Der Text erschien erstmalig in "Essen geht aus 2004".
Das Restaurant gibt es nicht mehr, nur noch die Trattoria Lo Spuntino.
Da, wo die Ruhr beginnt, sich zum Baldeneysee aufzustauen, ist das Flusstal besonders eng. Entsprechend schmal ist die Kupferdreher Straße, die sich zwischen den zum Teil recht alten schmucken Häusern des gleichnamigen Stadtteils zwängt, und besonders im Sommer gleicht das Verkehrsaufkommen dem quirligen Chaos eines italienischen Städtchens nach Ende des Siesta.
Treffpunkt der Kupferdreher Einwohnerschaft ist seit über 30 Jahren das Ristorante “Bei Dario”. Das kleine, alte Häuschen inmitten des Stadtteilzentrums atmet innen die Atmosphäre der Enge des Ruhrtals; frisch gestrichen wirkt es noch heute wie die Kulisse eines 70er-Jahre-Films. Wenn Zweimetermänner die Toilette aufsuchen wollen, sollten sie sehr gelenkig sein. (Ob Zweimeterfrauen die gleichen Probleme haben, habe ich aus Anstandsgründen nicht ausprobiert.) Ein allerliebstes Idyll ist die Terrasse, die man durch einen schmalen, gässchenartigen Weg links neben dem Haus erreicht. Die schmale Hälfte ist pergola-artig mit Wein überwachsen, den größeren Teil beschatten große Sonnenschirme. In zahlreichen Blumentöpfen sprießen bunte Blumen, aber auch Tomaten und wohlriechende Kräuter, die in der Küche gebraucht werden. Ein handelsüblicher Brunnen aus dem Baumarkt murmelt ein wenig lautstark vor sich hin.
Kulinarisch ist das Ristorante ein Quell der Freude. Dario Botteri verwöhnt seine Kundschaft mit “Schlemmereien aus Verdis Heimat Emilia”, wie er auf seinen Quittungsvordrucken behauptet, und in der Tat wird die Küche dem Land von frischer Pasta, Parmaschinken und Parmesankäse vollauf gerecht. Mittags lockt eine preiswerte Sonderkarte. Zudem lässt sich ein schneller Imbiss auch den ganzen Tag über in der zum Haus gehörenden Schnellpizzeria “Lo Spuntino” gegenüber einnehmen. Die Standardkarte bietet neben Antipasti, Suppen und Salaten Nudel- und Fleischgerichte. Eine Besonderheit ist die Rubrik “Krustentiere” mit Gamberoni-Gerichten zwischen EUR 17,50 und 24,50. Eine reichhaltige, 29 Positionen umfassende Pizzakarte (von EUR 4,50 bis 13 für die Pizza Scampi) befriedigt jene Kundschaft, die sich nicht überraschen lassen will. Für Kinder gibt es zwei Gerichte zu EUR 6,50, Schnitzel oder Seezungenfilets mit Gemüse und Kartoffeln, und zwei Nudelgerichte, eine kleine Portion Lasagne (EUR 4,50) oder Spaghetti Bolognese (EUR 4). Die Weinkarte bietet eine ausgewogene Auswahl italienischer Weine, darunter natürlich ein Sangiovese Superiore von Ceregio aus der Emilia-Romagna (EUR 22), aber auch schöne Weine aus dem Piemont und der Toskana.
Die Kunst der Küche offenbart sich besonders gut bei den täglich wechselnden Spezialitäten. Hier findet man dann Fischgerichte, aber auch Lammhaxe (EUR 11,80) oder Kaninchenrückenfilets in Weißweinsauce (EUR 13,80). Die Rotbarben in Weißweinsauce (EUR 13,80) waren schön kross angebraten und harmonierten sehr schön mit der säuerlichen Sauce, in typisch italienischer Manier wurden die leicht angedünsteten Gemüse auf einem Extra-Teller beigegeben. Die Tomatensuppe (EUR 4) von der Standardkarte war ein herzhafter Einstieg, und die Pannacotta mit Himbeersauce (EUR 6) zum Nachtisch erinnerte an Muttis Pudding früher daheim.
