Donnerstag, 10. Dezember 2009

„Dreigiebelhaus“ in Duisburg

Das Restaurant hat dauerhaft geschlossen


Heute hatte der Genießer in Duisburg zu tun und nutzte die Gelegenheit, im „Dreigiebelhaus“ zu Mittag zu essen. Architektonisch und historisch gesehen ist es eine Attraktion, denn es handelt sich dabei um Duisburgs ältestes mittelalterliches Haus, erstmals erwähnt im Jahr 1536. Ursprünglich Teil eines Klosters, liegt es romantisch in den engen Gassen am Innenhafen zwischen Stadt- und Kulturhistorischem Museum und Katholischem Stadthaus und wird seit 1976 als Atelierhaus genutzt, in dem Stipendiaten des Wilhelm-Lehmbruck-Förderpreises zeitweilig künstlerisch arbeiten können.
Im Erdgeschoss betreibt Klaus Spillecke aus seiner kleinen Kellerküche mit vier Kochstellen heraus seit 25 Jahren eines der wenigen gehobenen Restaurants in der der Duisburger Innenstadt. Wie beliebt das Restaurant ist, konnte der Genießer bemerken, als er mit halbem Ohr mitbekam, wie die Bedienung zahlreiche telefonische Reservierungen auf die Viertelstunde genau dispatchen musste. Einige Terminwünsche musste sie sogar absagen, weil alles ausgebucht war.
Trotz der Kleinheit der Küche wird alles selbst und mit der Hand gekocht, wie der Genießer mit eigenen Augen feststellen konnte. Als er gegen 12 Uhr noch der einzige Mittagsgast war, nutzte die Bedienung die Zeit zwischen den Reservierungsanrufen, um an der Theke für den Chef in der Küche Karotten zu schaben. „Unsere Fonds kochen wir selbst“, meint sie, „nur Kroketten oder Pommes beziehen wir zum Teil fertig.“
Die Karte bietet eine etwas altmodische bürgerliche Küche vom „Ratsherrenteller“ mit Schweinefilets in Champignonsauce (14,30 Euro) bis „Sylter Fischteller“ (16,90 Euro). Der Genießer gönnte sich das Menü des Monats: eine kräftige, leicht salzige „Ganserlconsommee“ mit Julienne-Streifen, als Hauptgang eine teils saftige, teils faserige, aber schön kross gebratene Hafermastgänsebrust mit raffiniertem Trauben-Maronen-Gemüse (sehr lecker) und Rahmsauce, Marzipanapfel, mit Cranberries dekoriertem Rotkohl und Klößen sowie einen Desserteller mit Mousse au Chocolat und Vanilleeis (alles zusammen 28,90 Euro). Dazu gab es aus der überraschend vielfältigen Auswahl an offenen Weinen einen badischen Spätburgunder „Oberbergener Bassgeige“ (0,2l 4,80 Euro).

2 Kommentare:

  1. Das sieht ja lecker aus!!!
    Deine Fotos werden immer besser.

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  2. Deswegen gehe ich so gerne am Mittag essen: da ist so schönes Licht - nicht nur für Fotos.

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