Fette Sache: Bauch vom Bunten Bentheimer
Das Bunte Bentheimer findet in der konventionellen Fleischindustrie
keine Verwendung, weil es einen sehr hohen Fettanteil hat. Wie mir Fleischer
Burchhardt mitteilte, lag der Magerfleischanteil bei diesem Tier bei ca. 41
Prozent. Normale (Bio-)Hausschweine haben um die 60 Prozent.
Braten im Schmortopf
Und so wurde das Wammerl à la Schuhbeck vom Bunten Bentheimer eine ziemlich fette Sache. Vielleicht war dieses Rezept für dieses Fleisch nicht so ideal. Ich hatte das Stück mit Schwarte nach unten schon am Abend zuvor vorgekocht, und dabei war schon viel Fett ausgetreten, das ich nach Erkalten der Brühe am nächsten Morgen mühelos abschöpfen konnte. Doch beim Fertigbraten auf dem Schmorgemüse trat immer noch eine riesige Menge Fett aus, die sich dann im Gemüse sammelte und nicht abgeschöpft werden konnte. Und das gefiel Mama überhaupt nicht, zumal das Fleisch auch noch eine Idee länger im Ofen hätte bleiben können und etwas kernig war. „Nicht weich genug, zu fett“, war ihr Urteil. „Das nächste Mal koche etwas richtig Leckeres!“
Aber um ehrlich zu sein, richtig lecker war’s schon. Das
bemerkte der Genießer, als er jenseits vom Stress am familiären Mittagstisch am
nächsten Tag allein die Reste aufaß. In feine Scheiben geschnitten, war das
Fleisch ein Gedicht. Das Gemüse hatte durch das eingekochte Bier eine wunderbare
Süße und schmeckte wohl so, wie Schweinefleischsauce früher immer geschmeckt
hat. Heute würde man es vielleicht „leicht ranzig“ nennen.
Oder der Genießer muss noch etwas üben, Bauch vom Bunten
Bentheimer zuzubereiten. Mit Wonne denkt er jedenfalls an ein Menü in der „Rotisserie
du Sommelier“ in Essen zurück, wo er vor Jahren dieses seltene Fleisch kennen
lernte - klick hier.
Zum Rezept „Krustenbraten mit Schmorgemüse (Wammerl à la
Schuhbeck)“ hier klicken.
Schweinebauch über Mülheim
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