Das Restaurant gibt es nicht mehr, nur noch die Trattoria Lo Spuntino.
Da, wo die Ruhr beginnt, sich zum Baldeneysee aufzustauen, ist das Flusstal besonders eng. Entsprechend schmal ist die Kupferdreher Straße, die sich zwischen den zum Teil recht alten schmucken Häusern des gleichnamigen Stadtteils zwängt, und besonders im Sommer gleicht das Verkehrsaufkommen dem quirligen Chaos eines italienischen Städtchens nach Ende des Siesta.
Treffpunkt der Kupferdreher Einwohnerschaft ist seit über 30 Jahren das Ristorante “Bei Dario”. Das kleine, alte Häuschen inmitten des Stadtteilzentrums atmet innen die Atmosphäre der Enge des Ruhrtals; frisch gestrichen wirkt es noch heute wie die Kulisse eines 70er-Jahre-Films. Wenn Zweimetermänner die Toilette aufsuchen wollen, sollten sie sehr gelenkig sein. (Ob Zweimeterfrauen die gleichen Probleme haben, habe ich aus Anstandsgründen nicht ausprobiert.) Ein allerliebstes Idyll ist die Terrasse, die man durch einen schmalen, gässchenartigen Weg links neben dem Haus erreicht. Die schmale Hälfte ist pergola-artig mit Wein überwachsen, den größeren Teil beschatten große Sonnenschirme. In zahlreichen Blumentöpfen sprießen bunte Blumen, aber auch Tomaten und wohlriechende Kräuter, die in der Küche gebraucht werden. Ein handelsüblicher Brunnen aus dem Baumarkt murmelt ein wenig lautstark vor sich hin.
Kulinarisch ist das Ristorante ein Quell der Freude. Dario Botteri verwöhnt seine Kundschaft mit “Schlemmereien aus Verdis Heimat Emilia”, wie er auf seinen Quittungsvordrucken behauptet, und in der Tat wird die Küche dem Land von frischer Pasta, Parmaschinken und Parmesankäse vollauf gerecht. Mittags lockt eine preiswerte Sonderkarte. Zudem lässt sich ein schneller Imbiss auch den ganzen Tag über in der zum Haus gehörenden Schnellpizzeria “Lo Spuntino” gegenüber einnehmen. Die Standardkarte bietet neben Antipasti, Suppen und Salaten Nudel- und Fleischgerichte. Eine Besonderheit ist die Rubrik “Krustentiere” mit Gamberoni-Gerichten zwischen EUR 17,50 und 24,50. Eine reichhaltige, 29 Positionen umfassende Pizzakarte (von EUR 4,50 bis 13 für die Pizza Scampi) befriedigt jene Kundschaft, die sich nicht überraschen lassen will. Für Kinder gibt es zwei Gerichte zu EUR 6,50, Schnitzel oder Seezungenfilets mit Gemüse und Kartoffeln, und zwei Nudelgerichte, eine kleine Portion Lasagne (EUR 4,50) oder Spaghetti Bolognese (EUR 4). Die Weinkarte bietet eine ausgewogene Auswahl italienischer Weine, darunter natürlich ein Sangiovese Superiore von Ceregio aus der Emilia-Romagna (EUR 22), aber auch schöne Weine aus dem Piemont und der Toskana.
Die Kunst der Küche offenbart sich besonders gut bei den täglich wechselnden Spezialitäten. Hier findet man dann Fischgerichte, aber auch Lammhaxe (EUR 11,80) oder Kaninchenrückenfilets in Weißweinsauce (EUR 13,80). Die Rotbarben in Weißweinsauce (EUR 13,80) waren schön kross angebraten und harmonierten sehr schön mit der säuerlichen Sauce, in typisch italienischer Manier wurden die leicht angedünsteten Gemüse auf einem Extra-Teller beigegeben. Die Tomatensuppe (EUR 4) von der Standardkarte war ein herzhafter Einstieg, und die Pannacotta mit Himbeersauce (EUR 6) zum Nachtisch erinnerte an Muttis Pudding früher daheim.
-kopf
Essen-Kupferdreh, Kupferdreher Str. 179
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