Mittwoch, 14. Dezember 2011

Exklusiv: Weine von Katie Jones


Das war eine schöne vor-wein-nachtliche Überraschung. Björn Steinemann von Pompaelo Wines lud den Weindeuter und den Genießer in die kochBar essBar nach Essen-Rüttenscheid ein, um die Weine von Katie Jones zu verkosten. Katy Jones ist eine Engländerin, die – ähnlich wie Steinemann – jahrelang im internationalen Weingeschäft gearbeitet hat und sich jetzt den Traum von eigenen Weinen erfüllt. Dafür hat sie sich im französischen Languedoc eine winzige Domaine mit uralten Reben zugelegt und produziert quasi in ihrer Küche zusammen mit dem Önologen David Morrison vier verschiedene Weine in homöopathischen Mengen: den „Jones Blanc“ aus Grenache gris, den „Jones Muscat“ und die beiden Rotweine „Jones Rouge“ und „Jones Fitou“. Und gleich im ersten Jahrgang haben die Tropfen über 90 Punkte bei Robert Parker bekommen.

Björn Steinemann (Bild)  hatte in der Weinhandlung Rolf Kaspar noch zwei Flaschen der raren Rotweine (Gesamtproduktion: „Rouge“ 4000 Flaschen, „Fitou“ 1200 (!) Flaschen) abstauben können.  Während in der einen Ecke der kochBar essBar die Teilnehmer eines Kochkurses lautstark ihren Produktionen zusprachen und in der anderen eine gesprächige Firmenbelegschaft ihr Weihnachtsessen verzehrte, verwandelte sich unser Verkostungstisch in der in eine Insel der Ruhe. Die Weine schlugen uns sofort in ihren Bann.

Jones Rouge 2010: Die Cuvée aus 90 Prozent Grenache noir und 10 Prozent Carignan stieg mit einem sanften, angenehmen fruchtigen Duft aus dem Glas. Im Mund hatte der Wein dann eine enorme Frische und Fruchtigkeit. Die Säure erinnerte mich eher an gute Chiantis als an knorrige Südfranzosen, und des Gefühl auf der Zunge an die Buttrigkeit eines Sancerres. Ein wunderbar eleganter, animierender Wein, dessen sanfte Tannine Zunge und Gaumen nicht strapazierten.

Jones Fitou 2010:
Die Die Trauben für diesen Wein stammen von 100 Jahre alten Carignan- (50 Prozent) und Grenache- (30 Prozent) sowie 30 Jahre alten Syrah-Rebstöcken (20 Prozent). Die Verwandtschaft mit der sanften Handschrift des „Rouge“ ist unverkennbar, doch der Fitou gibt sich kräftiger. Auch er lag zehn Monate in Eichenholz, doch das schmeckt man deutlicher. Neben eleganter Säure und Fruchtigkeit lassen sich sanfte Karamell- und Schokotöne entdecken, in der Nase und auf der Zunge wirkt er etwas dunkler und geheimnisvoller.

Als Ergänzung hatte Björn Steinemann noch einen Wein von Norrel Robertson mit gebracht. Der gebürtige Schotte ist Spaniens einzige Master of Wine und produziert in der entlegenen Weinprovinz Calatyud ganz individualistische Kreszenzen. Der  2009er Dos Dedos de Frente, den wir probieren konnten, ist eine Cuvée aus Garnacha und Viogner mit wildem Aromenspektrum. Seinen Namen könnte man mit „Nicht alle Tassen im Schrank“ übersetzen. Im Gegensatz zu Katie Jones‘ Weinen ist er ein kräftiger „Männerwein“, doch er ließ erahnen, dass der Önologe David Morrison auch hier beteiligt war.

Alle Weine sind bei Rolf Kaspar erhältlich.

Hier der Post vom Weindeuter.

1 Kommentar:

  1. sehr schön, die Weine hätte man nach dem "verkosten" auch weitertrinken können. Beim Weindeuter dazu erst morgen was...

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