Der Artikel erschien erstmalig in "Essen geht aus 2013".
Wenn bloß die Sonne ein wenig mehr geschienen hätte! Eigentlich hätte dieser Sommer der Sommer der Fassbrause werden müssen. Nach dem durchschlagenden Erfolg, den die Kölner Kölsch-Brauereien mit diesem alkoholfreien Erfrischungsgetränk in den letzten Jahren hatten, zog jetzt auch Stauder nach. Die Terrasse des Kockshusen wäre ein idealer Ort gewesen, sich an diesem familenfreundlichen In-Gebräu gütlich zu tun. Doch der Regen trieb den EGA-Tester ins Haus, doch auch dort im Trockenen schmeckte das kühle Nass als Begleitung zu der gutbürgerlichen Küche wunderbar.
Das Kockshusen macht einen genauso gepflegten Eindruck wie das Wohnviertel drum herum. Das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1688, einst als Schlafstätte für das geistliche Personal des nahen Schloss Schellenberg genutzt und seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Restauration, hebt sich strahlend von dem dunklen Hintergrund des Schellenberger Waldes ab. Innen erinnert die hölzerner Wandvertäfelung an eine Bauernstube, doch wird das durch das moderne Mobiliar rund um den aus Ziegeln gemauerten Kamin, der jetzt im Sommer frisch gebürstet dasteht, mit Chic kontrastiert. Die blinkenden Gläser der perfekt eingedeckten Tische tun zur eleganten Wirkung des gemütlichen Raumes das ihrige dazu.
Bei Willi Hachenberg, der das Kockshusen seit 2009 betreibt, trifft sich die gesamte Nachbarschaft zum Essen (und an der Theke zum Trinken). Des Kochens unkundige Strohwitwer genauso wie Ehepaare im goldenen Alter, bei denen Mama nicht an den Herd wollte, ganze Familien mit Großeltern und Kindern und andere Gruppen. Das, was hier die Speisekarte bietet, ist aber auch zu verführerisch. Keine überkandidelten Herausforderungen erwarten den Gast, sondern unprätentiöse Gerichte wie zu Hause, dabei mit Witz auf den Punkt gebracht. Die vollmundige, süß-pikante Paprikacèmesuppe meiner Vorspeise kam z.B. als „Duett“ (6,50 Euro) daher: Paprika und Sahne waren in der Tasse vermählt, als habe ein Barista mit Kaffee und Milch ein Kunstwerk geschaffen. Das Dessert war klassisch und verführerisch: Bayerische Créme mit Früchten (6,50 Euro)
Das Wiener Schnitzel (20,50 Euro), das ich für dazwischen bestellt hatte, könnte als Referenz für diesen Klassiker durchgehen. Schon die Wartezeit wurde von Klopfgeräuschen aus der Küche begleitet, die von der Inbrunst zeugten, mit der der Koch das Kalbfleisch behandelte. Die Panade war knusprig und wellig, die Bratkartoffeln schön kross, der dazu gereichte Feldsalat sanft mariniert. Wären alle Wiener Schnitzel so, wäre die Welt eine bessere – zumindest die kulinarische.
Wenn bloß die Sonne ein wenig mehr geschienen hätte! Eigentlich hätte dieser Sommer der Sommer der Fassbrause werden müssen. Nach dem durchschlagenden Erfolg, den die Kölner Kölsch-Brauereien mit diesem alkoholfreien Erfrischungsgetränk in den letzten Jahren hatten, zog jetzt auch Stauder nach. Die Terrasse des Kockshusen wäre ein idealer Ort gewesen, sich an diesem familenfreundlichen In-Gebräu gütlich zu tun. Doch der Regen trieb den EGA-Tester ins Haus, doch auch dort im Trockenen schmeckte das kühle Nass als Begleitung zu der gutbürgerlichen Küche wunderbar.
Das Kockshusen macht einen genauso gepflegten Eindruck wie das Wohnviertel drum herum. Das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1688, einst als Schlafstätte für das geistliche Personal des nahen Schloss Schellenberg genutzt und seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Restauration, hebt sich strahlend von dem dunklen Hintergrund des Schellenberger Waldes ab. Innen erinnert die hölzerner Wandvertäfelung an eine Bauernstube, doch wird das durch das moderne Mobiliar rund um den aus Ziegeln gemauerten Kamin, der jetzt im Sommer frisch gebürstet dasteht, mit Chic kontrastiert. Die blinkenden Gläser der perfekt eingedeckten Tische tun zur eleganten Wirkung des gemütlichen Raumes das ihrige dazu.
Bei Willi Hachenberg, der das Kockshusen seit 2009 betreibt, trifft sich die gesamte Nachbarschaft zum Essen (und an der Theke zum Trinken). Des Kochens unkundige Strohwitwer genauso wie Ehepaare im goldenen Alter, bei denen Mama nicht an den Herd wollte, ganze Familien mit Großeltern und Kindern und andere Gruppen. Das, was hier die Speisekarte bietet, ist aber auch zu verführerisch. Keine überkandidelten Herausforderungen erwarten den Gast, sondern unprätentiöse Gerichte wie zu Hause, dabei mit Witz auf den Punkt gebracht. Die vollmundige, süß-pikante Paprikacèmesuppe meiner Vorspeise kam z.B. als „Duett“ (6,50 Euro) daher: Paprika und Sahne waren in der Tasse vermählt, als habe ein Barista mit Kaffee und Milch ein Kunstwerk geschaffen. Das Dessert war klassisch und verführerisch: Bayerische Créme mit Früchten (6,50 Euro)
Das Wiener Schnitzel (20,50 Euro), das ich für dazwischen bestellt hatte, könnte als Referenz für diesen Klassiker durchgehen. Schon die Wartezeit wurde von Klopfgeräuschen aus der Küche begleitet, die von der Inbrunst zeugten, mit der der Koch das Kalbfleisch behandelte. Die Panade war knusprig und wellig, die Bratkartoffeln schön kross, der dazu gereichte Feldsalat sanft mariniert. Wären alle Wiener Schnitzel so, wäre die Welt eine bessere – zumindest die kulinarische.
-kopf
www.restaurant-kockshusen.de
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