Irgendwie hat es den
Genießer doch gewurmt, dass sein Kochkurs „Kochen mit Getreide“ mangels
Anmeldungen nicht sattfinden konnte. Wenn die Leute, die nicht gekommen sind,
wüssten, was sie verpasst haben! Zum Beispiel dieses herrliche Gericht!
Eigentlich ist
Couscous ja eine nordafrikanische Spezialität, doch hat diese orientalische
Weizengrütze mittlerweile auch ihren Platz in der französischen Küche. So habe
ich Wachteln auf Couscous das erste Mal vor dreißig Jahren gegessen,
ausgerechnet in einem Restaurant in Sichtweite des Schlosses von Versailles. Bei
der Internetrecherche für den Kochkurs war ich dann auf ein Rezept der
deutsch-iranischen Fernsehköchin Jacqueline Amirfallah aus Göttingen gestoßen,
das sie einmal im ARD-Büffet gekocht hat: Wachteln mit Honig gebraten und
Zimtcouscous. Die Zutaten überzeugten mich, denncoh wandelte ich es weinig ab. Jacqueline
Amirfallah löst Schenkel und Brüstchen der Wachteln aus und macht aus den übrig
gebliebenen Karkassen eine Brühe, die sie zu einer Sauce mit Granatapfelkernen
verarbeitet. So schmackhaft diese Sauce auch ist, ich finde sie ein wenig
überflüssig. Schließlich gibt es noch die wunderbare, mit Thymian aromatisierte
Honig-Butter, in der die gebratenen Wachtelteile geschwenkt werden und die,
über das Zimtcouscous geträufelt, ganz wunderbar schmeckt. Also benutzte ich
die Wachtelbrühe, als ich heute das Gericht zubereitete, einfach zum Quellen
des Couscous.
Dazu genehmigte ich
mir einen Barolo Leon 2001 von der der Cascina Luisin, der mir sowohl zum
Gericht als auch zum heutigen Herbstwetter passte. Kurz nach dem Öffnen, beim
Essen, dominierte noch eine kräftige Säure. Ein paar Stunden später kam dann eine
ätherische Fruchtigkeit, gepaart mit den Düften eines herbstlichen Laubwaldes,
zum Vorschein. Essen und Wein steigerten die Vorfreude auf Weihnachten.
nach Jacqueline Amirfallah
Für 2 Personen
4 Wachteln
4 EL Butterschmalz
2 rote Zwiebeln
250 ml Hühnerbrühe
2 Lauchzwiebeln
2 Zimtstangen
2 Tassen Couscous
50 g Rosinen
50 g Mandeln, gehackt
Etwas Salz, Pfeffer
1 Granatapfel
2 EL Butter
1 EL Honig
3 Zweige Thymian
Von den Wachteln
Brüste und Keulen auslösen. Die Karkassen mit 1 EL Butterschmalz in einem Topf
anbraten. Zwiebeln schälen, würfeln, die Hälfte zugeben und mit der Hühnerbrühe
ablöschen, ca. 30 Minuten kochen lassen. Granatapfel entkernen, die Hälfte der
Kerne zu den kochenden Wachtelknochen geben. Die Wachtelbrühe passieren, in
einen Topf geben, aufkochen und abschmecken. Die restlichen Granatapfelkerne
zugeben.
Lauchzwiebeln putzen
und fein schneiden. Die restlichen Zwiebeln in einem Topf mit 1 EL
Butterschmalz anschwitzen, die Wachtelbrühe angießen, Zimtstangen zugeben und
aufkochen lassen. Den Couscous einrühren, aufkochen und nach Packungsanweisung
unter häufigem Umrühren quellen lassen. Lauchzwiebeln Rosinen und gehackte
Mandeln zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Wachtelkeule und
–brüste in einer Pfanne mit 2 EL Butterschmalz zuerst auf der Hautseite ca.
drei Minuten goldbraun braten, dann umdrehen und fertig garen. Fleischstücke
aus der Pfanne nehmen, das Fett aus der Pfanne abgießen. In der Pfanne 2 EL
Butter, 1 EL Honig und Thymianzweige schwenken und kurz heiß werden lassen. Die
Wachtelteile darin wenden. Wachtel mit Couscous anrichten und mit der
restlichen Honig-Butter beträufeln.
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