als er bei der Suche nach einem Rezept für gebratene Leber auf das türkische Arnavut cigeri stieß, Leber auf albanische Art. Nicht nur, dass Nik Xhelilaj, der Schauspieler, der in den neuen Winnetou-Filmen von RTL, die Weihnachten ins Fernsehen kommen, aus Albanien kommt. In Albanien spielt auch Karl Mays Buch „Der Schut“, das großartige Finale der sechsbändigen Orientserie, die mit „Durch die Wüste“ beginnt. Was lag da näher, als Bisonleber auf albanische Art für Winnetou zu machen?

Wie bei allen Lebergerichten von fegato alla veneziana bis Leber Berliner Art sind bei der Leber auf albanische Art Zwiebeln die wichtigste Nebenzutat. Hier werden rote Zwiebeln mit fermentiertem Paprika gewürzt. Das gibt einen rauchigen Geschmack. Der Genießer hatte keinen sog. Isot Paprika zur Hand, sondern nahm spanischen Pimentón de la Vera, geräucherten Paprika.

So kommen die Dosentomaten in den Ofen.

Häufig kommt auch noch eine fruchtige Süß-Säure in Form von Äpfeln oder Feigen dazu, bei den Albanern übernehmen reife frische Tomaten diese Funktion. Um die Süße der Tomaten herauszuarbeiten, dörrte der Genießer mit Knoblauch und Thymian aromatisierte San-Marzano-Tomaten aus der Dose im Ofen.

300 g Bisonleber für den Genießer

Die Bisonleber wurde in Streifen geschnitten, in Mehl gewälzt und sanft gebraten. So wurde sie außen schon knusprig und innen zart, hatte aber einen schönen Biss. Geschmacklich unterschied sie sich nur wenig von Rinderleber. Heraus kam dabei ein Gericht, das Winnetou sicherlich geschmeckt hätte.


Rezept: Bisonleber auf albanische Art für Winnetou
2 Portionen

300 g Bisonleber
Mehl
Pfeffer, Salz
Isot Paprika oder Pimentón de la Vera
Sonnenblumenöl
2 rote Zwiebeln
Petersilie
Salz
1 Dose San-Marzano-Tomaten
Pfeffer, Salz, Zucker
Thymianzweige
1 Knoblauchzehe
Olivenöl

Den Saft der San-Marzano-Tomaten aus der Dose abgießen (anderweitig verwenden). Tomaten halbieren und entkernen. Knoblauchzehe in dünne Scheiben schneiden. Tomatenhälften auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, mit Pfeffer, Salz und Zucker würzen und den Knoblauchscheiben und Thymian belegen. Für etwa 2 Stunden bei 120 Grad in den Ofen geben.

Rote Zwiebeln in dünne Ringe schneiden. Mit Salz bestreuen, durchkneten und 10 Minuten lang stehen lassen. Dann die Zwiebelringe in ein Sieb geben und das Salz kräftig abspülen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. (Man kann das auch bleiben lassen, doch dann sind die Zwiebeln schärfer.)
Zwiebeln mit Pimentón de la Vera oder Isot Paprika vorsichtig würzen und mit gehackter Petersilie vermischen.

Bisonleber ggf. von der grauen Haut und Adern befreien, gut abspülen und in Streifen schneiden. Leberstreifen in Mehl wälzen.
Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen und die mehlierten Leberstreifen bei sanfter Hitze von allen Seiten portionsweise ca. 8 Minuten oder weniger braten, bis sie außen knusprig sind. Aus der Pfanne nehmen und mit Pfeffer, Salz und wenig Pimentón de la Vera bzw. Isot Paprika würzen.

Gebratene Bisonleber, Zwiebeln und gedörrte Tomaten auf einem Teller anrichten und mit türkischem Fladenbrot servieren.

Hier ein weiteres Rezept: Carpaccio von roher Bisonleber.

Dienstag, 20. Dezember 2016

Genussbereit auf Facebook 11

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Montag, 19. Dezember 2016

Adventsgemüse: Radicchio Trevisano Tardivo

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 Venezianisches Gemüse:
Radicchio Trevisano Tardivo

Alle sechs bis acht Wochen gönne ich mir eine Einkaufsfahrt u.a. in den italienischen Groß- und Einzelhandel Andronaco in der Dortmunder Nordstadt. Fast alle Gastronomen im westfälischen Ruhrgebiet kaufen da italienische Lebensmittel, und auch als Endverbraucher kommt man wahrlich auf seine Kosten. Ein umfangreicheres Angebot an Pasta secca gibt es in der Region wohl nicht, aber auch Pelati, Wurst, Käse, Fisch, Wein und Kaffee können jeden italophilen Feinschmecker glücklich machen. Zumindest, wenn das Sortiment komplett vorrätig ist, was leider nicht immer der Fall ist.

