Heiter auf der Königstraße: Matjesfest Duisburg
Irgendwie habe ich ja immer etwas Bauchschmerzen, wenn ich das Matjesfest in die Galerie der alljährlich im Ruhrgebiet stattfindenden Gourmetmeilen aufnehme (klick hier). Mit einer Freiluft-Aktion der ortsansässigen Spitzengastronomie, die sich zusammenschließt, um für das kulinarische Angebot der Stadt zu werben, hat das ja nichts zu tun. Aber das ist ja das Problem in Duisburg: es gibt kaum noch Restaurants, die die dafür in Frage kämen. (Vergl. den Genussbereit-Beitrag zum Kochquintett, klick hier.) Und auch früher, als die Situation vielleicht mal anders war, gab es sowas in Duisburg nicht – jedenfalls nicht in den knappen 10 Jahren, in denen Genussbereit die Gourmetmeilenszene systematisch beobachtet.
2012 hatte ich mich zum ersten Mal vom mittleren ins westliche Ruhrgebiet aufgemacht um das Matjesfest besucht (klick hier). Ich empfand es als eine trubelige Kirmesveranstaltung, laut und rauh, kulinarisch eher volkstümlich – eine Art Ballermann auf Renesse-Art.
Auch Monsieur Hulot macht Ferien.
Und der Shanty Chor Hiesfeld singt dazu.
Und der Shanty Chor Hiesfeld singt dazu.
Zwiebeln gehören dazu
Dass der Matjes eine Heringsspezialität ist, die es verdient, mit einem eigenen Fest gefeiert zu werden, konnte ich gleich zweimal zu Duisburger Sozialpreisen genießen: Auf einer Scheibe Schwarzbrot für 2 Euro aus der Hand, als Tellergericht mit immerhin zwei Doppelfilets, Brot und Salat für 8 Euro inklusive Sitzen und Bedienung. Enttäuschend war der durchaus appetitlich aussehende Flammlachs mit Rosmarinkartoffeln und Crème fraiche für satte 12 Euro. Der Fisch hatte zu lange Zeit über’m Feuer verbracht und war viel zu trocken, genauso wie der Kartoffeln. Da bekommt man für 12 Euro auf den Gourmetmeilen in den anderen Städten was Besseres.
Zartes Vergnügen: Matjes auf Schwarzbrot im Stehen...
... oder als Tellergericht mit Bedienung im Sitzen
Teuer und trocken: Flammlachs mit Rosmarinkartoffeln.
Der Lachs war wohl zu lange über'm Feuer
Der Genießer war da.
Das Matjesfest Duisburg geht noch bis zum 23. Juni 2019. Sa ab 10 Uhr, So ab 11 Uhr. Infos hier.
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