Samstag, 5. Dezember 2009
Cuisiniers contre l’hiver: Ravioli mit Ziegenkäsefüllung
Gestern überkam den Genießer die Lust auf was Leckeres. Also begann er gegen 20.30 Uhr, sich Ravioli mit Ziegenkäsefüllung zu machen. Für den Teig nahm er ca. 90 Gramm ganz normales Mehl und ein Ei, das er zusammenknetete und dann wie den Stahl für ein gutes Highlander-Schwert 40 Mal faltete und genauso oft durch die Maschine nudelte. (Rezept hier, gegessen wurde dann gegen 22.30 Uhr). Dann walzte er den Teig auf der dünnsten Stufe aus und füllte ihn mit einer Mischung aus Ziegenfrischkäse und Parmesan (Rezept hier. Wenn die Füllung zu trocken wird, tut man etwas von dem Schweiß dazu, der einem beim Nudelmachen von der Stirne tropft.). Die Ravioli stanzte er dann mit dem schönen Ravioli-Stempel aus, den er einst auf dem Markt in Acciaroli im Cilento, einer Landschaft südlich von Salerno, erstanden hatte. Bei 23 Ravioli war die Füllung alle, Teig wäre noch für 10 weitere da gewesen. Als Sauce ließ der Genießer gute Butter aus, in der er die letzten Salbeiblätter vom Balkon frittierte, bevor sie der erste Frost holt. (Da fällt mir ein, ich muss bald den Lorbeer und das Olivenbäumchen reinholen.) Als Vitaminbeigabe gab es einen Salat Caprese. Die Cocktailtomaten waren ganz gut, der Bio-Mozzarella hatte schon eine Lederhaut und das Basilikum kam aus der Tiefkühle – aber schiskojenno, es schmeckte fantastisch.
Dazu gab es einen 1999 Condado des Haza vom spanischen Tempranillo-Magier Alejandro Fernandez, der vollreif in Frucht und Würze stand und sich in göttlicher Eintracht mit der Salbeibutter balsamisch auf die Zunge legte.
Eigentlich gehört dieses Gericht in die Rubrik „Auf dem Balkon“, aber das wäre Mitte Dezember anachronistisch. Also danke ich Madame Mardermann für die Initiierung der Aktion „Cooks Against Winter“, oder „Cuisiniers contre l’hiver“, wie wir Jungs vom Essen-Wester-Bahnhof sagen. Obwohl: Die Ziegennudeln in Butter, die wärmen im Winter besonders gut… (Stichwort: warm, weich und fettig)
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Da wird mir ja richtig warm ums Herz. Solche Ravioli könnt ich schon zum Frühstück vernaschen.
AntwortenLöschenvenceremos! wir werden viele sein!!!!!!
AntwortenLöschenMal "Lust auf was Leckeres"? Als ob der Geniesser sich sonst nur von Konserven ernährte...
AntwortenLöschenbeste Grüße,
Monsieur Mardermann
Eine Frage hätt ich aber noch: was geschah mit dem restlichen Teig? Feine Pasta produziert?
AntwortenLöschenNee, leider nicht. Der Teig wurde über den Condado ganz einfach vergessen und war am nächsten Morgen eingetrocknet.
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