Eleganter Molotow-Cocktail:
Ein Tardivo als Flaschenschmuck

Seit einiger Zeit ist auch eine kleine Auswahl italienischer Gemüse im Angebot, und letzten Freitag hatte ich das Glück, den Laden genau an dem Zeitpunkt zu besuchen, als die Ware wirklich noch knackig frisch war. Besonders stach mir da der Radicchio Trevisano Tardivo ins Auge, jener Salat, der in Treviso, ein Städtchen in der Nähe von Venedig, gezüchtet wird und jetzt im Dezember Hochsaison hat. Schon der normale Radicchio Trevisano Rosso schlägt jeden labbrigen Kopf aus dem Feld, den man im normalen Supermarkt bekommt. Die Sonderform Tardivo, d.h. „spät“, ist noch einmal ein Klasse für sich. Die länglichen Blätter leuchten weiß und rot und geben dem Salat mit ihren verwirbelten Spitzen das Aussehen einer flackernden Fackel. An Eleganz im Aussehen können es nur noch Zucchiniblüten mit ihm aufnehmen. Der Geschmack ist eine zarte Versuchung aus bitter und süß. Optisch und aromatisch ist der Radicchio Trevisano Tardivo ein durch und durch venezianisches Produkt.

Gebraten und als Salat: Radicchio Trevisano Tardivo
als Beilage zu Salsiccia und Polentatalern

Die beiden Tardivo-Flammen, die ich erwarb, bereitete ich auf verschiedene Arten zu. Für die Begleitung zu gebratener Salsiccia und Polentatalern, wie es Marco Mansutti von der Vinothek Eppendorf vorgeschlagen hatte, halbierte ich eine Flamme der Länge nach. Die eine Hälfte briet ich im Salsicciafett ebenfalls an, doch achtete ich darauf, dass sie ihren Biss behielt. Vor dem Essen beträufelte ich sie mit etwas Olivenöl und gab etwas geriebenen Parmesan dazu. Die andere Hälfte schnitt ich in mundgerechte Stücke, die ich in Himbeeressig, Oliven– und Kürbiskernöl marinierte und mit Orangenfilets und Walnüssen zu einem raffinierten Salat mischte. Es war ein wunderbares Mittagessen. (Das Rezept für einen etwas aufwändigeren Radicchio-Salat gibt es hier.)

Als Zugabe zu Casarecce alla carbonara

Die andere Flamme wurde eine Erweiterung für meine heißgeliebten Nudeln alla carbonara. Neben dem Radicchio Trevisano Tardivo hatte ich bei Andronaco ein Stück Guanciale gekauft, eine römische Speckspezialität. Damit bereitete ich die Carbonara zu, dünstete den in Stücke geschnittenen Radicchio gleich mit. Für die klassische Sauce verquirlte ich Eier und Parmesan und würzte sie mit weißem Pfeffer, Muskat und zerstoßener Koriandersaat. (Zum Grundrezept klick hier). Für Nudeln alla carbonara nehme ich gern die im Gegensatz zu den klassischen Spaghetti etwas dickeren Casarecce, die in diesem Fall recht hübsch mit ein paar zurückbehaltenen Radicchio-Blättern harmonierten, mit denen ich die Teller beim Anrichten dekorierte.

 Zutaten für die Carbonara:
Nudeln, Guanciale, Tardivo, Eier, Parmesan

Samstag, 17. Dezember 2016

Für Silvester geübt: Klare Auerochsenschwanzsuppe mit Gin

Weihnachten war ja immer ein Mama-Fest, da bereitete sie in der Regel zwei Braten zu, einen vom Schwein und einen vom Rind. Später gab’s dann nur noch Sauerbraten. Kamen jedoch zu Silvester Gäste, hatte Papa die Küchenhoheit. Da gab es dann neben der Feuerzangenbowle Aal oder Muscheln. Oder eben auch Ochsenschwanzsuppe.

Silvester 1965/66

Natürlich wurde die nicht selbst gemacht, sondern entsprechende Konservendosen geöffnet. Von männlicher Faszination war daran, dass man die Suppe mit einschlägigen Spirituosen wie Cognac oder Gin „verfeinern“ konnte. Davon wurde dann auch ausgiebigst Gebrauch gemacht. Als kleiner Junge beobachtete ich das immer mit größter Faszination, essen mochte ich die Suppe aber nie, durfte es auch nicht.

Wieder oder noch im Trend: Gin

Als ich jetzt den Schwanz vom Auerochsen aus den Ruhrwiesen vor mir liegen hatte, war mir sofort klar: das wird eine ebenso klare, bernsteinfarbene Ochsenschwanzsuppe. Und zwar mit Gin, erlebt der klare Wacholderschnaps zur Zeit doch eine Renaissance. Und weil all die Gewürze, die ihm im Gegensatz zu Opas gutem alten Doppelwacholder seine besondere Note verleihen, auch in eine Ochsenschwanzsuppe gehören, konnte das nur eine runde Sache werden.

Der Auerochsenschwanz

Beim Zubereiten erwies es sich als ein Segen, dass ich die Suppe nicht etwa in Erwartung von abendlichen Gästen irgendwann am Nachmittag eines Feiertages zu kochen begann, sondern als adventliche Entspannung zur Erstellung eines Blogs. Ich erlebte eine unerwartete Überraschung nach der anderen, die ein Feiertagschaos hervorgerufen hätten, das ich mir nicht vorstellen möchte. Erstens dauerte es viel länger als erwartet, bis das wenige Fleisch so weich war, dass es fast vom Knochen fiel. Über drei Stunden musste es kochen.

Das hatte zweitens zur Folge, dass die stolze Menge von über 2 Litern Flüssigkeit, die ich angesetzt hatte, sich auf eine mickrigen Teller reduzierte, so dass ich sie dann doch durch ein handelsübliches Rinderbrühen-Fertigprodukt verlängern musste.

Einlage: Gemüsesternchen

Und drittens war das Süppchen auch nach dem dritten Durchseihen noch so trübe, dass man darin eine Moorleiche auf Nimmerwiedersehen hätte verschwinden lassen können. Aus Verzweiflung stellte ich die Brühe dann über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Morgen konnte ich dann das abgesetzte Fett abschöpfen und die Suppe noch einmal durchseihen, so dass sie endlich so klar wie die sprichwörtliche Kloßbrühe wurde. Nach ausgiebigem Abschmecken kamen aber handgeschnitzte Gemüsesternchen als Einlage hinein. (Die Freundin des guten Geschmacks hat da auf Facebook neulich ein hübsches Foto gepostet. Von ihr habe ich auch die Idee übernommen, kleine Tomatenmarkdöschen als Serviettenringe zu zweckentfremden.)

Rezept: Klare Auerochsenschwanzsuppe mit Gin

1 Schwanz vom Auerochsen
1 dicke Scheibe Sellerie
2 große Möhren
1 Petersilienwurzel
1 Zwiebel mit Schale
1 Stange Lauch
¼ l Rotwein
2 Lorbeerblätter
2 Nelken
1 TL Wacholderbeeren
Salz, Pfeffer
evtl. Rinderbrühe
0,1 l Gin
Cognac, Whisky, Madeira, Worcestersauce, Tabasco, Sojasauce zum Abschmecken
Zucker
1 EL Butterschmalz
3 - 4 Eiweiß zum Klären
Möhren, Kohlrabi, Lauch für die Einlage
Gemüsebrühe zum Blanchieren

Möhren, Sellerie, Petersilienwurzel schälen und in Würfel schneiden. Luch waschen und in Stücke schneiden. Die Ochsenschwanzstücke mit Pfeffer und Salz würzen und in einem Topf im Butterschmalz scharf anbraten, bis sie leicht braun werden.
Nun das fein gewürfelte Suppengrün und die Zwiebel mit Schale zugeben. Ebenfalls Farbe nehmen lassen. Mit Rotwein ablöschen und einkochen lassen, bis der Wein zu Sirup wird. Mit kochendem Wasser auffüllen, bis die Fleischstücke bedeckt sind. Lorbeerblätter, Nelken und zerdrückte Wacholderbeeren dazugeben.

Das ganze 2 ½ Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist und sich vom Knochen löst. Fleisch heraus nehmen, vom Knochen lösen, klein schneiden. Knochen wieder in die Suppe geben und eine weitere Stunde köcheln lassen. Immer wieder Flüssigkeit (Rinderbrühe) nachgießen.

Zum Klären mit einem Schaumlöffel das Gemüse und die Knochen aus der Brühe nehmen. Brühe erkalten lassen (am besten über Nacht im Kühlschrank) und das Fett vorsichtig abschöpfen.

1 Ei trennen und das Eiweiß zu Schnee aufschlagen. In die Brühe geben und vorsichtig aufkochen lassen. Eine paar Minuten simmern lassen. Über einen zweiten Topf ein angefeuchtetes Seihtuch spannen und die Brühe abseihen. Ein weiteres Eiweiß zu Schnee aufschlagen, in die durchgeseihte Brühe geben und simmern lassen. In der Zwischenzeit das Seihtuch gründlich ausspülen. Die Brühe erneut durchseihen. Vorgang so oft wiederholen, bis die Brühe klar ist.

Für die Einlage Möhren und Kohlrabi in Sternchen schneiden. Etwas Lauch zu Julienne schneiden. In Gemüsebrühe blanchieren, so dass es noch bis hat. Kleingeschnittenes Ochsenschwanzfleisch zum aufwärmen ebenfalls in die Brühe geben.

Gin in die geklärte Ochsenschwanzsuppe geben, ggf. auch Whisky, Madeira oder Cognac. Aufkochen lassen. Mit Worcestersauce, Tabasco, Sojasauce, Zucker, Pfeffer und Salz abschmecken.

Zum Anrichten Einlagengemüse und Fleisch auf tiefe Teller verteilen und vorsichtig mit Suppe auffüllen.



Montag, 12. Dezember 2016

Weihnachtsessen: Auerochsenbäckchen nach Art einer provençalischen Daube mit Brot-Gugelhupf

Beim Durchstöbern seines mittlerweile sieben Jahre alten Blogs entdeckte der Genießer, dass er bereits im Jahr 2011 aus dem Auerochsenfleisch von Bauer Schulte-Stade in Hattingen-Winz-Baak eine Daube machen wollte, eine Art löffelweich geschmortes Gulasch aus der Provence, nur mit größeren Fleischstücken. Damals war jedoch das Fleisch des halbwild in den Ruhrauen lebenden urigen Heckrindes, wie die rückgezüchtete Rasse wirklich heißt, nicht verfügbar, und so begnügte ich mich mit dem nicht weniger fantastischen normalen Rindfleisch.

Auerochsenschwanz und Auerochsenbacke

Als jetzt in der Adventszeit wieder einmal Auerochsen-Gulasch im Angebot des Schultenhofes war, wollte ich das damals Versäumte nachholen. In der Hoffnung, etwas von dem Gulaschfleisch nicht schon kleingewürfelt vorgeschnitten, sondern am Stück zu bekommen, fuhr ich in den Hofladen. Dem war leider nicht so, aber es sollte besser kommen. Ich ergatterte das letzte Auerochsen-Bäckchen, das noch da war. (Und einen Auerochsenschwanz, doch der ergibt einen anderen Post. Klick hier.)

Paradiesische Resteverwertung: Die Zutaten für Marinade

Zu Hause zerschnitt die die beiden Backenhälften in die für die Daube üblichen Scheiben und marinierte sie über Nacht in allerlei Wurzelgemüse, Zwiebeln und Gewürzen sowie einigen Spirituosenresten, die bisher einfach nicht alle werden wollten: einen etwas teureren, aber auch saureren roten Bordeaux, einen billigen französischen Weißwein, den ich nur gekauft hatte, weil es dazu als Giveaway einen Korkenzieher gab, und vor allem die letzten Reste eines zypriotischen Brandys, den seinerzeit mein Vater bei seinem letzten Urlaub von der Mittelmeerinsel mitgebracht, aber niemals getrunken hatte. Etwas Balsamico-Essig kam auch noch dazu.

Weitere Zutaten: Portobello-Champignons,
getrocknete Steinpilze, Orange

Am nächsten Tag holte ich das Fleisch und die Gemüse aus der Marinade, briet beides scharf an, tat es zurück und schmorte alles bei niedrigster Temperatur leicht simmernd. Verfeinert wurde alles noch mit Orangenschale und sautierten Portobello-Champignons und getrockneten Steinpilzen.

Fertig geschmort.

Dabei zeigte das Fleisch seine ganz Qualität. Das Rezept empfiehlt vier (!) Stunden Schmorzeit, doch die Auerochsenbäckchen waren schon nach anderthalb Stunden löffelweich, die Sehnen und das Bindegewebe, das sie durchzogen, butterzart geliert. Bevor das Fleisch ganz zerfiel, nahm ich es aus dem Topf, ließ aber die Sauce noch weiter um die Hälfte einkochen. Das Ergebnis war herrlich: Fleisch, das auf der Zunge zerging und eine Sauce voller Geschmack und Aroma.

Das genaue Rezept für die Daube findet Ihr bei meinem Post aus dem Jahr 2011. Klick hier.

