Freitag, 27. August 2010

Gourmet-Meile Metropole Ruhr auf Zollverein: Es geht um die Wurst

Die "Gourmetmeile Metropole Ruhr 2011" findet vom 2. bis zum 4. September 2011 statt. "Genussbereit"-Infos hier.

Welterebe mit Bratwurst:
Gourmetmeile auf Zollverein

Der Genießer war mächtig beeindruckt von der Zeltstadt, die Rainer Bierwirth und sein Verein „Essen genießen“ für die Gourmet-Meile Metropole Ruhr auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein in Essen aufgebaut hat. Mindestens so elegant wie die vom Zeltfestival Ruhr in Bochum, nicht so groß vielleicht, aber umso kulinarischer. An Atmosphäre kommt da auch keine der Innenstadt-Meilen, die der Genießer dieses Jahr besucht hat, heran. Da kann auch nicht das schlechte Wetter stören, denn ein Großteil der Sitzplätze ist von den gigantischen Gebäuden der Zeche Zollverein überdacht, für die anderen stehen genug große Schirme bereit. Für wohlige Temperaturen sorgen mobile Heizungen, und das kulinarische Publikum, gestählt von Weihnachtskreuzfahrten auf den Hurtigruten oder Sylvesterfeiern in Sylter Strandcafés, weiß, was es mit den bereitliegenden Decken anfangen muss.

Wie zu Kennedys Zeiten:
OB Reinhard Paß und Veranstalter Rainer Bierwirth im Oldtimer

Pünktlich um 12 Uhr fuhren heute Mittag der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß und Veranstalter Rainer Bierwirth in einem Oldtimer vor, der zu der Ausstellung gehört, die parallel zur Gourmet-Meile auf Zollverein läuft. Unter dem Motto „Metropole Ruhr“ verbindet die Gourmet-Meile zwei kulinarische Konzepte, die im Kulturhauptstadtjahr schon mit großem Erfolg gelaufen sind: das der Gourmetmeile „Essen verwöhnt“, die die Top-Gastronomie der Stadt in die Essener Innestadt bringt und das des Ruhr-Menü-Karussells „Hier kocht das Herz Europas“, das im Frühjahr Gastronomen aus dem gesamten Ruhrgebiet zusammenbrachte, die nach einer Liste mit 18 typischen Produkten der Ruhrgebietsküche regionale Gerichte zubereiteten.

Spitzenköche Frank Heppner (Vincent & Paul)
und Erika Bergheim (Schloss Hugenpoet).
Auch bei Regen gut beschirmt: Résidence

Die Teams von Schnitzler's und Gummersbach

Neben zwölf Spitzenhäusern aus Essen sind auch insgesamt sieben Restaurants aus Bochum, Bottrop, Heiligenhaus und Mülheim auf Zollverein dabei. Jedes zeigt mit mindestens vier Gerichten zwischen 2,50 und 18 Euro, was seine Küche drauf hat. Ein Gericht davon ist ein typisches Ruhrgebietsgericht, so wie es der jeweilige Koch sieht. Und dabei, so stellte der Genießer bei einem kurzen, spontanen Testdurchgang heute Mittag fest, geht es häufig um die Wurst. Acht Mal wird Wurst in verschiedenen Varianten angeboten.

Das Kolpinghaus aus Wattenscheid-Höntrop (verwaltungstechnisch ist das Bochum) präsentierte z.B. die Gänsereiterwurst der Fleischerei Dasenbrock mit Senfrahm-(Sauer-)Kraut und Püree von der Trüffelkartoffel (6,50 Euro). Benannt ist diese (Schweins-)Mettwurst-Spezialität nach dem alten, aber auch umstrittenen Brauch des Wattenscheider Gänsereitens, das zu Karneval stattfindet und bei dem die Reiter einer (toten) Gans den Kopf abreißen.

Immerhin aus Entenfleisch war die Bratwurst auf Sommerwirsing (7,50 Euro) vom Alten Brauhaus Rietkötter aus Bochum, ebenfalls eine schöne deftige Mahlzeit.

Nicht so deftig, sondern schön versteckt kam die Wurst beim Ruhrgebietsgericht vom Casino Zollverein daher. Das Lokal in den urtümlichen Industrieräumlichkeiten der Zeche ist sozusagen der Hausherr dieser Gourmetmeile. Die elegante Blutwurstpraline auf einem frischen Apfel-Relish mit Wasabicrème (6,50 Euro) kam erstaunlich leicht daher. Der Genießer konnte sich nicht entscheiden, ob er sie als süßen Hauptgang oder als pikantes Dessert essen sollte.

Ein richtig traditionelles Mittagessen waren die geschmorten Spanferkelbäckchen in körniger Senfsauce (8,50 Euro) bei Schnitzler’s. Das butterweich geschmorte Fleisch zerging auf der Zunge ging wunderbar in der Senfsauce auf. Allerdings musste der Genießer musste beim Essen seine Erwartung korrigieren, was die Kartoffelbeilage anging. Statt sämig weicher mehliger Kartoffeln servierte Jeannette Schnitzler einen lauwarmen Kartoffel-Spitzkohl-Salat dazu, der mit seiner Säuer den Senf konterkarierte.

Die Gourmet-Meile Metropole Ruhr geht noch bis einschließlich Sonntag, den 29. August. Ausführliche Infos unter: http://www.essen-geniessen.de/

OB Reinhard Paß und Rainer Bierwirth
eröffnen die Gourmet-Meile

1 Kommentar:

  1. Sollte der Genießer all die Leckereien, die er oben beschrieben hat, etwa alle auch wirklich verzehrt haben? Peter, ich befürchte, Du musst Dich bald von gewissen Tischen fern halten.
    Aber das Fest auf dem Gelände scheint ne Wucht zu sein!

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