Da wogen die Folien: Spargelkönigin Katharina II.
Leider hatte Petrus gestern kein Einsehen. Ausgerechnet, als das Trüppchen Fotografen und Journalisten, das zur offiziellen Eröffnung der diesjährigen Spargelsaison auf den Hof von Heiner Schulte-Scherlebeck geladen war, mitsamt der frischgekrönten Spargelkönigin Katharina II. zum Fototermin raus auf den Acker fuhr, schickte er einen aprilfrischen Graupelschauer. Doch die Gemüse-Monarchin nahm‘s gelassen, vertauschte die Sling-Pumps gegen Gummigaloschen und posierte zwischen den wallenden Schutzfolien des Spargelfeldes, als wolle sie mit ihrem Korb voll des „weißen Goldes“ in der Inszenierung einer Wagner-Oper Brunhilde und dem Rheingold die Schau stehlen.
Zuvor war die 19jährige Studentin aus Herne auf dem Scherlebecker Spargelhof von Dr. Ludger Wilstacke vom NRW-Landwirtschaftsministerium in Anwesenheit des Hofstaates, bestehend aus den Würdenträgern Willy Kreienbaum, Vorsitzender der Vereinigung der Spargelbauer Westfalen-Lippe, Dr. Uli Paetzel, Bürgermeister von Herten und damit auch Scherlebeck, und Johannes Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, gekrönt worden.
Katharina II. (auf dem Bild mit Bauer Schulte-Scherlebeck (rechts) und Hertens Bürgermeiste Uli Paetzel) übernahm das Amt von ihrer Vorgängerin Farina I.
Ihre Majestät hält (Spargel-)Hof.
Der majestätischen Marketingevent ist ein Teil der Kampagne um die Spargelstraße NRW, zu der mittlerweile 150 der 450 Spargelanbaubetriebe im Land gehören. Insgesamt werden ca. 16.500 Tonnen Spargel in NRW pro Saison produziert, die hauptsächlich dierkt ab Hof oder über Wochenmärkte vermarktet wird. Scherlebeck ist eine der führenden Spargelgemeinden im Ruhrgebiet. Zusammen mit vier weiteren Spargelhöfen vermarktet Bauer Schulte-Scherlebeck gemeinsam das „königliche Gemüse“.
Die Spargelsaison beginnt, je nach Witterung, Anfang bis Mitte April. Durch den Einsatz von Folienabdeckungen konnte sie im Lauf der Zeit immer wieder nach vorn verschoben werden. Die Saison dauert bis zum 21. Juni, dem sog. „Spargel-Silvester“. Danach lässt man der Spargelpflanze Zeit, sich für die neue Saison zu erholen.
Natürlich wurden die schönen weißen Stangen zur Feier des Tages auch verspeist. Die Gastronomie des Hofes servierte den Spargel ganz klassisch: mit jungen Kartofflen, westfälischem Schinken und Sauce Hollandaise bzw. ausgelassener Butter. Der frisch gestochene Scherlebecker Spargel hatte einen schönen, fast nussigen Geschmack.
Der Spargel wird nach Größe sortiert.
Anschließend gab es einen kleinen Rundgang über den Hof. Heiner Schulte-Scherlebeck zeigte die Maschine, mit der der handgestochene Spargel gewaschen und nach Größe sortiert wird. Insgesamt produziert der Hof neben Erdbeeren, Himbeeren Kartoffeln u.a. 80 Tonnen Spargel in der Saison. Eine Schweinemast gehört ebenfalls dazu.
Familie Schulte-Scherlebeck vor ihrem Hofladen
Gut beschirmt: Ihre Spargel-Majestät Katharina II.
toller bericht mit fotos!!!
AntwortenLöschen