Die Daube gab es in Frankreich schon zu vorkolumbianischen Zeiten, als die aus Amerika stammende Kartoffel Europa noch nicht erobert hatte. Heute sind Kartoffeln eine ideale Ergänzung zum Schmorfleisch, doch damals aß man einfach Brot dazu. So kam ich auf die Idee, auf elegante Art an diese Tradition anzuknüpfen. Ich wollte als Saucenträger einen Gugelhupf aus altbackenem Brot backen.

Zutaten für den Brot-Gugelhupf

Wieder ging es um Resteverwertung, bei der allerdings zwei konträre Backphilosophien aufeinandertrafen. Ich hatte noch ein völlig vertrocknetes, billiges Ciabatta aus der Selbstbedienungstheke von Edeka herumliegen, und auch ein handwerklich hergestelltes, mittlerweile aber auch sehr trocken gewordenes Bio-Roggenbrot aus der Hutzel-Bäckerei im Brotkasten. Beides würfelte ich, weichte es in kochender Milch ein und verarbeitete es mit etwas gewürfeltem Speck, Eigelb und zu Schnee geschlagenem Eiweiß zu einer Art Semmelknödelteig, den ich aber nicht in heißem Wasser gar ziehen ließ, sondern in eine Gugelhupfform füllte und bei 170 Grad im Backofen buk. Ums vorweg zu nehmen, es schmeckte herrlich.

Gugelhupf kaputt. Aber lecker.

Doch beim Stürzen geschah das Malheur. Ein Teil des Gugelhupfes blieb in der Form hängen. Wahrscheinlich hatte ich die Form nicht sorgfältig genug ausgebuttert und mit Semmelbröseln ausgekleidet. Dass der Gugelhupf jedoch zerriss, lag daran, dass ich zu viele und zu große Roggenbrotwürfel in den Teig gearbeitet hatte. Während sich das Ciabatta beim Einweichen in der heißen Milch auflöste und eine neue Teigmasse bildete, blieben die unverwüstlichen Roggenbrotwürfel bestehen und brachten so eine Menge Sollbruchlinien in den fertigen Teig. Das nächste Mal weiß ich also Bescheid: weniger und kleinere Roggenbrotwürfel, die sich dann wie die Schokoladenstückchen im Stracciatella-Eis verteilen.

Aber dem Geschmack tat das keinen Abbruch. Auch als unförmige Brocken tat der Gugelhupf als Saucenträger hervorragende Dienste. Brutto ma buono nennt der Italiener das. Hier das Rezept.

Rezept: Genießers Brot-Gugelhupf

2 Scheiben Roggenbrot mind. vom Vortag
½ Ciabatta mind. vom Vortag
100g gewürfelter Speck
½ l Milch
4 Eier
½ Bund Petersilie
1 große Zwiebel
Salz, Pfeffer
Butter
Semmelbrösel

Altbackenes Roggenbrot und Ciabatta in Würfel schneiden oder bröckeln. Die Menge sollte etwa die halbe Gugelhupf-Form füllen. Milch aufkochen und darüber gießen. 1 Stunde ziehen lassen.
Den Ofen auf 170 Grad vorheizen.
Zwiebel und die Petersilie hacken, in Butter andünsten und abkühlen lassen. Die Eier trennen. Die Eigelb und die Zwiebel-Petersilien-Mischung zu den Gebäckwürfeln geben, salzen, pfeffern und unterrühren.
Eine große Gugelhupfform buttern und mit Semmelbröseln ausstreuen.
Die Eiweiße mit einer Prise Salz aufschlagen und vorsichtig unter den Teig heben. In die Form füllen und etwa 1 Stunde backen. Mit der Stäbchenprobe kontrollieren, ob der Gugelhupf fest ist. Rasch servieren

Bombenwein zur Daube:
Cotes du Rhone Premier Terroir 2011 vom Chateau Beauchene
 

Samstag, 10. Dezember 2016

3. Advent: Selbstgemachte Cantuccini zum Vin Santo

Eine der wunderbaren Gebäcksorten, an denen die italienisches Nachmittagsküche so reich ist, sind die Cantuccini bzw. Biscotti di Prato aus der Toskana. Die süßen Mandelkekse werden mit Vorliebe in den Vin Santo getunkt und schmecken vollgesogen mit der Süßweinspezialität aus Trebbiano- und Malvasiatrauben noch einmal so gut. Dem Wein im Glas tut das Eintauchen allerdings nicht wirklich gut, sammeln sich doch Krümel und ausgespültes Eiweiß aus den Keksen darin, so dass man den letzten Rest lieber stehen lässt.

