Freitag, 19. Juli 2019

„Kulinarischer Treff an der Ruhr 2019“: Mülheimer Gourmandise im Grünen Bereich

Veranstalter Jens Weber und Inge Kammerichs (vorn links)
vom Mülheimer Stadtmarketing
und die Teilnehmer vom Kulinarischen Treff
 
Da hatte Hans-Hubert Imhoff vollkommen Recht, als er bei dem Eröffnungsauftritt meinte, der „Kulinarische Treff an der Ruhr“ sei von der Atmosphäre eine der schönsten Gourmetmeilen im Ruhrgebiet. Und der Essener Großgastronom kann das beurteilen, schließlich ist er mit seinen Häusern auf verschiedenen Meilen vertreten, in Mülheim mit dem Caruso in der Stadthalle.

Grünes Idyll für kulinarische Flaneure

Auch dem Genießer bewies ein kurzer erholsamer Trip, dass die Mülheimer Gourmetmeile zu Recht zu seinen Lieblingsevents dieser Art gehört. Unter den hohen grünen Bäumen auf der Ruhrweise zwischen Schlossbrücke und Schleuseninsel am Rande der Innenstadt trafen sich die Mülheimer schon kurz nach der offiziellen Eröffnung recht zahlreich zum gemeinsamen Picknick, und Mülheims Marketing-Chefin Inge Kammerichs und Veranstalter Jens Weber konnten zu einer kurzen Ansprache die Vertreter aller 14 Betriebe um sich versammeln, die für das Gelingen der Veranstaltung verantwortlich sind.

Auch bei Regen gut beschützt

Um eine Gourmetmeile erfolgreich durchzuführen, ist es unabdingbar, den Gästen aufs Maul zu schauen und Gerichte anzubieten, die auch gern gegessen werden. So ist es nicht verwunderlich, dass im fleisch- und grillverliebten Ruhrgebiet diese Veranstaltungen keine Manifestationen des vegetarischen oder veganen Essens sind. Auch der Genießer gehört nicht zu den plakativen Vegetarieren, sondern für ihn gehört Fleisch nach wie vor zur abwechslungsreichen Ernährung. Dennoch findet er es begrüßenswert, dass jeder Anbieter auf dem „Kulinarischen Treff“ ein vegetarisches Gericht auf der Karte hat, leider meistens nur unter den Vorspeisen. Die sogenannten Gourmetgerichte hingegen versuchen fast ausschließlich mit teurem Fleisch ihrem Anspruch zu genügen – dabei wäre es doch an der Zeit, in dieser Hinsicht einen Wertewandel einzuleiten. Immerhin ist in diesem Sommer der Klimawandel das politische Thema Nr. 1, dessen Ursache nicht unwesentlich in der massenhaften Produktion von Fleisch liegt.

 Vegetarischer Luxus: Trüffel bei Renato

So war der Genießer angenehm überrascht, auf der Karte vom Schlosshotel Hugenpoet anstelle des mittlerweile klassischen Hirschburgers ein Hauptgericht zu finden, das kulinarischen Anspruch und Fleischlosigkeit miteinander verbindet: Mit Artischocken gefüllte Ravioli, dicken Bohnen, Oliven und Majoransauce. Hier das komplette, leichte Menü, das sich der Genießer auf dem „Kulinarischen Treff“ zu Gemüte führte.


Ein Menü am Nachmittag
beim "Kulinarischen Treff an der Ruhr"

Mausefalle
3 Grafschafter Weinbergschnecken mit Knoblauch-Thymian-Sud und hausgebackenem Dinkel-Weißbrot (7 Euro)
Ein Must-Have auf jedem Kulinarischen Treff. Die Weinbergschnecken aus der Grafschafter Schneckenzucht in Moers, in schmackhaftem Sud zubereitet von Slow-Food-Koch Hendrik Peek. Ist zwar nicht vegetarisch, aber die Grafschafter Schnecken ernähren sich ausschließlich von bestem Gemüse…
Im Glas Riesling/Sauvignon blanc "Wechselspiel" vom Weingut Metzger, Pfalz

Hüftgold
Hüftgold-Döner mit Grillgemüse (vegan 4,50 Euro)
Eigentlich ist die Dönertasche mit Pulled Pork vom Schweinenacken gefüllt, die vegane Variante jedoch mit fantastischem mediterranem Gemüse, das Hüftgold Küchenchef Stefan Böhme portionsweise in der Pfanne brät. Dazu kommt eine leckere hausgemachte Sauce, so dass man eigentlich in der veganen Variante das Fleisch nicht vermisst.

Schlosshotel Hugenpoet
Artischockenravioli, Saubohnen, grüne Oliven und Majoransauce (8 Euro)
Was für eine wunderbare Aromen-Zusammenstellung des Herben aus der Schlossküche in Kettwig. Fein trifft bodenständig: Artischocken, die Erinnerungen an die Gemüsegärten der Schlösser an der Loire wecken, und Saubohnen, die jeder Ruhrgebietsmensch aus seiner Kindheit kennt, allerdings als dicke Bohnen. Für den Genießer das eigentliche Gourmetgericht auf dem „Kulinarischen Treff“.

Da Renato
Pasta mit frischem Trüffel und Parmesan auf Rucola (10 Euro)
Auch das muss jedes Jahr sein: die aromatische Portion Trüffel, die Renato vor den Augen des Gastes über die Nudeln in Sahnesauce reibt. Luxus für schlappe 10 Ocken.

Hüftgold
3 Hüftgold Eislust-Kugeln (Stck. 2 Euro)
Ein Dessert, wie es im Buche steht, sind die hausgemachten Eiskreationen von Hüftgold. Der Genießer genehmigt sich Blonde Valrhona-Schokolade, Indische Mango und schwarze Johannisbeere. Nicht im Bild: ein Espresso von pottschwarz.


Caféhaus-Swing unter freiem Himmel:
Bronco Brothers

Hier geht's rein

Der „Kulinarische Treff an der Ruhr 2019“, Mülheim, geht noch bis Sonntag 21. Juli 2019. Fr ab 16 Uhr, Sa und So ab 12 Uhr. Infos hier.

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