Samstag, 24. Oktober 2009

Kettwiger Impressionen, Teil II: Kettwiger Rösterei


Ob das „MarKett“-Gebäude eine architektonische Bereicherung des idyllischen Essener Stadtteils Kettwigs ist, sei einmal dahin gestellt. Kaffeefreunde werden in dem Einkaufszentrum an der Hauptstraße, ein paar Schritte neben dem „Jägerhof“, allerdings fündig. Etwas Abenteuerlust ist allerdings gefragt, um die „Kettwiger Rösterei“ zu erreichen. Entweder mutig die Rampe zum Parkdeck auf dem Dach hoch und dann zwischen den parkenden Autos bis ans andere Ende, oder an „Tchibo“ vorbei, bei „Rewe“ rein, den Fahrstuhl gesucht und in den ersten Stock gefahren. Doch dann ist man in einer anderen Welt.
Auf knappen 30 Quadratmetern hat sich Jörn Porankiwitz vor etwa zwei Jahren ein chices Refugium eingerichtet, ein Drittel Kolonialwarenladen, ein Drittel Café-Lounge, ein Drittel Kaffeerösterei. Mit zwei Maschinen röstet er nachts das, was er tagsüber verkauft. Den Rohkaffee aus Kenia, Äthiopien, Guatemala oder anderen Ländern, darunter auch seltene Sorten wie „Jamaica Blue Mountain“ oder „Vilcabamba“, bezieht er von einem Hamburger Importeur und röstet ihn 15 bis 20 Minuten lang bei einer Temperatur von 210 Grad. Durch diese schonende Röstung bei niedriger Temperatur vermeidet er die Entstehung von Bitterstoffen, die zudem die natürlichen Aromen der Kaffeesorte verdecken würden.
Dass das alles nur mit einer gehörigen Portion Leidenschaft geschehen kann, liegt auf der Hand. Schon mit 15 Jahren entdeckte der gelernte 27-jährige Werbekaufmann seine Vorliebe für den Kaffee. Also machte er sich daran, die hohe Kunst des Kaffee-Röstens selbst zu lernen. Und er hat die schon viele Kaffee-Aficionados von seiner Arbeit überzeugt.
Kaufen kann man seine Produkte bei ihm im Laden oder im Internet.

Jörn Porankiwitz an seiner Röstmaschine

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