Montag, 13. September 2010

Sonntagsessen: Wildschweinragout mit Steinpilzen auf Schokoladennudeln


Schon beim Besuch der Schlachterei von Metzger Gläser in Neersen hatte der Genießer vor einiger Zeit ein Wildschwein im Kühlraum abhängen sehen, das der Metzger von einem befreundeten Jäger bekommen hatte.

Abhängendes Wildschwein bei Metzger Gläser

Nun lockten auf dem Bochumer Wochenmarkt die frischen deutschen Steinpilze, und bei Metzger Gläsers Filiale im Bochumer Biokauf wartete wieder frisches Wildschweinfleisch nur darauf, gekauft zu werden. Beides zusammen könnte ein wunderbares frühherbstliches Gericht werden, dachte sich der Genießer und machte sich gestern daran, daraus ein schönes Sonntagsessen zu bereiten. Als das Wildschweinragout endlich fertig geschmort war, stand der Balkon natürlich wieder unter Wasser. Doch eine kurze Regenpause nutzte der Genießer dazu, das obligatorische Foto zu machen.

Rezept: Wildschweinragout nach Genießerart

500g Wildschweingulasch
Zwiebel, Möhre, Sellerie fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen
Wacholderbeeren, Nelken, Pimentkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblätter
Orangenabrieb
Trockenpflaumen
Rotwein
etwas Rotweinessig
1 Stück dunkle Schokolade
Salz, Pfeffer

Wildschweingulasch in einer Pfanne anbraten. In einem Schmortopf Zwiebel, Möhre, Sellerie und Knoblauch anschwitzen, angebratenes Wildschweingulasch dazu geben. Mit Rotwein auffüllen und die anderen Zutaten dazugeben und für anderthalb bis zwei Stunden bei 160 Grad im Ofen fertig schmoren. Wer will, kann wenn es fertig ist, die Fleischstücke herausklauben und die Sauce durchpassieren. Der Genießer mochte es aber rustikal, beließ alles, wie es war und ließ nur noch ein Stückchen dunkle Schokolade im Ragout schmelzen.

Frische Steinpilze vom Markt

Für die Beilage briet der Genießer in Stücke geschnittene Steinpilze mit in feine Streifen geschnittenen Frühlingszwiebeln an, würzte mit Estragon, Pfeffer und Salz, füllte alles mit etwas Gemüsebrühe auf und schmorte die Steinpilze durch. Zum Schluss gab er etwas Sahne hinzu und kochte alles ein. Dabei ließ er einige halbierte Zwetschgen mit dünsten. Zum Schluss schmeckte er mit Pfeffer und Salz ab.
Wildschweinragout und Steinpilze richtete der Genießer auf Bandnudeln an, die mit Schokolade geschwärzt und aromatisiert waren.

Zum Kochen und Trinken standen zwei Flaschen kräftige Rote aus der Burgunderfamilie parat, die sich in nichts nachstanden und die fruchtigen Schokoaromen des Gerichts großartig ergänzten: ein 2005er Blauburgunder von Schloss Salenegg im schweizerischen Graubünden und ein 2007er Spätburgunder Unplugged vom Weingut Kreuzberg an der Ahr. Da war die sommerliche Roséküche der letzten Zeit schnell vergessen.

7 Kommentare:

  1. fein, fein, haste die pasta selber gemacht???
    wenn nicht, wo gekauft?

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  2. Nee, die Nudeln sind nicht selbst gemacht. Ich hab sie im Frühjahr auf der Prowein am Stand der Schokoladenmanufaktur Schell (www.schell-schokoladen.de) gekauft.

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  3. Die Idee mit den Schokonudeln finde ich sehr interessant. Wie haben sich die verschiedenen Aromen denn vertragen?

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  4. Die Aromen haben sich super vertragen. Schokolade ist ja ein Klassiker als Ergänzung zu lange geschmortem, dunklen Fleisch. Und im Rotwein findet man häufig auch Schoko-Aromen.

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  5. Man kann Schokolade auch als Bindemittel bei dunklen Sosen verwenden. Es ergibt ein sehr abgerundetes Aroma.

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  6. Sag mal, wenn Du 2 Flaschen Rotwein verbraucht hast: wieviel davon landeten davon im Topf und wieviel direkt in Deinem Rachen?

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  7. Ich seh schon, ich muß mal wieder mit "meinen" Jägern reden. Oder mich zwischenzeitlich mit Rindfleisch als Ersatz begnügen.

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