Montag, 22. April 2013

Aus dem Archiv: Zur Bockmühle - Individuell im Hotel

Der Text erschien erstmals in "Duisburg geht aus 2013/2014"

Die Erfahrung lehrt, dass Hotel-Restaurants die Bedürfnisse des hungrigen Übernachtungsgastes immer befriedigen, für Feinschmecker, die das Besondere suchen, aber nicht immer das richtige Angebot haben. So war ich überrascht, dass ich im Restaurant des Best Western Parkhotel zur Bockmühle zahlreiche Gäste vorfand, die ich nicht unbedingt für Hotelkunden hielt, sondern die anscheinend aus der Nachbarschaft stammten. In Oberhausen-Sterkrade geht man also in der Bockmühle essen – eine Empfehlung.

Rund um den rustikalen, kneipenähnlichen Tresen, der nicht so ganz zu dem modernen Lounge-Ambiente, das sich das Hotel z.Zt. durch Umbauarbeiten zulegt, passen will, verbreiteten zwei gut gelaunte Kellner mit lustigem südosteuropäischem Akzent eine gewisse Hektik, weil sie anscheinend noch eine größere Gruppe in den benachbarten Gesellschaftsräumen zu bedienen hatten. Doch meine Bestellungen kamen prompt, sofort hatte ich zum Entree etwas Brot mit einem leckeren Dip vor mir stehen.

Die Karte bot schöne Vorspeisen, Fleisch- und Fischgerichte, für den kleinen bzw. individuellen Hunger auch vegetarische und sog. Zwischengerichte samt ausgezeichneten Flaschenwein-empfehlungen. „Kreative Frische-Produkt-Küche“ will man hier anbieten, und das, was ich dann bekam, hatte denn auch eine durchaus eigenständige Note. Die gelungene Thaicurrysuppe (7,50 Euro) beinhaltete neben den auf der Karte annoncierten Shrimps auch ordentlich Pilze und Erbsen, war mit Koriander und Chili eindeutig asiatisch gewürzt und dabei so scharf, wie ich es in einem deutschen Restaurant nicht erwartet hätte. Zum Glück hatte ich einen offenen Cabernet Sauvignon im Glas (0,2l 6,50 Euro), der vor dem Suppengenuss noch etwas schruppig schien, danach aber bei eine Kugel Butterkaramell über die Zunge kullerte.

Überraschend gut dann der Hauptgang, ein „Natur gebratenes Kotelett vom Ibericoschwein auf cremigem Bohnengemüse und Speckröstkartoffeln“ (20 Euro). Das Kotelett war das, was man in Hamburg Karbonnade nennt, fast dreifach so dick geschnitten wie ein normales Kotelett, aber nur mit einem Knochen. Kernig im Geschmack und zart im Biss bildete es mit den verschiedenen Sahne-Bohnen und den vielleicht etwas fettigen Speckbartkartoffeln ein herzhaftes, rustikales Essen.

Zum Dessert gab es dann eine „geeiste Karamellbanane mit erlesenen Beeren auf Nougatsauce“ (9,50 Eure), eine mächtige Angelegenheit, die den Kaloriengehalt des Menüs glatt verdoppelte.

-kopf

46119 Oberhausen-Sterkrade, Teutoburger Straße 156
Fon 0208. 69 02 00
Mo-Sa 18 bis 22 Uh, So geschlossen
https://parkhotel-oberhausen.de/restaurant-zur-bockmuehle/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen