Der Text erschien erstmals in "Duisburg geht aus 2015/2016"
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Zuerst dachte ich, mein Navi würde mich von der A40 zur falschen Friemersheimer Straße lotsen, denn außer in dem gleichnamigen Duisburger Stadtteil gibt es auch noch eine in Wanheim-Angerhausen und eine in Rumeln-Kaldenhausen. Erst ging es durch die aus den Schimanski-Filmen bekannten sündigen Rotlicht-Meilen in Hochfeld, dann durch die gigantischen Gewerbe- und Industriegebiete im Umfeld des Hafens immer Richtung Süden. Doch alles hatte seine Richtigkeit. Schließlich landete ich im denkmalgeschützten Kern von Friemersheim-Dorf mit seinen biedermeilerlichen Häuschen rund um die evangelische Kirche. Im historischen Gebäude der Rheingold-Brauerei befindet sich das traditionsreiche Gasthaus Schumachers, seit jeher bekannt für seine heimatliche Küche.
Seit drei Jahren kocht hier Tim Lellau, erst als Küchenchef, dann auch als Nachfolger des langjährigen Betreibers Karlheinz Schulz. „Hausmannskost auf Sterneniveau“ heißt das Motto, unter dem er unprätentiöse, aber handwerklich ausgezeichnete Gerichte auf die in elegantem Weiß eingedeckten Gasthaustische bringt. Dabei verbindet er niederrheinische Bodenständigkeit mit mediterraner Raffinesse und lässt diese Kombination sogar mit einer gewissen Portion Selbstironie kredenzen. „Vitello tonnato“, meint der Kellner verschmitzt, als er vorweg den Gruß aus der Küche serviert. Doch dann korrigiert er sich sofort: „Tafelspitz mit hausgemachter Kräutersauce“.
Die Speisekarte ist nicht übermäßig lang und passt auf ein DIN-A-5-Blatt. Das bedeutet, hier kann alles mit der notwendigen Muße zubereitet werden. Ergänzt wird sie von einer Saisonkarte, von der ich eine Tafelspitz-Bouillon (6,70 Euro) bestelle. Die würzige Brühe besticht durch ihre bernsteinfarbene Klarheit und gibt den Blick auf eine reichhaltige Einlage aus Gemüse- und Fleischwürfelchen frei. Dieser kräftigenden Vorspeise lasse ich dann eine typisch rheinische Spezialität folgen, den sog. Schlaat. Das sind Stampfkartoffeln, die in der Regel mit Endiviensalat durchzogen sind. Doch Tim Lellau nimmt stattdessen Schlangengurken – ebenfalls eine gelungene Kombination. Gekrönt wird das Ganze durch ein kross gebratenes Filet vom Zander, abgerundet mit einem milden Senfsößchen, das als luftiger Schaum daherkommt (21,50 Euro). Ein regionales Gericht in Vollendung, zu dem die knappe, aber ausgewogene Weinkarte einen badischen Grauburgunder (0,2 l 7,50 Euro) vom Kaiserstuhl als harmonische Ergänzung anbietet. Den süßen Schlusspunkt des Menüs bildet dann ein herzhaftes Pflaumen-Kompott mit feinem Nougateis (7,50 Euro), natürlich hausgemacht.
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Zuerst dachte ich, mein Navi würde mich von der A40 zur falschen Friemersheimer Straße lotsen, denn außer in dem gleichnamigen Duisburger Stadtteil gibt es auch noch eine in Wanheim-Angerhausen und eine in Rumeln-Kaldenhausen. Erst ging es durch die aus den Schimanski-Filmen bekannten sündigen Rotlicht-Meilen in Hochfeld, dann durch die gigantischen Gewerbe- und Industriegebiete im Umfeld des Hafens immer Richtung Süden. Doch alles hatte seine Richtigkeit. Schließlich landete ich im denkmalgeschützten Kern von Friemersheim-Dorf mit seinen biedermeilerlichen Häuschen rund um die evangelische Kirche. Im historischen Gebäude der Rheingold-Brauerei befindet sich das traditionsreiche Gasthaus Schumachers, seit jeher bekannt für seine heimatliche Küche.
Seit drei Jahren kocht hier Tim Lellau, erst als Küchenchef, dann auch als Nachfolger des langjährigen Betreibers Karlheinz Schulz. „Hausmannskost auf Sterneniveau“ heißt das Motto, unter dem er unprätentiöse, aber handwerklich ausgezeichnete Gerichte auf die in elegantem Weiß eingedeckten Gasthaustische bringt. Dabei verbindet er niederrheinische Bodenständigkeit mit mediterraner Raffinesse und lässt diese Kombination sogar mit einer gewissen Portion Selbstironie kredenzen. „Vitello tonnato“, meint der Kellner verschmitzt, als er vorweg den Gruß aus der Küche serviert. Doch dann korrigiert er sich sofort: „Tafelspitz mit hausgemachter Kräutersauce“.
Die Speisekarte ist nicht übermäßig lang und passt auf ein DIN-A-5-Blatt. Das bedeutet, hier kann alles mit der notwendigen Muße zubereitet werden. Ergänzt wird sie von einer Saisonkarte, von der ich eine Tafelspitz-Bouillon (6,70 Euro) bestelle. Die würzige Brühe besticht durch ihre bernsteinfarbene Klarheit und gibt den Blick auf eine reichhaltige Einlage aus Gemüse- und Fleischwürfelchen frei. Dieser kräftigenden Vorspeise lasse ich dann eine typisch rheinische Spezialität folgen, den sog. Schlaat. Das sind Stampfkartoffeln, die in der Regel mit Endiviensalat durchzogen sind. Doch Tim Lellau nimmt stattdessen Schlangengurken – ebenfalls eine gelungene Kombination. Gekrönt wird das Ganze durch ein kross gebratenes Filet vom Zander, abgerundet mit einem milden Senfsößchen, das als luftiger Schaum daherkommt (21,50 Euro). Ein regionales Gericht in Vollendung, zu dem die knappe, aber ausgewogene Weinkarte einen badischen Grauburgunder (0,2 l 7,50 Euro) vom Kaiserstuhl als harmonische Ergänzung anbietet. Den süßen Schlusspunkt des Menüs bildet dann ein herzhaftes Pflaumen-Kompott mit feinem Nougateis (7,50 Euro), natürlich hausgemacht.
-kopf
47229 Duisburg-Rheinhausen-Friemersheim Dorf, Friemersheimer Str. 23
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