Wie regelmäßige „Genussbereit“-Leser wissen, ist der Samstag beim Genießer mit dem Kochen für Mama reserviert. Ein Organisationstalent, wie er nun mal ist, geht das nicht ohne Hektik ab. Statt in der Woche vorausschauend einzukaufen, geht es früh morgens (also so ab zehn, is‘ ja Wochenende) ab in den Biomarkt (vor allem auch wegen des phantastischen Fleischs von Metzger Gläser), anschließend wird gekocht, alles warmhaltetechnisch verstaut und dann ins ferne Mülheim gedüst, damit das Essen rechtzeitig mittags auf dem Tisch steht. Aber wehe, wenn die Gemüseauswahl im Biomarkt allzu mickrig ausfällt. Dann ist ein Besuch auf dem Wochenmarkt angesagt, und dann wird es noch hektischer. Vor allem, weil dem Genießer bei der Auswahl plötzlich einfällt, was man sonst noch alles kochen kann.
Dicke Bohnen haben Saison
Letzten Samstag hatten sie im Biomarkt jedenfalls keinen Spinat, den ich für den Kichererbseneintopf brauchte. Dafür lachten mich bei Metzger Gläser vier Rippen eines sündhaft teuren Lammcarrées vom Niederrhein an, das jedes Pauillac-Lamm in die Schranken wies - da konnte ich nicht widerstehen. Also zugegriffen, Sonntag sollte es ja auch was zu essen geben. Anschließend zum Markt gefahren und dort beim Trantenrother Hof für den Eintopf einen Sack Spinat gekauft. Am Stand gegenüber, bei Weitz, erinnerte mich ein Riesenhaufen Dicke Bohnen daran, dass dafür gerade Saison ist. Das wäre doch die ideale Grundlage für’s Lammcarrée, dazu ein Gläschen Bordeaux – die Stimmung stieg.
Rezept: Dicke Bohnen mit Lammcarrée
Für zwei Personen
1 Lammcarrée (mindestens 4 Rippen)
3 Knoblauchzehen (oder mehr)
Olivenöl
Pfeffer, Salz,
Rosmarin
Oregano oder Thymian
1 kg Dicke Bohnen
120 g durchwachsenen Speck, klein gewürfelt
1 Zwiebel, klein gewürfelt
1 Zehe Knoblauch, gehackt
½ TL Koriandersamen, gemörsert
Bohnenkraut
1 Spritzer Zitronensaft
Pfeffer, Salz
Dicke Bohnen palen (aus der Schote brechen – das ist eine schöne Arbeit, bei der man den Sonnenschein auf dem Balkon genießen kann). In Salzwasser 5 Minuten blanchieren. Abschrecken und döppen (von der Lederhaut befreien – das ist eine schöne Arbeit, um den Sonnenschein…).
Lammcarrée einritzen und mit halbierten Knoblauchzehen spicken. Pfeffern und salzen. In einer Pfanne in etwas Olivenöl anbraten. Zusammen mit der Kräutern und weiteren Knoblauchzehen als Aromaten in eine kleine, eingeölte Bratreine geben und zehn bis fünfzehn Minuten bei 160 Grad in die Röhre geben.
In der gleichen Pfanne, in der das Lammcarrée gebraten wurde, den Speck auslassen. Koriander und Zwiebeln dazugeben, glasig dünsten. Dicke Bohnen und Bohnenkraut dazugeben und etwas mitbraten. Mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken.
Schöner kleiner Bordeaux
Lamothe Bergeron 2000
Dazu hätten Rosmarinkartoffeln gut gepasst, aber der faule Genießer ließ nur ein Tässchen Couscous in heißem Salzwasser quellen – das kam ihm französisch genug vor. Klassisch dazu der kleine Cru bourgeois aus dem Haut-Médoc. Der Lamothe Bergeron aus dem Superjahr 2000 war eine wahre Keller-Trouvaille und zeigte sich in Höchstform.
Lecker, lecker: Dicke Bohnen palen auf dem Balkon
Top - wie immer. Auf Bild 5 scheint die Flasche aber ungeöffnet, also was ist im Glas ??
AntwortenLöschenDeine Kombination mit Dicken Bohnen und Lammcarrée gefällt mir. Dicke Bohnen liebe ich, mit Speck und Pinienkernen, als Pesto, als Suppe, ganz junge roh mit etwas Salz, etc. Leider ist die Saison hier schon vorbei. Aber im Herbst gibt es dann wieder welche :-)))
AntwortenLöschenDicke-Bohnen-Pesto gab's letztes Jahr!
AntwortenLöschenMenscneskind, ich sehe gerade, es war schon vorletztes Jahr!
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