Einer der besten Vin Santo-Produzenten ist die Badia a Coltibuouno im Chianti Classico, eine ehemalige Klosteranlage, in der die Familie der italienischen Kochbuch-Fürstin Lorenza de´ Medici Bio-Weine produziert. Der Vin Santo ist ein herrlich bernsteinfarbenes Juwel, in dem die Aromen von allerlei Gewürzen und Orangen oszillieren.

Edelste Zutaten für das feine Gebäck

Für gekaufte Kekse wäre der Wein, ein Jahrgang 2003, zu schade gewesen. Deswegen entschloss ich der Genießer, die Cantuccini selbst zu backen. Dabei griff er auf ein Rezept von Johann Lafer aus der der Zeitschrift „Essen und Trinken“ zurück, veränderte es aber in einigen Dingen. So reduzierte er den Zucker von 200 auf 150 Gramm, und statt Amaretto sorgte ein Pinnchen des klaren Chocolat Cru-Liqueurs des Sprockhöveler Destilleurs Habbel für zusätzliches Aroma.

Der Liqueur war nicht die einzige edle Zutat, die im Teig landete. Die Eier stammten von den glücklichen Hühnern des Ibing-Hofes in Wetter, bei der Butter handelte es sich um französische Rohmilchbutter. Die war gesalzen, also konnte ich auf die obligatorische Prise Salz für den Teig verzichten. Die Gewürze Kardamom, Nelke und Sternanis wurden frisch gemörsert und eine Vanille-Schote mit dem Pittermesser ausgekratzt. Das Ergebnis war wunderbar, in Kombination mit dem Vin Santo geradezu himmlisch, genau das Richtige für den 3. Advent.

Hier also das Rezept für die Cantuccini, wie sie der Genießer gebacken hat.

Rezept: Cantuccini, wie sie der Genießer gebacken hat

170 g Mandeln
250 g Mehl
1 Tl Backpulver
150 g Zucker
1 Vanilleschote
1 Kardamom-Kapsel
1 Nelke
2 Zacken Sternanis
1 Msp. gemahlenen Zimt
1 El Schokoladenliquer von Habbel
5 Tropfen Bittermandelaroma
25 g gesalzene französische Rohmilchbutter
2 Eier

Die Mandeln blanchieren und aus den braunen Häuten drücken.
Mehl in eine Schüssel sieben, Zucker, Backpulver und gemahlenen Zimt zugeben. Vanilleschote auskratzen, Kardamom, Sternanis und Nelke fein Mörsern. Kardamomschalen extra fein hacken, größer Stückchen entfernen. Gewürze zum Mehl geben. Schokoladenliqueur, gesalzenen Rohmilchbutter und Eier dazugeben. Verwendet man ungesalzene Butter, kommt noch eine Prise Salz dazu. Ein paar Tropfen Bittermandelaroma dazugeben. Alles zu einem Teig verkneten und die Mandeln unterkneten. Teig zu einer Kugel formen und in Klarsichtfolie eingeschlagen für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Backofen auf 190 Grad vorheizen.

Aus dem Teig vier Rollen formen und in größerem Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen – die Teigrollen gehen beim Backen auf und werden breiter. Bei 190 Grad auf der zweiten Leiste ca. 20 Minuten vorbacken. Backblech aus dem Ofen nehmen und alles ein wenig abkühlen lassen. Die Rollen am besten mit einem Elektromesser auf einem Brett in 1 cm Breite Streifen schneiden und auf der Seite wieder auf das Backblech legen. Temperatur etwas reduzieren und in etwa 10 Minuten fertig backen.


Mittwoch, 7. Dezember 2016

Kleiner Abstecher in die Mausefalle in Mülheim

Nach einem kurzem Bummel über den allerliebsten Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Mülheim ein kleiner Abstecher in die Mausefalle. In dem imposanten Fachwerkhaus von 1655 bietet Hendrik Peek anspruchsvolle, im Slow Food Genussführer empfohlene Kneipenküche und kreative Hausmannskost.

Wie ein wärmendes Schnäpschen:
Karotten-Ingwer-Süppchen als Gruß aus der Küche

Hausgemachtes Dinkel-Weißbrot

Regionale Spezialitat:
Grafschafter Weinbergschnecken im Thymiansud 

 Zartes Kalbfleisch im Panade-Luftkissen:
Wiener Schnitzel  mit Kartoffel-Gurken- und Blattsalat


Dienstag, 6. Dezember 2016

Heiligabend-Essen: Entenbrust auf Orangen-Grünkohl

Was für ein Winteressen!

