Matjes-Panzanella bei Schnitzlers
Flott im Gleichschritt: OB Paß und Gefolge
Pünktlich um 12 Uhr setzte sich am Mittwoch die Köche-Parade in Bewegung, um vom Willy-Brandt-Platz die Kettwiger Straße hinunter zu ziehen. Voran schritten im dynamischen Gleichschritt Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, sein Stellvertreter Franz-Josef Britz und Meilenmacher Rainer Bierwirth. Es folgten etwa 200 Köche und Serviceleute der 25 Restaurants, die die Meile in diesem Jahr mit 180 verschiedenen Gerichten bestreiten, darunter Spitzenköche wie Berthold Bühler, Nelson Müller und Frank Heppner. Ziel war die neue, große Bühne auf dem Burgplatz zwischen Dom und Volkshochschule, auf der ein großes Showprogramm das kulinarische Angebot während der fünf Meilentage ergänzt. Über zehn Bands und zahlreiche weitere Musikgruppen treten bis Sonntag dort auf.
Spitzenköche beim Small Talk: Franco Giannetti, Nelson Müller, Frank David, Heinz Furthmann
Nach den üblichen Eröffnungsreden gab es einen zwanglosen Small Talk im Schatten der Bühne, doch der Genießer machte sich von dannen, um das zu tun, wozu die Meile da ist: Essen zu genießen.
Happchen für den Small Talk
Natürlich interessierten ihn die beiden diesjährigen Neuzugänge: „Vincent & Paul“ mit seiner euro-asiatischen und „Tablo“ mit seiner türkischen Küche. Und dann zog es ihn zu alten Bekannten. Beim „Parkhaus Hügel“ war er schon im letzten Jahr vom neuen Küchenchef Suvad Memovic überrascht worden, und Jannette Schnitzler vom „Schnitzlers“ ist immer eine sicher Bank.
Hier also erste Impressionen:
„Vincent & Paul“: Tranchen vom Maishähnchen Suprême auf exotischem Spargelgemüse (7,50 Euro). Kräftig gewürzt war das Hähnchenfleisch, und der Spargel dazu eine ausbalancierte Ergänzung. Ein Aromenspektakel. Zum Nachtisch gab es Mousse von der Tahiti-Vanille mit Vincent van Goghs’s Absinth Erdbeeren. Dass durfte der Genießer schon im Frühjahr auf der Pressekonferenz von „Essen genießen“ probieren. Damals war die Mousse wesentlich luftiger.
„Tablo“: Soguk meze – orientalische Spezialitäten aus Tomaten, Artischocken, Auberginen, Joghurt mit Dillspitzen und Kichererbsen, dazu Fladenbrot (6 Euro). So lecker wie das war, wirkte die Probierportion noch kleiner. Der türkische Rosé dazu war schön erfrischend.
„Parkhaus Hügel“: Tarte von Gazpacho mit Mandelmilchschaum, Kaninchenrücken und Limonenwürze (6 Euro). Suvad Memovic landete wieder einen Treffer. Die Limonenwürze ergänzte das sehr sanft gesalzene Kaninchen auf köstliche Weise, und die Gazpacho-Tarte war einmalig. Die kalte spanische Gemüsesuppe war in ein Stück intensiv schmeckendes Gelee verwandelt worden, das auf den ersten Blick wie ein Stück Lachs aussah.
„Schnitzlers“: Matjes Panzanella – Brotsalat mit neuem Matjes, Mango, Rauke und gelben Linsen (5,50 Euro). Eine großartige Kombination von Aromen und Konsistenzen. Unprätentiös und lecker. Dazu schmeckte der Weißburgunder mit dem Metropole Ruhr-Etikett. (siehe Aufmacherbild)
Suvad Memovic vom "Parkhaus Hügel"
All das machte Appetit auf mehr. Vielleicht wird der Genießer in den nächsten Tagen auch die „Gourmet Gerichte 2011“ probieren, die einige Stände anbieten. Die dürfen teurer sein als die 9 Euro, die die normalen Gerichte maximal kosten. Den Vogel schießt dabei natürlich Rino Frattesis „La Grappa“ ab. Da sind „Antipasto alla Berlusconi“ für zwei Personen im Angebot, für schlappe 52 Euro: Eine 20-g-original Dose Imperiale Malossol Caviar, mit 4 halben mit Crème fraiche gefüllten Windbeuteln und einer 0,375-l-Flasche Champagner Gosset Grande Reserve.
„Essen verwöhnt“ geht noch bis Sonntag, den 19. Juni. Infos hier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen