„Pfefferpotthast 2.0“ ist ein cooler Gag auf Gourmet-Niveau, bei dem kreative Kochkunst und Marketing eine Einheit eingehen, meint der Genießer – und der Traditionalisten unter Gastronomen und Gästen durchaus auf die Palme treibt, wie er gehört hat.
Wer die wundersame Wandlung des Traditionsgerichtes vom deftigen Eintopf zum experimentellen Fleischpraliné selbst nachvollziehen will, findet unten das Rezept. Wem das zu kompliziert ist, kann „Pfefferpotthast 2.0“ hier bestellen.
Foto: Ralf Müller Fotografie, Dortmund http://www.rmfd.de/
Rezept: Pfefferpotthast 2.0
Von Heiko Antoniewicz
Von Heiko Antoniewicz
1 Kg Rinderschulter Zwergzebu ausgelöst
1 Zwiebel
2 Lorbeerblätter
2 Stück Langer Pfeffer
Etwas Ketjap Manis
100 ml reduzierte Kalbsjus
Die Rinderschulter anbraten und mit den Gewürzen in einen Vakuumbeutel setzen. Etwas Ketjap Manis dazugeben und verschließen. Bei 65° 36 Stunden im Wasserbad garen und danach rasch in Eiswasser abkühlen lassen. Bei Bedarf zuschneiden und in der Kalbsjus mit dem Sud gemeinsam glasieren.
5 Körner Tasmanischer Pfeffer
½ Zitronenabrieb
50 g Brotkruste
Alle Zutaten miteinander mixen und bei Bedarf als Garnitur aufstreuen.
1 große Zwiebel
2 El Creme Fraiche
Etwas Zitronensaft
Die Zwiebel auf Salz setzen und bei 180° 2 Stunden backen. Aus der Schale drücken und noch warm mit der Creme fraiche fein pürieren. Mit etwas Zitronensaft und Salz würzig abschmecken.
100 ml Rote Bete Saft
1 g Agar Agar
Etwas Schalottenessig
Die Zutaten miteinander mixen und einmal aufkochen lassen. Abschmecken, abschäumen und in ein rechteckiges Gefäß gießen. Zwei Stunden kalt stellen und in Würfel schneiden. Bei Bedarf bei 90° warm stellen.
100 g Muskatkürbis in Bahnen geschnitten
1 El Chardonnay Essig
Etwas Zucker und Salz
Den Muskatkürbis mit den weiteren Zutaten vakuumieren und 24 Stunden marinieren lassen.
8 Gurkenstreifen
Etwas Limonensaft
Etwas Zucker und Salz
Die Gurkenstreifen mit den Gewürzen marinieren und zur Seite stellen.
Kleine Rote Zwiebeln geschält und blanchiert
140 g Glucose
100 g Fondant
40 g Brotabrieb getrocknet
Die Glucose mit dem Fondant so lange kochen lassen bis die Masse bersteinfarben ist. Auf eine Silpadmatte geben und auskühlen lassen. Bei Bedarf mit dem Brot pulverisieren und aufstreuen. Einteilen und kurz bei hoher Hitze schmelzen lassen.
Das warme Zwiebelpüree aufstreichen. Die glasierten Fleischsemente aufsetzen und mit dem Brotchip garnieren. Das saure Gemüse anrichten und mit den kleinen glasierten Zwiebeln arrangieren. Mit der Jus und Gewürzmischung abschließen.
Da fällt mir Loriot ein mit seinem:"Sehr übersichtlich".
AntwortenLöschenNur so geht's! Habe ich oft genug schon gesagt und in meinen Medien vorgestellt. Sagt ja niemand, dass jetzt von Westfälischem Rosenkranz bis Himmel und Äad alles dekonstruiert wird --- aber das Dekonstruieren ist halt eine legitime Methode, sich sehr genau mit den Bestandteilen eines Rezeptes und den Beziehungen der Zutaten zueinander auseinanderzusetzen. Ich find's prima.
AntwortenLöschenJetzt warten wir (auf einer völlig anderen Ebene) auf Hartz 4.0...
Noch besser fände ich es, wenn der Mann aus Pralinen ein ordentliches Pfefferpotthast hinkriegen würde.
AntwortenLöschen