Heutzutage gibt es vielerorts schon am Heiligen Abend das große Weihnachtsmenü. Früher, als der 24. Dezember noch ein normaler Arbeitstag war, war es jedoch Tradition, dass es als Grundlage für die Bescherung etwas Einfaches, Deftiges gab: Kartoffelsalat mit Würstchen zum Beispiel oder Erbsensuppe. Den Großen Braten gab es dann am ersten Feiertag.

 Entenbrust

Grünkohl

Dieses Gericht scheint mir deshalb ein ideales Heiligabend-Essen zu sein, weil es verschiedene Ansprüche miteinander verbindet und auch relativ einfach zu machen ist. Durch die Orangen und auch die Entenbrust hat es eine gewisse Eleganz, durch den Grünkohl eine ordentliche Deftigkeit.

Rezept: Entenbrust auf Orangen-Grünkohl
2 Personen

1 große Entenbrust
2 Orangen
3 große Handvoll Grünkohl
200 g gekochte Kartoffeln vom Vortag
1 Zwiebel
1 Chilischote
1 Knoblauchzehe oder mehr
1 Stück Ingwer
geräuchertes Paprikapulver
Pfeffer, Salz
1 Schuss Cointreau

Backofen auf 225 Grad vorheizen. Entenbrust auf der Hautseite rautenförmig einschneiden und pfeffern und salzen. Mit der Hautseite in eine kalte Pfanne legen und bei guter Hitze das Fett ausbraten, bis die Haut knusprig ist. Entenbrust umdrehen und andere Seite ausbraten. Entenfett in eine passende Schüssel geben, damit sich die Trübstoffe absetzen können.
1 Orangen schälen, ein paar Filets herausschneiden und auspressen. Filets beiseite tun. Orangensaft mit etwas Wasser und einem Schuss Cointerau in einen Bräter mit Deckel tun und die angebratene Entenbrust mit der Hautseite nach oben darauf legen. Je nach Größe bei geschlossenem Deckel braten. Nach 15 Minuten testen ob die die Kerntemperatur 65 Grad erreicht hat. Ist es soweit, Entenbrust aus dem Ofen nehmen, in Alufolie einschlagen und mindestens eine Viertelstunde ruhen lassen.

In der Zwischenzeit Grünkohl waschen, von den harten Stängeln befreien und zu mundgerechten Stücken zupfen. Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Chilischote klein Würfeln. 1 Orange auspressen.
Etwas Entenfett in eine genügend große Pfanne geben und erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili darin glasig schwitzen. Den noch feuchten Grünkohl dazugeben und ebenfalls anziehen lassen, dann den Deckel auflegen und 5 bis 10 Minuten braten, bis der Grünkohl nicht mehr so viel Biss hat. Hitze abdrehen, salzen und pfeffern und den Orangensaft dazu geben.

Etwas Entenfett in die Pfanne geben, in der die Ente gebraten wurde. Gekochte Kartoffeln vom Vortag in Stücke schneiden und im Entenfett goldig braten. Pfeffern und salzen. Wenn die Kartoffeln fertig sind, bei Seite schieben und Hitze abdrehen. Auf der freien Fläche die Orangenfilets anbraten.

Grünkohl und Kartoffeln auf Tellern anrichten und vorsichtig mit geräuchertem Paprika bestäuben. Entenbrust in Tranchen schneiden, darauflegen, ein wenig mit dem Bratensud beträufeln und alles mit den Orangenfilets garnieren.


Weinbegleitung
Als Weinbegleitung konnte ich für dieses Gericht endlich einen St-Estèphe würdigen, den ich schon vor fünf Tagen geöffnet hatte. Doch da stellte ich den Chateau Tour de Pez von 2002 enttäuscht zu Seite, dachte ich doch aufgrund der sturen bitteren Säuerlichkeit, der Wein hätte Kork. Doch als ich mich der offenen Flasche jetzt wieder widmete, war die Überraschung groß. Der Wein erwies sich als wahres Duftwunder, das selbst den klirrend kalten Balkon beim Fotografieren in eine Aromenwolke von Cassis und anderen dunklen Früchten hüllte. Freilich, die Säure war noch präsent, wurde aber durch die samtigen Tannine und einen eleganten oxidativen Touch prächtig im Zaum gehalten. Was fünf Tage Luft so fertig bringen.

Die Kerntemperatur war etwas höher als 65 Grad.


