Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2009/2010"
Das Hotel-Restaurant firmiert nicht mehr unter diesem Namen und hat sich sehr veraändert. Es zwischenzeitlich zwei Sternerestaurants.
Welch einen zivilisatorischen Fortschritt das Ende des Kalten Krieges mit sich brachte, zeigt eine Villa im Dortmunder Osten. Nicht nur, das mit dem Abzug der englischen Besatzungsmacht Platz für das eindrucksvolle Gewerbegebiet Stadtkrone Ost südlich der B1 geschaffen wurde, auch nördlich, am Rand des Friedhofs, entstand in einem ehemaligen Offizierskasino das Hotel Ambiente. Die Räumlichkeiten der alten Villa waren für den Hotelbetrieb zu klein, und so wurden sie in moderner Fertigbauweise um einen Anbau und eine geschmackvolle Terrasse erweitert.
So luftig und modern das Ambiente des Hotelrestaurants Mondavy daher kommt, so lässig und frisch arbeitet die junge Küchen- und Servicemannschaft. Mit viel Sinn für die optische Präsentation werden die Speisen angerichtet, die zum Teil so farbenfroh daherkommen wie die kunstvollen Kreationen von Altmeister Franz L. Lauter im Schloss Nordkirchen. Doch die Preise verraten, dass wir es mit einer Küche zu tun haben, die geschickt handelsübliche Produkte wie etwa Frischkäsezubereitungen oder frische Nudeln wie aus dem Baukasten miteinander kombiniert. So wird im Handumdrehen aus intensiv schmeckenden Thymian-Ravioli die Einlage für eine Perlhuhnessenz (4,80 Euro), in schickem Geschirr elegant serviert. Das gebratene Zanderfilet auf Orangen-Salbei-Nudeln mit Paprika-Sorbet und Parmesan (15,80 Euro) war da schon etwas schräger. Die Nudeln schmeckten ebenfalls eindeutig nach den aromatischen Zutaten der Sauce, der Fisch war tiptop auf den Punkt gebraten und das überraschende, dunkelrote Paprika-Sorbet in Gestalt einer purpurfarbenen Eiskugel gab dazu den optischen Kontrapunkt. Nur wie sollte man es essen? Solo genossen, war es höllisch scharf. Doch mischte man es unter die Nudeln, waren die im Nu kalt. Zur Lösung des tragischen Konflikts ließ ich es stehen und tat mich am schmackhaften, ordentlich portionierten Rest des Gerichtes gütlich.
Zum guten Schluss gönnte ich mir noch eine Orangen-Crème Brulée mit Cassis Sorbet (5,10 Euro), bei der das Spiel von heiß und kalt besser gelungen war.
Das Hotel-Restaurant firmiert nicht mehr unter diesem Namen und hat sich sehr veraändert. Es zwischenzeitlich zwei Sternerestaurants.
Welch einen zivilisatorischen Fortschritt das Ende des Kalten Krieges mit sich brachte, zeigt eine Villa im Dortmunder Osten. Nicht nur, das mit dem Abzug der englischen Besatzungsmacht Platz für das eindrucksvolle Gewerbegebiet Stadtkrone Ost südlich der B1 geschaffen wurde, auch nördlich, am Rand des Friedhofs, entstand in einem ehemaligen Offizierskasino das Hotel Ambiente. Die Räumlichkeiten der alten Villa waren für den Hotelbetrieb zu klein, und so wurden sie in moderner Fertigbauweise um einen Anbau und eine geschmackvolle Terrasse erweitert.
So luftig und modern das Ambiente des Hotelrestaurants Mondavy daher kommt, so lässig und frisch arbeitet die junge Küchen- und Servicemannschaft. Mit viel Sinn für die optische Präsentation werden die Speisen angerichtet, die zum Teil so farbenfroh daherkommen wie die kunstvollen Kreationen von Altmeister Franz L. Lauter im Schloss Nordkirchen. Doch die Preise verraten, dass wir es mit einer Küche zu tun haben, die geschickt handelsübliche Produkte wie etwa Frischkäsezubereitungen oder frische Nudeln wie aus dem Baukasten miteinander kombiniert. So wird im Handumdrehen aus intensiv schmeckenden Thymian-Ravioli die Einlage für eine Perlhuhnessenz (4,80 Euro), in schickem Geschirr elegant serviert. Das gebratene Zanderfilet auf Orangen-Salbei-Nudeln mit Paprika-Sorbet und Parmesan (15,80 Euro) war da schon etwas schräger. Die Nudeln schmeckten ebenfalls eindeutig nach den aromatischen Zutaten der Sauce, der Fisch war tiptop auf den Punkt gebraten und das überraschende, dunkelrote Paprika-Sorbet in Gestalt einer purpurfarbenen Eiskugel gab dazu den optischen Kontrapunkt. Nur wie sollte man es essen? Solo genossen, war es höllisch scharf. Doch mischte man es unter die Nudeln, waren die im Nu kalt. Zur Lösung des tragischen Konflikts ließ ich es stehen und tat mich am schmackhaften, ordentlich portionierten Rest des Gerichtes gütlich.
Zum guten Schluss gönnte ich mir noch eine Orangen-Crème Brulée mit Cassis Sorbet (5,10 Euro), bei der das Spiel von heiß und kalt besser gelungen war.
-kopf
Dortmund-Gartenstadt, Am Gottesacker 70
https://www.hotel-ambiente.info/
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