Blickfang Nr. 1: Der Holzkohlengrill
Blickfang Nr. 2: Der Steinofen
Dass die weltweite Fleischproduktion eine der größten Ursachen für den immer katastrophaler werdenden Klimawandel ist, gilt mittlerweile als unbestritten. Dennoch hat sich der High-End-Fleischgenuss als eine kulinarische Subkultur in den letzten Jahren fest etabliert. Und da sich die große Politik mit dem weitgehenden Scheitern der Klimakonferenz in Madrid oder dem halbherzigen Klimapaket der Groko, dem Ausbau machistischer Machtpositionen wie bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien stur stellt, hat das SUV-Fahren der Kulinarik anscheinend noch einen letzten Etappensieg errungen.
Dry-Aged-Rinderkarrree
Lammkarree aus Neuseeland
Viele weitere Fleisch-Spezialitätem
Dennoch möchte ich die Prognose wagen, dass 2019 dieser Kult ums Fleisch den Höhepunkt überschritten hat. Die Front bröckelt gewaltig, sogar im nach wie vor so grillverliebten Ruhrgebiet. Die Meldungen über das massenhafte Sterben von kleinen Metzgereien dokumentieren da noch die bedauerlichste Escheinung, könnten handwerklich und nachhaltig arbeitende Betriebe noch am ehesten den Erhalt des Fleisches als eines der wertvollsten Lebensmittel, über das die Menschheit verfügt, garantieren. Und auch im gastronomischen Bereich scheinen die Grillkohlen langsam zu verglühen. Das Ende der Steakhaus-Hausse, die „Hohoffs 800 Grad“ und seinen Ableger in Dortmund und Umgebung seit Anfang des Jahrzehnts das Hardcore-Grillen von teuerstem Dry-Aged-Fleisch populär machte, scheint da mehr als symptomatisch.
Blick von der Empore
Die Bar
So weiß ich nicht, ob es wirklich mutig ist, dass zum Ende des Greta-Jahres noch ein neues ambitioniertes Steakhaus in Dortmund eröffnet. Nicht ganz so prunkvoll wie Michael Hohoffs verblichener „Golden Cage“ in Hagen, ist das „LaYuba“ dennoch eine imposante Schlemmerkathedrale an der Dortmunder Olpe. Mit einer Empore quasi zweigeschossig, haben die Betreiber Yusuf Inal und Bayram Senlik in den weitläufigen Räumlichkeiten des ehemaligen „Bamboo“ in eine stylishe Location investiert, die einer Metropole würdig ist. Allein die Bar mit ihrer sicher fünf Meter hohen, indirekt beleuchteten Rückwand, verschlägt einem den Atem.
Vorspeisenplatte für zwei
Und dennoch, das Speisenangebot bleibt auf dem Boden der typisch türkischen Küche. Vorspeisen, Salate, vegetarische und Fleischgerichte aus dem Ofen sind so, wie man sie in einem türkischen Restaurant erwartet, werden jedoch wesentlich eleganter präsentiert, ohne ihren rustikalen Ursprung zu verleugnen. Besonders beeindruckend sind die dickbödigen Tonteller, die die Gerichte heiß halten und darüber hinaus ideale Präsentationsplatten sind.
So entstehen die begehrten Röst- und Karamell-Aromen
So war das Presseessen, zu dem „LaYuba“ eingeladen hatte, quasi eine sinnenfrohe Weihnachtsfeier mit den Dortmunder Kollegen. Die Vorspeisen aus dem Ofen waren so vielfältig wie opulent und enthielten schon so viel Fleisch, dass Burger und Dry Aged Rumpsteak und Entrecote, die am Schluss den Höhepunkt bilden sollten, fast entbehrlich waren – obwohl die Röst- und Karamellaromen so manchen Fleischafficionado in Entzücken versetzen konnten.
Das LaYuba Ofen- und Grill-Menü
Hausgebackenes Brot mit Olivenöl
Kalter Vorspeisenteller
LaYuba Salatası - Salat des Hauses u.a. mit Äpfeln
Mantar Dolmasi – Champignons gefüllt mit Käse und Petersilie
Jumbo Karadis - Riesengarnelen mit Pernod- oder Knoblauchsauce
Pastrıma Sündürme – Schafskäse mit Tomaten,
Zwiebeln und Knoblauch-Rinderschinken
Joghurt Kebab – Eingelegtes Lammfleisch gebraten auf
einem Tonteller mit Fladenbot, gebratenen Kartoffeln und Joghurtsauce
einem Tonteller mit Fladenbot, gebratenen Kartoffeln und Joghurtsauce
Kapadokia Kavurma – Lammfleisch mit frischen Gemüsen gebraten
auf einem Tonteller mit Schafskäse überbacken
auf einem Tonteller mit Schafskäse überbacken
Burger aus Lamm und Aprikosen mit Pommes frites
Dry Aged Rumpsteak
Dry Aged Entrecote
Der Genießer bedankt sich für die Einladung zum Pressemenü.
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