Sonntag, 4. Dezember 2016

Weihnachtsmenü: Ölsardinenbrandade mit Gurkensudhaube an Grünkohlsalat als Vorspeise


Man kann nur froh sein, wenn man ein Glas Gurken ergattert, die Katrin Manzke in ihrer Feinkost-Manufaktur „im Glas“ exklusiv für die Trinkhalle in Bochum einlegt. Dazu macht sie einen besonders fein gewürzten, milden Sud mit Balsamico bianco und Rohrzucker, der viel zu schade ist, um ihn zu entsorgen, wenn man die Gurken aufgegessen hat. Und so kam dem Genießer die Idee für folgende Vorspeise, für die er ein Gelee daraus machte.

Für die Brandade: Ölsardinen und Kartoffeln

Die Brandade ist ein besonders im westlichen Mittelmeerraum verbreitetes Püree aus Kartoffeln und Stockfisch, das der Genießer besonders gern mag. Bereits Anfang des Jahres machte er eine Ruhrgebietsversion mit Brathering daraus; diesmal probierte er es mit Ölsardinen. Das Ergebnis war einfach köstlich. Er füllte die Brandade in einen Servierring, garnierte sie mit Gurkenscheibchen und einem halben gekochten Wachtelei und füllte das ganze mit flüssigem Gürkensudgelee auf, das er erstarren ließ. Heraus kam dabei ein witziges, hübsch anzusehendes Türmchen.

Handgemachte Köstlichkeiten:
Gurkensud, Rote Bete, Senfgurken

Dazu bereitete er der Jahreszeit gemäß einen Grünkohlsalat zu. Dafür marinierte er über Nacht Grünkohlblätter mit Olivenöl, Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer. Wer nicht so viel Zeit hat, kann die Marinade auch in den den Grünkohl massieren, bis die Blätter „seidig“ sind, wie es in manchen Rezepten heißt. Ausgarniert wurde der Salat mit ebenfalls hausgemachten Roten Beten und Senfgurken aus verschiedenen Quellen.

Rezept: Ölsardinenbrandade mit Gurkensudhaube an Grünkohlsalat als Vorspeise
Für 2 Portionen

Für die Ölsardinenbrandade
200 g mehlig kochende Kartoffeln
2 kleine Zwiebeln
1 Dose Ölsardinen
fein gewürfelte Gewürzgurke (Brunoise)
fein gewürfelten Knoblauch
Olivenöl
Zitronensaft oder Gurkensud, Pfeffer, Salz
2 Pumpernickeltaler

Für die Gurkensudhaube
200 ml Gurkensud
Agar Agar oder Gelatine
Gürkenscheibchen
halbierte gekochte Wachteleier

Für den Grünkohlsalat
Einige Blätter Grünkohl
Olivenöl
Zitronensaft
Zucker, Pfeffer, Salz
fein gewürfelte Rote Bete
fein gewürfelte Senfgurken

Für die Brandade Kartoffeln und Zwiebeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser kochen, bis sie schön weich sind. Etwas abkühlen lassen und mit einer Gabel zerstampfen. Ölsardinen mit dem Stampfer untermischen. Gurken- und Knoblauchwürfel untermischen. Mit Zitronensaft bzw. Gurkensud, Pfeffer, Salz und evt. Zucker abschmecken. Ist das Püree zu trocken, Olivenöl untermischen.

Mit einem Servierring von etwa 5 cm Durchmesser Pumpernickeltaler ausstechen. Servierring mit einem Streifen Backpapier auskleiden. Pumpernickeltaler hingleiten lassen (evt. Ränder minimal beschneiden) und den Ring zu zwei Dritteln mit Brandade füllen und fest drücken. Mit Gurkenscheibchen und halben gekochten Wachteleiern garnieren.

200 ml Gurkensud nach Vorschrift mit Agar Agar oder Gelatine aufkochen. Diese Flüssigkeit in die Servierringe gießen, erkalten und erstarren lassen. Servierring und Backpapierstreifen abziehen.

Für den Grünkohlsalat Grünkohlblätter von den harten Stielen befreien und klein zupfen. Aus Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer, Zucker und Salz einen Marinade zubereiten und in die Grünkohlblätter massieren, bis sie etwas weicher geworden sind. Oder die Grünkohlblätter einige Stunden vorher marinieren und stehen lassen, bis sie zusammen gefallen sind.

Brandade-Türmchen auf einen Teller setzen und mit Grünkohlsalat und fein gewürfelten Senfgurken und Rote Beten garnieren.

Der letzte Rest vom Schützenfest: Gurkensud 

 Die Spur führt zum Grünkohl