Weihnachtssulz mit Van Volxem
Traditioneller Weihnachts-Sauerbraten
Weihnachten ist nicht die Zeit der kulinarischen Experimente, sondern der der liebgewordenen Traditionen, und die heißt bei uns nun einmal Sauerbraten. Früher hat Mama ihn gemacht, jetzt mache ich ihn, und da ist es schon irritierend genug, dass es zusätzlich zum Apfelkompott mit Preiselbeeren auch noch Rotkohl als Beilage gibt. Ich habe das bereits in den letzten Jahren gepostet. Lecker war‘s auf alle Fälle. Dennoch wollte der Genießer auch dieses Jahr etwas Neues zum Posten haben, und da entdeckte er in dem alten, für den Grabbeltisch neu aufgelegten Schweiz-Buch von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhöfer ein wunderbares Rezept für eine Täubchen-Terrine mit Pilzen - irgendwie archaisch, aber äußerst elegant und durch die zusätzliche Verwendung von Entenstopfleber auch herrlich dekadent und politisch unkorrekt.
Französische Qualität für Geflügel und Fisch: Label Rouge
Die Idee, Täubchen und Entenstopfleber im Frischeparadies De
Pastre in Essen zu kaufen, war zwar richtig, aber voller Tücken. Das Fach im
Kühlregal mit den Täubchen war nämlich ausverkauft. Dafür gab es aber
wundervolle französische Label-Rouge-Wachteln, die genauso gingen und die nach
dem Braten, nur mit Pfeffer und Salz gewürzt, ein ganz wunderbares Aroma aufwiesen.
In eine Terrinenform geht eine Menge rein
Die zweite Tücke des Rezepts: Fünf Blätter Gelatine für einen
halben Liter Brühe erwiesen sich als etwas wenig. Die Sülze wurde zwar im
Kühlschrank schnittfest, dann aber ziemlich weich, als sie Zimmertemperatur
erreichte. Zimmertemperatur brauchten aber die kostbaren Zutaten, um ihre wunderbaren
feinen Aromen zu entfalten. Also blieb dem Genießer nichts anderes übrig, als
die Sülze eiskalt anzurichten, warm werden zu lassen und dann beim Servieren
nicht zu sehr zu tattern, damit sie nicht zerfiel.
Rezept: Weihnachtssulz mit Wachteln, Entenstopfleber und Pilzen
Für eine Terrinenform von 1 Liter Inhalt
100 g Entenstopfleber
½ TL Salz
4 Pfefferkörner, 2 Pimentkörner
1 Stückchen Muskatblüte
4 EL Madeira
3-4 Wachteln
Salz, Pfeffer
4 EL Olivenöl
Etwas Suppengrün (Möhre, Lauch, Sellerie)
Einige Pfefferkörner, Nelke, Lorbeerblatt
Insgesamt 300 g Trompetenpfifferlinge ung Steinpilze
2 Schalotten, Kerbel
5-6 Blatt Gelatine
Pfefferkörner, Piment und Muskatblüte mit Salz im Mörser
zerstoßen. Entenstopfleber damit einreiben und zwei Stunden in Madeira
marinieren. Weil der Genießer TK-Entenstopfleber hatte, breit er die Stücke einmal
durch.
Die Wachteln salzen, pfeffern, mit zwei EL Olivenöl
beträufeln und im vorgeheizten Backofen bei 250 Grad 10 Minuten lang braten.
Ofen ausstellen und Wachteln eine Viertelstunde ruhen lassen. Die gebratenen
Wachteln abkühlen lassen und das Fleisch auslösen und die Haut abziehen.
Suppengrün würfeln. Aus den Knochen, der Haut, Suppengrün und Gewürzen einen
halben Liter Consommé kochen. Suppengrün und Gewürze entfernen. Sollte die
Brühe zu trüb sein, mit Eiweiß klären. Dazu die Brühe ganz kalt werden lassen,
Eiweiß von ein oder zwei Eiern einrühren und langsam aufkochen lassen. Wenn die
Brühe kocht, Herd ausstellen. Das Eiweiß steigt auf und nimmt die Trübstoffe
auf. Eiweiß vorsichtig abheben, Brühe langsam durchseihen.
Pilze putzen, in Scheiben schneiden und mit zwei fein
gewürfelten Schalotten, Pfeffer und Salz in etwas Olivenöl durchschmoren. Gehackten
Kerbel untermischen.
Eine Terrinenform mit Klarsichtfolie ausschlagen. Pilze,
Wachtelfleisch und in Streifen geschnittene Entenstopfleber abwechselnd
einschichten
5 bis 6 Blätter Gelatine einweichen, ausdrücken und in einem
halben Liter Consommé auflösen. Damit die Terrinenform auffüllen. Zudecken und
über Nacht im Kühlschrank erstarren lassen.
Terrine mit etwas Salat und einer pikanten Vinaigrette
servieren.
Ein feines Weihnachtsessen. Da die Sülze nicht so fest war, schmeckte sie sicher besser, als wäre sie schnittfest gewesen!
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