Der Text erschien erstmals in "Bochum geht aus 2016".
Was viele alteingesessene Traditions-Gasthäuser der Region miteinander verbindet, sind die zahlreichen Wintergärten, Gaststuben und Festsäle, die als Ausdruck der wirtschaftswunderlichen Prosperität des letzten halben Jahrhunderts nach und nach an die historischen Stammhäuser jahresringgleich angebaut wurden. Zum Hackstück macht da keine Ausnahme. Betritt man das Restaurant der Hotel-Anlage im idyllischen Hattingen-Niederstüter, wird man an einer Rezeption von einer charmanten Dame in Empfang genommen. Hat man seinen überraschenden Wunsch geäußert, etwas essen zu wollen, bewaffnet sie sich mit einem Stabfeuerzeug und führt einen durch labyrinthische Gänge an Küche und reservierten oder gutbesuchten Gasträumen vorbei in eine Art Wintergarten, wo man sich endlich gemütlich niederlassen darf. Nun erschließt sich auch der Zweck des Feuerzeugs. Die Dame zündet damit die Kerze auf dem Tisch an, und das, obwohl durch die großen Fenster die spätnachmittägliche Sonne den mit hellem Holz vertäfelten Raum in ein appetitanregendes honigfarbenes Licht taucht.
„In der Region zu Hause“, lautet das Motto, unter dem Severine und Harald Hugenbruch ihre publikumsnahe Küche anbieten. Auf der soliden Speisekarte dokumentiert sich das in gebratenen Blutwursttalern auf Rahmwirsing, Westfälischer Kartoffelsuppe, in Fleischgerichten wie dem Ratsherren-Teller, der Medaillons von Schweinefilet, Rumpsteak und Putenbrustfilet mit buntem Gemüse und Bratkartoffeln (19,90 Euro) vereinigt. Auch die Aktionen des Hauses sind sehr beliebt, allen voran die „Schnitzeljagd“ mit acht verschiedenen Schnitzelzubereitungen zu je 14,90 Euro und das freitägliche Tisch-Fisch-Büffet, bei dem es u.a. für 22 Euro Gambas ohne Ende gibt.
Als Vorspeise bestelle ich einen Latte Macchiato von Pfifferlingen (7,50 Euro), weil sich das so witzig liest. Tatsächlich ist das braune Pilzsüppchen in einem hohen Glas recht elegant mit weißem Portweinschaum geschichtet und sieht tatsächlich aus wie die Kaffeespezialität und mit frittiertem Rucola garniert. Die Pfifferlinge sind deutlich zu schmecken und werden von dem dunklen Portweinaromen erdig kontrastiert. Spannend ist nur, dass der Suppenlöffel gerade so in das Glas passt, man aber kaum etwas darauf bekommt. Also werde ich unkonventionell und trinke die Suppe einfach aus.
Auch das Filet vom Bachsaibling (22,90 Euro), das ich mir als Hauptgang gönne, ist gar nicht übel, doch ist es etwas lieblos auf dem Teller angerichtet. Der gekräuterte Champagnerschaum ähnelt eher einem üppigen Buttersößchen, der mediterrane Blattspinat ist etwas langfaserig, und die hausgemachten Tagliatelle im Extraschälchen trocknen ein wenig vor sich hin, bis ich sie endlich in die Sauce bugsiere. Geschmacklich ist aber nichts auszusetzen, gemeinsam mit einem trockenem fruchtigen Riesling (0,2-l-Glas 8 Euro) ist der Fisch sogar ein Genuss.
Zum Menü-Abschluss wähle ich eine kleine Lösung, die diesem Fall aus einer einzigen Riesenkugel Stracciatella-Eis (3 Euro) besteht. Dessert-Fans mögen das für zu wenig halten, ich aber bin froh, dass mir eine Nachtisch-Variante jenseits der wagenradgroßen Teller angeboten wird, wie man sie anderswo findet.
