Sonntag, 7. Februar 2021

Gichtküche Revisited: Weiße Shakshuka – In Senfsauce pochierte Eier mit Spinat und Pellkartoffeln


Es ist jetzt ziemlich genau zehn Jahre her, dass den Genießer das Zipperlein plagte und sein dicker Onkel von einem veritablen Gichtanfall heimgesucht wurde. Um dem fürderhin zu entgehen, machte ich mich in der Rubrik „Aus der Gichtküche“ (klick hier) auf Suche nach purinarmen Gerichten und wurde in einem einschlägigen Kochbuch fündig. Eier in Senfsauce, eigentlich ein Klassiker der Ruhrgebietsküche, seien in dieser Hinsicht gar nicht so übel.

Mein damalige Post mit dem Rezept für Eier in Senfsauce (klick hier) erwies sich im Lauf der Zeit als eine Art „Steadyseller“ im Blog. In bescheidenem Umfang wurde er immer wieder angeklickt und erreichte in den letzten Wochen sogar den Platz 10 in den Top Ten der meistbesuchten Genussbereit-Rezepte. Auch bei anderen Kochenthusiasten auf Facebook wurden die Senfeier in letzter Zeit immer wieder gepostet, und ein Kommentar dabei machte mich stutzig. Da gab es den Tipp, die Senfsauce nicht über bereits fertig gekochte Eier zu kippen, sondern die Eier darin gleich zu pochieren, das gäbe mehr Aroma. Und prompt war die Idee für die weiße Shakshuka geboren.




Auf den Fotos köchelt die Sauce etwas zu heftig.

Shakshuka ist ein momentan schwer in Mode gekommenes Gericht aus der israelisch-levantinischen Küche, für das Eier in einer knallroten Tomaten-Chili-Sauce pochiert und ggf. durch andere Gemüse ergänzt werden. Warum also das Ganze nicht mit einer ebenso pikanten Senfsauce und den klassischen Beilagen Spinat und Kartoffeln machen? Es funktioniert prima und schmeckt fantastisch. Nur sollte man die Eier bei extrem niedriger Hitze pochieren, damit der Senf in der Sauce nicht bitter wird.

Dass passend zum Gericht Petrus einen Wintereinbruch schickte und mein Balkontisch fürs Foto unter einer zwanzig Zentimeter dicken Schneedecke versank, machte die ganze Sache nur noch wunderbarer.


Rezept: Weiße Shakshuka – In Senfsauce pochierte Eier mit Spinat und Pellkartoffeln

Für 1 Portion

Eier in Senfsauce:

3 Eier
2 EL Rapsöl
1 EL Mehl
1/8 l Gemüsebrühe
1/8 l Milch
einen guten Schuss Weißwein
geribene Muskatnuss
weißer Pfeffer, Salz
1 TL scharfer Senf
1 TL körniger Senf

Rapsöl in einer Pfanne erhitzen. Mehl hineinrühren, bis kein Klumpen mehr da ist. Mit Gemüsebrühe, Wein und Mich aufgießen und köcheln lassen, bis die Sauce eindickt. Sollte sie zu dick weden, Flüssigkeit nachgießen. Temperatur senken, mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken. Senf einrühren.

Dir Eier vorsichtig in die leicht simmernde Sauce geben und mit geschlossenem Deckel ca. 5 Minuten ziehen lassen.

Spinat und Pellkartoffeln:

6 kleine Kartoffeln in der Schale gekocht und gepellt
1 Handvoll Spinat
4 Frühlingswiebeln in feinen Scheiben
1 Knoblauchzehe fein gewürfelt
Pfeffer, Salz, Muskat

Spnat waschen und gut abtropfen lassen. Öl in einer Pfanne, die man auch zum Servieren benutzen kann, erhitzen. Frühlingszwiebeln und Knoblauch darin anschwitzen. Spinat dazugeben und mit geschlossenem Deckel zusammen fallen lassen. Die Kartoffeln in Wedges schneiden und in die Pfanne geben. Alles kurz anbraten. Mit Pfeffer, Salz und Muskat würzen.

Anrichten:
Zum Anrichten Kartoffeln und Spinat kreisförmig an den Rand der Pfanne schieben. Pochierte Eier vorsichtig in Mitte geben und mit Senfsauce übergießen.


 

Weitere Shakshuka-Varianten: 

Eier im Fegefeuer - Uova in purgatorio klick hier.
Shakshuka vom Wachtelei klick hier.

2 Kommentare:

  1. Lieber Genießer, ich habe meine Eier zum Mitbraten auch schon in eine Dicke-Bohnen-Pfanne geworfen und später festgestellt, damit einem persischen Klassiker recht nahe gekommen zu sein. Aber auf die Idee, Eier in Senfsoße zu pochieren wäre ich nie gekommen. Genial und mit dem Spinat und Kartoffeln als Unterbau perfekt.
    LG Peggy

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    1. Danke für den netten Kommentar, Peggy. Eigentlich wollte ich die Eier ja wachsweich hinkriegen. Aber bis ich den Spinat und die Kartoffeln fürs Foto dekoriert hatte, schwammen sie so lange in der heißen Sauce, dass die Dotter fast hart geworden waren.

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