Klaus Gorzny: Die neue Küche im Ruhrgebiet - Suppen. Eine kulturhistorische Betrachtung mit vielen Rezepten. 144 S. ISBN 978-3-9811104-5-6. Piccolo-Verlag, Marl. 12,80 Euro
Leider ist der Genießer etwas spät auf dieses Kochbuch aufmerksam geworden. Das hübsche Büchlein über die Suppe ist nämlich bereits im letzten November erschienen und auf den Internet-Seiten des kleinen „Piccolo-Verlags“ anscheinend nicht mehr erhältlich. Doch in der Mayerschen Buchhandlung in Bochum ist der Genießer noch auf einige Exemplare beim Herumstöbern gestoßen und war sofort von dem Bändchen eingenommen. Der Autor Klaus Gorzny aus Marl ist nämlich kein Koch-Profi, sondern ein leidenschaftlicher Hobbykoch und Büchermacher, der seine Werke im Eigenverlag herausgibt. Von Haus aus ist der 75-Jährige Chemiker, und eine seine weiteren Passionen sind die Schlösser an Lippe, Emscher und Ruhr.
Sein Buch ist nämlich weit mehr als ein Kochbuch. Es ist eine kulturhistorische Betrachtung über die Suppe, die, wie Gorzny ausführt, typisch für die Küche im Ruhrgebiet ist. Damit rennt er gerade beim Genießer offene Türen ein, der auch findet, dass der Linsensuppe die Ehre als Nationalgericht des Ruhrgebiets gebührt und nicht etwa der schnöden Currywurst.
Faktenreich beschreibt Gorzny die Kulturgeschichte der Suppe seit der Prähistorie, und er siedelt die Erfindung der Suppe in jener Zeit an, als der Mensch lernte, Töpfe zu töpfern. Als Chemiker geht er natürlich auch auf die chemischen Prozesse des Suppekochens ein, und auch die Molekularküche bekommt ihr Fett weg.
46 Rezepte hat Klaus Grozny zusammengetragen – alle selbst gekocht und ausprobiert, wie er versichert. Dabei stellt er nicht nur traditionelle Suppen aus Westfalen oder vom Niederrhein vor, sondern geht auch besonders auf die Traditionen der Einwanderer im Ruhrgebiet ein und hat exotische Suppen-Varianten aus Thailand, der Türkei und sogar Schweden dabei. Und zu jedem Rezept gibt es eine ausführliche Erläuterung der darin vorkommenden Gewürze und Gemüse.
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