Freitag, 20. Mai 2011

Hygiene-Ampel für Gaststätten

Wie viele Medien berichten (z.B. hier und hier), haben gestern die Verbraucherminister der Länder beschlossen, dass ab 2012 eine Ampelkennzeichnung auf die hygienischen Zustände in Gaststätten hinweisen soll. Ein Problem ist allerdings, dass es zur Zeit noch zu wenig Kapazitäten für die Kontrollen gibt.

Wie die grafische Umsetzung, die die gastronomischen Betriebe an gut sichtbarer Stelle aushängen müssen, aussehen wird, steht noch nicht fest. Im Prinzip soll die Sache so funktionieren, wie das Bundes-Verbraucherministerium mitteilt: „Aus den Ergebnissen der Einzelprüfungen (der entsprechenden Behörden) ergeben sich Punkte, die zu einem Gesamtergebnis addiert werden sollen. Je nach Höhe der Punktzahl hat ein Betrieb die Anforderungen „erfüllt“, „teilweise erfüllt“ oder „unzureichend erfüllt“. Die Feststellung von Mängeln zieht je nach Schwere der Verstöße Maßnahmen der zuständigen Behörde bis hin zur Betriebsschließung nach sich. Das Kontrollbarometer sagt dabei nichts über Art und Umfang der behördlichen Maßnahmen aus.“

Eigentlich eine prima Sache. Aber wenn man es mit der Kontrolle wirklich ernst meinen würde, dürfte es nach Meinung des Genießers nur zwei Möglichkeiten geben. Wenn es in einem Restaurant sauber zugeht, hat es geöffnet. Wenn nicht, ist es geschlossen. Und wenn ein Prüfer Beanstandungen findet, die eine Schließung nicht rechtfertigen, dann hat er dafür zu sorgen, dass sie in kürzester Zeit abgestellt werden. Und nicht, sie zu kennzeichnen. Damit wird die Durchsetzung von Hygienevorschriften nur auf den Kunden abgewälzt.

2 Kommentare:

  1. Für mich ist das nichts anderes als typisches Politiker-Agieren. Solange der Staat nicht in der Lage ist, Lebensmittelscandale a la Gammelfleisch nachhaltig zu verhindern, ist diese Aktion nur warmer Wind! Meine Ansicht über Politiker werden durch dieses Gesetz verstärkt, ich möchte diese hier aber nicht weiter erläutern!

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  2. Nicht nur warmer Wind, sondern pure imagegeile Ablenkung von der Tatsache, dass man keine Lust hat, für echten Verbraucherschutz auch Geld auszugeben.

    Das ist keine "eigentlich prima Sache", sondern pure und absichtliche Augenwischerei. Ausführliche Argumente bei http://gastrobetreuung.de/gastroblog/gastronomie-und-gesellschaft/smileys-qualitatssiegel-fur-restaurants/

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