Klaus Teuber: „Alte Ruhrgebietsküche“. 96. Seiten. Tandem Verlag,
Königswinter 2009. 3,99 Euro. ISBN 978-3-8331-8033-0
Edel-nostalgisch illustriert sei das Büchlein über die
Ruhrgebietsküche von Klaus Teuber, vermerkt der Klappentext, doch die
altertümlichen Vignetten auf gelblichen Papier vermitteln eher den Eindruck,
bei der Gestaltung habe der Geschmack von gestern gewaltet. Warum etwa auf S.
50 ein Mehltopf mit der englischen Aufschrift „Flour“ abgebildet ist, bleibt
schleierhaft, zeugt jedoch davon, dass sich der Grafiker aus einem
internationalen und wahrscheinlich kostenfreien Bildarchiv bedient hat.
Auch der knappe Einführungstext zum Thema Ruhrgebiet ist dürftig,
doch die Auswahl der Rezepte ist klasse. Auf unumgängliche Currywurst hat man
verzichtet; aus der Imbissbuden-Tradition des Ruhrgebiets hat es nur das Schaschlik
ins Buch geschafft. Ansonsten liegt der Schwerpunkt auf der rheinisch-westfälisch-polnischen
Kochtradition der Bergarbeiterküche. Ein großer Teil des Buches setzt sich mit
Suppen und Eintöpfen auseinander, aber auch Klassiker aus anderen Bereichen wie
Stielmus, Panhas und Pfefferpotthast sind dabei. Allerdings: den „Dortmunder
Sauerbraten“ mit Rosinen und Apfelkraut in der Sauce kennt der Genießer als „Rheinischen
Sauerbraten“. Sei’s drum. Der Pott ist halt ein Melting-Pot.
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