Der Text erschien erstmals in "Essen geht aus 2004".
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Trastevere, jenseits des Tibers, heißt einer der romantischsten und ältesten Stadtteile Roms. Was für die Ewige Stadt der Tiber ist, ist für Essen bekanntlich die Ruhr. Und an deren jenseitigen Ufer liegt mit Werden ein Trastevere ganz eigener Art. Besonders die Grafenstraße versucht, ein wenig vom mittelalterlichen Charme der zivilisatorischen Wiege Essens zu bewahren, und auf dem Pflaster der schmalen Gasse versuchen das Café Werntges und das Eiscafé „La Dolce Vita“ an heißen Sommertagen mit Tischen und Stühlen fellinische Lebensfreude zu verbreiten. Mit dazu gehört auch die „Trattoria Little Italy“ von Signore Cipriani, die an der Ecke Körholzstraße in einem Neubau untergebracht ist, der mit seinen Giebeln und Fachwerkapplikationen Altstadt-Romantik im modernen Stil imitiert. Cipriani ist in der italienischen Gastronomie ein legendärer Name; ein Namensvetter des Werdener Wirtes war einst der Besitzer von „Harry’s Bar“ in Venedig und hatte den Cocktail „Bellini“, Champagner auf weißem Pfirsich, und das „Carpaccio“, rohes, dünn aufgeschnittenes Rindfleisch mit darüber gehobeltem Parmesankäse, erfunden.
Ob solch innovative Leistungen aus der Küche des Werdener Cipriani zu erwarten sind, sei einmal dahingestellt. Was angenehm auffällt, sind auf alle Fälle die dekorativ aufgemachten Nudelgerichte, die in gewisser Weise das kulinarische Pendant zu den Angeboten der Geschenke- und Küchenausstattungsläden in der näheren Umgebung sind. Die „Tagliatelle Nerone“ (EUR 9) – mit Tintenfischtinte geschwärzte Tagliatelle mit Lachs-Sahne-Sauce – sind ein optisches wie geschmackliches Gedicht. Sie stammen von der Standardkarte, die das übliche Repertoire italienischer Restaurants enthält: Pizza, Pasta, Fisch- und Fleischgerichte. Tagesgerichte werden auf einer Extra-Tafel angekündigt, die mit großer Geste zum Gast getragen wird, wenn der sie von weitem nicht lesen kann.
Und da finden sich dann Klassiker wie Antipasto misto (EUR 10,50), Kalbsleber Veneziana (EUR 13,50), Lammcarrée (EUR 14,50) oder Dorade (EUR 14,50). Bei Cipriani hat man auch große Lust, Dreier-Variationen auf den Tisch zu bringen: dreierlei Fisch als Tris de Pesce (EUR 14), Tris di Nudeln (genau so! EUR 9,50) oder Tris Dessert (EUR 7,50).
Das Nudelgericht des Tages war dann wieder eine Augenweide. Fünf üppige Tortelloni mit einer Spinat-Ricotta-Füllung (EUR 9) waren malerisch auf einem Wagenrad großen Teller angerichtet, mit Salbeiblättern farblich kontrastreich dekoriert und mit breiten Parmesan-Spänen bestreut. Schmecken taten sie auch; nicht zu mächtig, vermochten sie den Hunger in gerade richtiger Weise zu stillen.
Wer nicht die Ruhe hat, sich gemächlich bedienen zu lassen, kann es in der zum Hause gehörenden Stehpizzeria CipCip in der Wigstr. 19 auch schneller haben. Hier lassen sich die Pizzakreationen von Cipriani auch mit nach Hause nehmen. (Fon 45 13 99 97, Lieferung ab EUR 10 Bestellwert).
Trastevere, jenseits des Tibers, heißt einer der romantischsten und ältesten Stadtteile Roms. Was für die Ewige Stadt der Tiber ist, ist für Essen bekanntlich die Ruhr. Und an deren jenseitigen Ufer liegt mit Werden ein Trastevere ganz eigener Art. Besonders die Grafenstraße versucht, ein wenig vom mittelalterlichen Charme der zivilisatorischen Wiege Essens zu bewahren, und auf dem Pflaster der schmalen Gasse versuchen das Café Werntges und das Eiscafé „La Dolce Vita“ an heißen Sommertagen mit Tischen und Stühlen fellinische Lebensfreude zu verbreiten. Mit dazu gehört auch die „Trattoria Little Italy“ von Signore Cipriani, die an der Ecke Körholzstraße in einem Neubau untergebracht ist, der mit seinen Giebeln und Fachwerkapplikationen Altstadt-Romantik im modernen Stil imitiert. Cipriani ist in der italienischen Gastronomie ein legendärer Name; ein Namensvetter des Werdener Wirtes war einst der Besitzer von „Harry’s Bar“ in Venedig und hatte den Cocktail „Bellini“, Champagner auf weißem Pfirsich, und das „Carpaccio“, rohes, dünn aufgeschnittenes Rindfleisch mit darüber gehobeltem Parmesankäse, erfunden.
Ob solch innovative Leistungen aus der Küche des Werdener Cipriani zu erwarten sind, sei einmal dahingestellt. Was angenehm auffällt, sind auf alle Fälle die dekorativ aufgemachten Nudelgerichte, die in gewisser Weise das kulinarische Pendant zu den Angeboten der Geschenke- und Küchenausstattungsläden in der näheren Umgebung sind. Die „Tagliatelle Nerone“ (EUR 9) – mit Tintenfischtinte geschwärzte Tagliatelle mit Lachs-Sahne-Sauce – sind ein optisches wie geschmackliches Gedicht. Sie stammen von der Standardkarte, die das übliche Repertoire italienischer Restaurants enthält: Pizza, Pasta, Fisch- und Fleischgerichte. Tagesgerichte werden auf einer Extra-Tafel angekündigt, die mit großer Geste zum Gast getragen wird, wenn der sie von weitem nicht lesen kann.
Und da finden sich dann Klassiker wie Antipasto misto (EUR 10,50), Kalbsleber Veneziana (EUR 13,50), Lammcarrée (EUR 14,50) oder Dorade (EUR 14,50). Bei Cipriani hat man auch große Lust, Dreier-Variationen auf den Tisch zu bringen: dreierlei Fisch als Tris de Pesce (EUR 14), Tris di Nudeln (genau so! EUR 9,50) oder Tris Dessert (EUR 7,50).
Das Nudelgericht des Tages war dann wieder eine Augenweide. Fünf üppige Tortelloni mit einer Spinat-Ricotta-Füllung (EUR 9) waren malerisch auf einem Wagenrad großen Teller angerichtet, mit Salbeiblättern farblich kontrastreich dekoriert und mit breiten Parmesan-Spänen bestreut. Schmecken taten sie auch; nicht zu mächtig, vermochten sie den Hunger in gerade richtiger Weise zu stillen.
Wer nicht die Ruhe hat, sich gemächlich bedienen zu lassen, kann es in der zum Hause gehörenden Stehpizzeria CipCip in der Wigstr. 19 auch schneller haben. Hier lassen sich die Pizzakreationen von Cipriani auch mit nach Hause nehmen. (Fon 45 13 99 97, Lieferung ab EUR 10 Bestellwert).
-kopf
Essen-Werden, Grafenstr. 36
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