Freitag, 23. November 2018

Novemberessen: Stielmus mit Trockenpflaumen, Ziegenkäse und Bärlauch-Minz-Pesto

Stielmus im November? Eigentlich sind die weißen Rübenstängel ja eines der ersten frischen Gemüse, die es im März und April in unserer Region gibt. Aber es gibt auch noch eine zweite Ernte im September und Oktober. Ob die Büschel, die vor ein paar Tagen in meinem Lieblingssupermarkt herumlagen, der letzte Rest davon waren oder einfach nur die Segnungen des Gewächshauswesens dokumentierten, weiß ich nicht. Immerhin versprach das Herkunftsland Deutschland eine gewisse Regionalität. Anders etwa als die grünen Bohnen, die in der Rezeptvorlage für dieses Gericht, die ich im Internet gefunden hatte, vorgesehen waren. Die kamen alle aus Ägypten oder Marokko.

Stielmus und Trockenpflaumen

Und auch die Trockenpflaumen waren nicht regional. Die kamen im konventionellen Supermarkt aus Kalifornien, und im Biosupermarkt war es nicht anders – oder es stand überhaupt kein Herkunftsland auf den Tüten. Aber nichtsdestotrotz: die Bio-Trockenpflaumen schmeckten einfach wunderbar.

Bei der Zubereitung verwendete ich zwei Sorten Kartoffelwürfel, ein Drittel mehlig kochende, zwei Drittel fest kochende. Die mehligen lösten sich beim Kochen auf und gaben der Flüssigkeit etwas Bindung, die festen behielten ihren Biss. Auch kochte ich drei Trockenpflaumen von Anfang an mit, damit sie Süße an die Brühe abgaben. Als zusätzliche Würze tat ich ein winzige Nelke, eine Ecke Sternanis, je eine vorsichtige Messerspitze Zimt und Muskat und wenig Curry dran. Das passte gut zu den Pflaumen.

Nachgereift: Bärlauch-Minz-Pesto der Edition Genussbereit,
vorletztes Glas

Zur Krönung kam noch ein Schlag säuerlicher Ziegenfrischkäse auf jede Portion. Und ich opferte das vorletzte Gläschen Bärlauch-Minz-Pesto, das Katrin von der Manufaktur „im Glas“ und ich im Frühjahr eingekocht hatten. Es war im Laufe der Zeit etwas gereift und erinnerte mich jetzt an einen alten Barolo: Bärlauch und die süßlichen Cashewkeren ergaben eine würzige Waldbodenaromatik, und darüber schwebte ein ätherischer Minzehauch.



Rezept: Stielmus mit Trockenpflaumen, Ziegenkäse und Bärlauch-Minz-Pesto
2 Portionen

250 g Stielmus
200 g Kartoffeln festkochend
100 g Kartoffeln mehlig kochend
100 g getrocknete Pflaumen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
½ l kräftige selbstgemachte Gemüsebrühe
1 kleines Lorbeerblatt
1 Stück Sternanis
1 kleine Nelke
1 Msp Curry
1 Msp Zimt
60 g Ziegenfrischkäse
Bärlauch-Minz-Pesto oder anderes grünes Pesto
Rapsöl
Pfeffer, Salz

Kartoffeln schälen und in ein Zentimeter große Würfel schneiden.
Trockenpflaumen abspülen und ggf. In Stücke schneiden.
Stielmus putzen und in drei Zentimeter große Stücke schneiden. In Rapsöl anbraten, dass sie noch Biss hat, und vom Herd nehmen.
Zwiebel und Knoblauch fein würfeln und in einem Topf in Rapsöl glasig dünsten. Kartoffelwürfel dazu geben und etwas mitbraten. Mit Brühe auffüllen, drei Trockenpflaumen und vorsichtig die Gewürze dazugeben und 15 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Restliche Trockenpflaumen und angebratenes Stielmus dazugeben, bei niedrigster Hitze oder abgestellter Herdplatte fünf Minuten mitziehen lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Zum Servieren auf vorgewärmte Teller geben, mit gehackten Stielmusblättern bestreuen. Mit einem EL Ziegenfrischkäse und Pesto garnieren.

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