Donnerstag, 9. August 2018

Bochum kulinarisch 2018: Abgekühlter Start der 30. Auflage


 Bochumer Traditionen.

 Pressedame Susanne Schübel, Bürgermeisterin Erika Stahl
und Wirtesprecher Heinz Bruns eröffnen die Meile.

Sofort standen die Besucher Schlange.

Besser konnte es gar nicht sein. Rechtzeitig zum Start von „Bochum kulinarisch“ kühlte sich der überhitzte Sommer 2018 ab und die Temperaturen pendelten sich bei angenehmen 25 Grad ein. Und so wurde die Eröffnung am 8.8. ein unprätentiöser, relaxter Event, der nach den bekannten Ritualen ohne großartigen Schweißverlust ablief. Allerdings hatte der Genießer den Eindruck, man wollte sich die Energie für das nächste Jahr aufsparen, wenn „Bochum kulinarisch“ 30 Jahre alt wird (dann aber zum 31. Mal stattfindet). Der Einzug der Standbesatzungen fand diesmal ohne den historischen Bierlieferwagen von Fiege satt, Bochums OB ließ sich für die Eröffnungsrede von Bürgermeisterin Erika Stahl vertreten, und auch die ebenfalls auf „Bochum kulinarisch“ mit Restaurants vertretenen Städte Hattingen, Herne und Witten hatten keine Gruß-Botschafter geschickt wie sonst üblich. Sogar das große Frühstück am Sonntag, vor zwei Jahren mit großem Tamtam eingeführt, fällt dieses Jahr aus. Das zahlreich angereist Publikum nahm‘s gelassen und sorgte dafür, dass sich rasch lange Schlangen an den Ständen entwickelten.

Wo gehobelt wird, da fallen Trüffel.

Das war auch der Grund, weshalb ich mich entschloss, am Donnerstagmittag wiederzukommen, um einige Essensimpressionen einzufangen. Zumal ein Teller mit Trüffel-Tagliolini, den ich am Stand vom Waldhaus ergatterte, in der Hektik hinter dem Tresen etwas durchgeschüttelt wurde und ziemlich an Fotogenität verloren hatte. (Schmecken tat’s trotzdem.)

Zur Mittagszeit am Donnerstag war es dann bei bestem Gourmetmeilenwetter noch ziemlich ruhig auf der Gourmetmeile, und ich hatte die nötige Muße, meine Bilder zu machen. Als wir bei unserem letzten Slow-Food-Treffen über den Besuch von „Bochum kulinarisch“ diskutierten, kam die Kritik auf, dass es doch nur ein mäßiges vegetarisches Angebot gäbe – angesichts des Zusammenhangs von Fleischerzeugung und Klimawandel doch eine recht zweifelhafte Erscheinung. (Auf anderen Gourmetmeilen ist es übrigens auch nicht besser.) Und in der Tat: Von den 112 Gerichte umfassenden Gesamtangebot aller Restaurants sind nur 10 ohne Fleisch (und die Desserts natürlich). Und davon sind ganze 3 als vegetarisch gekennzeichnet, d.h. in den anderen sind wohl Fleischbrühen o.ä. verarbeitet.

So nahm ich mir vor, mir ein mehrgängiges vegetarisches Mittagsmenü zusammen zu stellen. Und siehe an – es schmeckte gar nicht mal übel.

Ein vegetarisches Gourmetmeilen-Menü
auf dem Bochumer Boulevard

Waldhaus
Tagliolini in Trüffelsauce
mit frischem Sommertrüffel 9,50 €
Direkt aus dem Parmesanlaib. Ein bisschen Pfeffer wäre schön gewesen.

Pablo
Rote Bete
Beluga Linsen | Avocado 6,50 €
Hübsches Türmchen. Schön nussig säuerlich.

Franz Ferdinand
Gegrillte Bauernknauze
mit Erdäpfelkas, Wildkräuter, Paradeiser und steirischem Kernöl 7,50 €
Knauzen sind schwäbische Dinkel-Weizen-Brötchen, hier gibt es sie allerdings beim Österreicher. Schön geröstet und mit Kartoffel- und anderen Salaten üppig belegt. Schöne Mahlzeit.

Takeshi
I am Veggie
Avocado | Gurke | Aubergine
Nori Tenpura & Goma Wakame 6,00 €
Japan auf dem Boulevard.

Kümmel Kopp
Schokoladen-Lasagne
mit Vanille-Eierlikör 6,00 €
Klasse Nachtisch zwischen Bisquittorte und Tiramisu.

"Bochum kulinarisch" geht noch bis zum 12. August 2018.
Alle Infos hier


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