Montag, 2. September 2019

Gourmetmeilen 2019: Saisonende auf Zollverein mit Kaviar und Sauerbraten

Rino von La Grappa, Silke von "Mein (kulinarisches) Dortmund" und der Genießer feiern auf Zollverein

Die Gourmetmeilensaison 2019 stand für den Genießer eher unter einem schlechten Stern. Wegen eines Reha-Aufenthalts in Bad Liebenstein im schönen Thüringen (klick hier) verpasste er das große Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende mit den Veranstaltungen in Essen-Rüttenscheid, Recklinghausen, Haltern und Hamm sowie der GourmeDo in Dortmund; auch „Bochum kulinarisch“ eine Woche später konnte er nicht besuchen und musste stattdessen mit einer Thüringer Bratwurst auf dem Liebensteiner Brunnenfest vorlieb nehmen. Umso mehr freute er sich, dass er gestern am letzten Tag der „Gourmetmeile Metropole Ruhr“ noch kurz auf Zeche Zollverein vorbeischauen konnte, bevor alles vorbei war. Unterstützt wurde er dabei von Silke von der Facebookseite „Mein (kulinarisches) Dortmund“, die auch Ausflüge in die Nachbarstädte nicht scheut, wenn’s ums lecker essen geht.


Luxus bei La Grappa 



Den luxuriösen Höhepunkt des angenehmen Nachmittags bescherte uns Rino Frattesi vom Essener Edelitaliener La Grappa, der uns eine Portion Malossolkaviar mit Champagnerbegleitung spendierte. Vor der Kulisse des Weltkulturerbes Zollverein war das ein ganz besonderer Genuss – die köstlichen kleinen Perlen erinnerten mich an die kleinen Kohlehäufchen, die ich früher als Ladegut für meine Modelleisenbahn hatte – schmeckten allerdings viel viel besser.


Die Sauerbraten-Challenge 



Die Gourmetmeile Metropole Uhr wurde zum Kulturhauptstadtjahr 2010 ins Leben gerufen und widmet sich – neben allen anderen kulinarischen Genüssen - auch der Bergmannsküche. So verwundert es nicht, dass bei zwei teilnehmenden Restaurants auch Sauerbraten auf der Karte stand. Das war ein Muss für den Genießer, der wie die meisten Bergmannssöhne mütterlicherseits sauerbratensozialisiert ist und den Mut der Restaurants bewunderte, sich mit dem sie dieser Geschmacksprägung konfrontieren.

Der bajuwarische Neuzugang „Der Löwe“ (Essen) präsentierte das Gericht eher auf thüringische Art mit Kloß und Rotkohl, das Wasserschloss Wittringen (Gladbeck) traditionell rheinisch mit Rosinen und Mandeln, dazu gabs Apfel-Relish als moderne Version des Apfelkompotts und ein nicht minder modernes souffliertes Süßkartoffelpüree.

 Der Löwe
Sauerbraten vom deutschen Rind
mit einer kräftigen Rotweinsauce (ohne Rosinen), Kartoffelknödel und Apfelrotkohl

Wasserschloss Wittringen
Sauerbraten
Rheinsich mit Mandeln und Rosinen, Süßkartoffelpüree und Apfel-Relish

Beide Gerichte waren tadellose bürgerliche Sonntagsessen, das Fleisch zerging auf der Zunge, war saftig und mürbe. Aber sofort begann der Kampf mit den Erwartungen. Der Braten des „Löwen“ schien zu kurz mariniert und nur wenig sauer. Das notwenigen Britzeln auf der Zunge bracht nur der Rotkohl. Der Braten aus dem Wasserschloss hingegen war offensichtlich lang genug eingelegt, dass er ein schöne dunkle Farbe hatte, hätte aber bessere „Süß-“ statt „Sauerbraten“ genannt werden sollen. Durch die Rosinen und einem guten Löffel Rübenkraut hatte die tiefdunkle Sauce fast eine marmeladige Note, auch das Apfel-Relish war eher süß als sauer, und das Süßkartoffelpüree tat sein Übriges. Auch hier half ab und an eine Gabel Rotkohl vom Teller daneben.

Nichtsdestotrotz: beide Teller wurden aufgegessen, den insgesamt waren es leckere, animiernde Gerichte. Und Mamas Sauerbraten war auch nicht immer gleich.



Was es noch gab

Schlosshotel Hugenpoet
Seesaiblingsfilet mit roter Bete gebeizt, Gemüsecouscous mit Kichererbsen,
Linsen und Salzzitrone
Wenn man das Gewölle von Rucolablättern beiseite schob, kam eine optisch ansprechende, exquisite und orientalisch inspirierte Vorspeise zum Vorschein. Das Couscous war herrlich erfrischend, der Seesaibling kess mariniert.

 Schlosshotel Hugenpoet
Artischockenravioli mit Saubohnen, grünen Oliven und Majoransauce
Schon auf dem „Kulinarischen Treff an der Ruhr“ in Mülheim hatte der Genießer dieser wunderbare Gericht zum seinem vegetarischen Favoriten erklärt (klick hier). Ganz wunderbar die Geschmackskombination von Dicken Bohnen, Artischocken und grünen Oliven.

Da Vinci
Bavette alla Forma
Spaghetti aus dem Riesen-Parmesanlaib mit Parmaschinken an Trüffelsoße
Ein paar Rucolablätter vom Hugenpoeter Seesaibling hätten hier einen gewissen optischen Reiz gegeben. Geschmacklich war das Nudelgericht aus dem Parmesanlaib aber erste Sahne.

Gummersbach
SIE HABEN ES SO GEWOLLT 3*2019!
Mousse von der Valrhona Tainori Schokolade, Weinbergpfirsich Sorbet, Ziegler Spuren
Einfach ein klasse Dessert.

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