Was viele alteingesessene Traditions-Gasthäuser der Region miteinander verbindet, sind die zahlreichen Wintergärten, Gaststuben und Festsäle, die als Ausdruck der wirtschaftswunderlichen Prosperität des letzten halben Jahrhunderts nach und nach an die historischen Stammhäuser jahresringgleich angebaut wurden. Zum Hackstück macht da keine Ausnahme. Betritt man das Restaurant der Hotel-Anlage im idyllischen Hattingen-Niederstüter, wird man an einer Rezeption von einer charmanten Dame in Empfang genommen. Hat man seinen überraschenden Wunsch geäußert, etwas essen zu wollen, bewaffnet sie sich mit einem Stabfeuerzeug und führt einen durch labyrinthische Gänge an Küche und reservierten oder gutbesuchten Gasträumen vorbei in eine Art Wintergarten, wo man sich endlich gemütlich niederlassen darf. Nun erschließt sich auch der Zweck des Feuerzeugs. Die Dame zündet damit die Kerze auf dem Tisch an, und das, obwohl durch die großen Fenster die spätnachmittägliche Sonne den mit hellem Holz vertäfelten Raum in ein appetitanregendes honigfarbenes Licht taucht.
„In der Region zu Hause“, lautet das Motto, unter dem Severine und Harald Hugenbruch ihre publikumsnahe Küche anbieten. Auf der soliden Speisekarte dokumentiert sich das in gebratenen Blutwursttalern auf Rahmwirsing, Westfälischer Kartoffelsuppe, in Fleischgerichten wie dem Ratsherren-Teller, der Medaillons von Schweinefilet, Rumpsteak und Putenbrustfilet mit buntem Gemüse und Bratkartoffeln (19,90 Euro) vereinigt. Auch die Aktionen des Hauses sind sehr beliebt, allen voran die „Schnitzeljagd“ mit acht verschiedenen Schnitzelzubereitungen zu je 14,90 Euro und das freitägliche Tisch-Fisch-Büffet, bei dem es u.a. für 22 Euro Gambas ohne Ende gibt.
Als Vorspeise bestelle ich einen Latte Macchiato von Pfifferlingen (7,50 Euro), weil sich das so witzig liest. Tatsächlich ist das braune Pilzsüppchen in einem hohen Glas recht elegant mit weißem Portweinschaum geschichtet und sieht tatsächlich aus wie die Kaffeespezialität und mit frittiertem Rucola garniert. Die Pfifferlinge sind deutlich zu schmecken und werden von dem dunklen Portweinaromen erdig kontrastiert. Spannend ist nur, dass der Suppenlöffel gerade so in das Glas passt, man aber kaum etwas darauf bekommt. Also werde ich unkonventionell und trinke die Suppe einfach aus.
Auch das Filet vom Bachsaibling (22,90 Euro), das ich mir als Hauptgang gönne, ist gar nicht übel, doch ist es etwas lieblos auf dem Teller angerichtet. Der gekräuterte Champagnerschaum ähnelt eher einem üppigen Buttersößchen, der mediterrane Blattspinat ist etwas langfaserig, und die hausgemachten Tagliatelle im Extraschälchen trocknen ein wenig vor sich hin, bis ich sie endlich in die Sauce bugsiere. Geschmacklich ist aber nichts auszusetzen, gemeinsam mit einem trockenem fruchtigen Riesling (0,2-l-Glas 8 Euro) ist der Fisch sogar ein Genuss.
Zum Menü-Abschluss wähle ich eine kleine Lösung, die diesem Fall aus einer einzigen Riesenkugel Stracciatella-Eis (3 Euro) besteht. Dessert-Fans mögen das für zu wenig halten, ich aber bin froh, dass mir eine Nachtisch-Variante jenseits der wagenradgroßen Teller angeboten wird, wie man sie anderswo findet.
-kopf
45527 Hattingen, Hackstückstraße 123
Fon 0 23 24. 9 06 60
https://www.hackstueck-hattingen.de/restaurant/
Fon 0 23 24. 9 06 60
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