Der Text erschien erstmals in "Doertmund geht aus 2009/2010".
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Haus Rodenberg erinnert mich immer an eine Volksausgabe von Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig. Das romantische Wasserschlösschen in Dortmund-Aplerbeck kommt nicht ganz so hochtrabend daher, beherbergt statt eines sündhaft teuren Luxushotels die Außenstelle der Volkshochschule und statt eines sternverdächtigen Gourmetrestaurants ein old fashioned gutbürgerliches Lokal mit super Biergarten. Hier gibt es z.B. nicht die moderne Coffeeshop-Parade von Caffe Stretto bis Latte Macchiato, sondern noch den guten alten „Rüdesheimer Kaffee“ mit Sahnehäubchen und Asbach.
Seit einiger Zeit hat Thomas Wüstefeld das Lokal übernommen und es als eine Art Jagdschlösschen dekoriert. Geweihe von Böcken und Hirschen hängen an der Wand, und Wild gehört – neben Filet, Steak und Schnitzel von Schwein und Rind - zu den auf der Karte ausgewiesenen Spezialitäten. Zwei zarte Steaks vom Reh aus heimischer Jagd in der Sahnesauce und mit Pfirsich überbacken, dazu Salat der Saison und Kroketten gibt es für 18,80 Euro. Da weiß man, was man bekommt: zartes Fleisch mit süßer Sauce.
Mir war jedoch nach etwas anderem im Sinn. Ich wollte nach einigen Enttäuschungen testen, ob es möglich ist, in Dortmund ein gutes Krüstchen zu bekommen, und würde fündig. Das „Aplerbecker Krüstchen“ war eine Wucht, routiniert zusammengestellt und im Nu auf dem Tisch. Das panierte Schweineschnitzel war ein gehöriger Brocken und lag auf einer Scheibe knusprig geröstetem Toast. Die Haube aus Rührei mit Champignons war saftig, aber nicht zu flüssig, die Sauce Hollandaise würzig und genau richtig portioniert. Die Salatbeilage – grüner Salat, Tomaten, Mais, Paprika - hätte in ihrer Vielfalt jedem Salatbüffet Ehre gemacht. Und mit 10,30 Euro strapazierte das Ganze die Geldbörse auch nicht besonders, so dass man sich auch noch das Rodenberger Flusskrebssüppchen (5,30 Euro, sogar nach Originalrezept hergestellt!) als Vorspeise und eine Nougatroulade zum Dessert (6,40 Euro) leisten konnte.
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Haus Rodenberg erinnert mich immer an eine Volksausgabe von Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig. Das romantische Wasserschlösschen in Dortmund-Aplerbeck kommt nicht ganz so hochtrabend daher, beherbergt statt eines sündhaft teuren Luxushotels die Außenstelle der Volkshochschule und statt eines sternverdächtigen Gourmetrestaurants ein old fashioned gutbürgerliches Lokal mit super Biergarten. Hier gibt es z.B. nicht die moderne Coffeeshop-Parade von Caffe Stretto bis Latte Macchiato, sondern noch den guten alten „Rüdesheimer Kaffee“ mit Sahnehäubchen und Asbach.
Seit einiger Zeit hat Thomas Wüstefeld das Lokal übernommen und es als eine Art Jagdschlösschen dekoriert. Geweihe von Böcken und Hirschen hängen an der Wand, und Wild gehört – neben Filet, Steak und Schnitzel von Schwein und Rind - zu den auf der Karte ausgewiesenen Spezialitäten. Zwei zarte Steaks vom Reh aus heimischer Jagd in der Sahnesauce und mit Pfirsich überbacken, dazu Salat der Saison und Kroketten gibt es für 18,80 Euro. Da weiß man, was man bekommt: zartes Fleisch mit süßer Sauce.
Mir war jedoch nach etwas anderem im Sinn. Ich wollte nach einigen Enttäuschungen testen, ob es möglich ist, in Dortmund ein gutes Krüstchen zu bekommen, und würde fündig. Das „Aplerbecker Krüstchen“ war eine Wucht, routiniert zusammengestellt und im Nu auf dem Tisch. Das panierte Schweineschnitzel war ein gehöriger Brocken und lag auf einer Scheibe knusprig geröstetem Toast. Die Haube aus Rührei mit Champignons war saftig, aber nicht zu flüssig, die Sauce Hollandaise würzig und genau richtig portioniert. Die Salatbeilage – grüner Salat, Tomaten, Mais, Paprika - hätte in ihrer Vielfalt jedem Salatbüffet Ehre gemacht. Und mit 10,30 Euro strapazierte das Ganze die Geldbörse auch nicht besonders, so dass man sich auch noch das Rodenberger Flusskrebssüppchen (5,30 Euro, sogar nach Originalrezept hergestellt!) als Vorspeise und eine Nougatroulade zum Dessert (6,40 Euro) leisten konnte.
-kopf
Dortmund-Aplerbeck, Rodenbergstrasse 36
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