Die Leidenschaft des Genießers fürs Kochen begann – natürlich – mit der italienischen Küche. Und zwar als Kind, als er die Miracoli-Sauce mit einer Dose Thunfischsalat verlängerte. Hier die Kochbücher, an denen er seine Fähigkeiten verfeinerte. Meist alte Schätzchen, inhaltlich aber nach wie vor so gültig wie die Ewige Stadt.
„Italienische Küche“. Die besten Originalrezepte der italienischen Küche mit 700 Schritt-für-Schritt-Abbildungen in Farbe. Unipart-Verlag Stuttgart. ISBN 3-8122-3365-7
Aus diesem Buch lernte der Genießer, wie man Nudelteig und Gnocchi macht. Besonders klasse sind die vielen Schritt-für-Schritt-Bilder, die im coolen Stil der End-1970er Jahre gehalten sind, stammen sie doch aus der von Giuliana Bonomo betreuten Kochbuchreihe „Scuola di Cucina“, die 1980/81 erschienen ist. Der Genießer hat aus dieser Reihe auch die Bücher „Antipasti“ und „Pasta, Pizza und Polenta“. Wenn man sie bei Ebay oder auf dem Flohmarkt findet – zugreifen!
Marianne Kaltenbach und Virginia Cerabolini: „Aus Italiens Küchen“. Originalrezepte der verschiedenen Regionen Italiens. Hallwag. ISBN 3-444-10238-0
Auch dieser Klassiker erschien bereits 1982, wird aber in immer wieder in neuer Aufmachung aufgelegt. Das Exemplar des Genießers stammt von Anfang der 1990er Jahre und hat biblisches Almanach-Format: mit (wenigen) ausgesuchten historischen Stichen als Illustrationen und drei Lesebändchen, natürlich in den italienischen Nationalfarben. Die Autorinnen bringen eine Vielzahl von klassischen Gerichten, die sie behutsam modernisiert haben. Die eine gibt Kommentare zu den Rezepten der anderen ab, und so wird deutlich, dass auch traditionelle Küche nichts Starres und Festgefahrenes ist. Der Genießer liebt aus diesem Buch besonders die „salsa di olive, olio e panna“, eine Olivenpaste ähnlich der provençalischen Tapenade, aber mit Sahne. Benutzt man dafür bestimmte schwarze Oliven, bekommt sie eine wunderbar violette Färbung.
Und nicht zu vergessen: Aus diesem Kochbuch hat der Genießer gelernt, wie man Risotto macht.
Lorenza de‘ Medici: „Die Renaissance der italienischen Küche“. 150 Rezepte. Fotografiert von John Ferro Sims. Heyne.
ISBN 3-453-03975-0
Caterina de‘ Medici brachte einst die Kochkunst nach Frankreich, Lorenza de‘ Medici schenkt sie der globalisierten Welt. Die Fürstin unter den Kochbuchautorinnen lebt in Mailand oder in einem alten Kloster in der Toskana, der „Badia a Coltibuono“, in dem ihr Sohn Roberto Stucchi Prinetti eines der traditionsreichsten Weingüter im Chianti Classico betreibt. Für dieses Kochbuch hat sie die Hausrezepte ihrer weitläufigen adeligen Verwandtschaft zusammen getragen. Und wie das Schicksal so spielt, hat sie in jeder Region Italiens wenigstens eine Cousine sitzen. Was wie ein Bündel an Dekadenz wirken könnte, ist jedoch eine Sammlung abgeklärter, höchst einfacher, aber raffinierter Kochkunst. Der Genießer ließ dem Eichelschweinrücken neulich eine Behandlung nach dem Rezept für Schweinebraten aus diesem Kochbuch angedeihen, und die dazu gereichten Lorbeerkartoffeln sind einmalig an Aroma und Einfachheit.
Ergänzt werden die wunderbaren Rezepte durch großartige Fotos und Schilderungen vom Leben des Adels. Besonders die Beschreibung des Schlachtfestes im Umbrien beeindruckte den Genießer nachhaltig.
pizza, pasta und polenta hab ich mal vor einigen jahren in der küche einer freundin in wien entdeckt und war total begeistert.leider gabs keine chance, es zu bestellen...
AntwortenLöschenwie ich bereits an anderer stelle erwähnte, find ich fr. medici auch klasse, ich mag menschen, die mit souveräner selbstverständlichkeit und ohne großen hype ans werk gehen, in der küche und sonstwo...