Blauer Himmel über Bottrop
OB Bernd Tischler eröffnet die Gourmetmeile
Dennoch war der Genießer von seinem Besuch enttäuscht. Bei einer Stippvisite nach Bottrop im Frühsommer hatten einige Restaurants wie etwa den „Bahnhof Nord“, den „Overbeckshof“ oder auch „Haus Lindemann“ kennen gelernt, die einen sehr guten Eindruck auf ihn gemacht hatten. Doch von ihnen fand er auf der Teilnehmerliste keine Spur. Nur das „Restaurant Maschinenhaus im BernePark“, die Bio-Metzgerei Scharun und das „Brauhaus Bottich“ kamen aus Bottrop. Die anderen stammten aus der aus der Umgebung und waren dem Genießer unbekannt.
Leider kam er nicht dazu, diese Läden kennen zu lernen. Denn die Portionen der Gerichte, die er probierte, waren viel zu groß – auf einer Gourmetmeile kontraproduktiv, denn man will sich ja nicht an einem Stand pappsatt essen, sondern viele weitere Sachen probieren. Das war so gut wie unmöglich. Dazu kam, dass die Gerichte auch nicht so gut waren, als dass der Genießer noch Appetit auf mehr gehabt hätte.
Um es kurz zu machen: Die gelackte halbe Ente mit Orangensauce (8,50 Euro) des „Maschinenhauses“, die schon eine Spezialität von Patron Ernst Scherrer war, als er noch das „Landhaus Scherrer“ in Recklinghausen führte, war groß genug für zwei Personen und kalt geworden, ehe der Genießer sie ganz aufessen konnte. Warum wurde sie nicht auch als eine Viertel-Portion angeboten, wie es etwa der „Kiepenkerl“ beim Spargel Gourmetfestival in Kirchhellen getan hatte?
Vollends enttäuschte der „Westfälische Pferdesauerbraten mit Rotkohl und kleinen Klößchen“ (9 Euro) von „Kleinalstede’s Hotel Restaurant Grewer“ in Dorsten. Bottrop ist Austragungsort eines traditionellen Pferdmarktes, und so fand der Genießer es eigentlich toll, dass so ein Gericht angeboten wurde. Doch leider war an dem Gericht nur der Rotkohl sauer. Das Fleisch war trocken und laff, die Sauce schmeckte trotz dunkler Farbe und Sämigkeit wässrig, und nur das Gemüse brachte die notwendige Würze auf den Teller.
Richtig lecker war hingegen der „Salzkrustenbraten an süß-sauren Belugalinsen mit Apfel-Kartoffel-Pü“ (9 Euro) von der Biometzgerei Scharun. Das Bio-Fleisch war kernig und schmeckte nach Schwein, Püree und Linsen waren aromatisch abgeschmekt, der Teller liebevoll angerichtet. Doch auch hier war die Portion viel zu groß. Die zweite Scheibe des kostbaren Fleischs musste der Genießer liegen lassen, so dass er schließlich keine Lust mehr hatte, noch weitere Gerichte zu probieren.
Stattdessen machte sich der Genießer mit vollem Bauch auf den Heimweg und dachte sehnsüchtig an die raffinierten, kleinen und äußerst befriedigenden Gaumenschmeichler auf dem „Kulinarischen Treff“ in Mülheim.
„Bottrop echt lecker“ läuft nach bis zum 24, Juli. Infos hier.
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