Freitag, 2. Juli 2010

Auf dem Balkon: Pesto von Dicken Bohnen nach Art der Freundin des guten Geschmacks

Dicke Bohnen ohne (oben) und mit Lederhaut (unten)

Ha! Dass andere Blogs auch immer schneller sein müssen! Schon vor zwei, drei Wochen lief der Genießer über den Markt und fragte nach Dicken Bohnen, doch die gab es noch nicht. Und dann kam plötzlich die Freundin des guten Geschmacks mit ihrem eleganten Rezept für Dicke-Bohnen-Pesto – Bingo! Also ging der Genießer am Mittwoch erneut über den Markt, und siehe da: Da lagen sie, die grünen Schoten, für die Mutter Natur so verschwenderisch mit ihren Ressourcen umgegangen war. Manche dieser Dinger sind bananengroß, beinhalten aber trotzdem nicht mehr als vier bis fünf köstliche Kerne. Dass Dicke Bohnen viel eher mit Erbsen als mit Bohnen verwandt sind, ist da gleichgültig.

Verschwenderische Natur: Nur fünf Kerne in einer Schote

Also machte der Genießer vorgestern einen auf westfälische Omma, setzte sich auf den sonnigen Balkon und brach 2,5 Kilo Dicke Bohnen aus. Dann blanchierte er die Kerne kurz in Salzwasser, schreckte sie ab und drückte sie nun problemlos aus der hellen Lederhaut, so das wunderbar zarte, tiefgrüne Früchte zum Vorschein kamen, die sich in zwei Hälften teilten.

Zutaten: Dicke Bohnen, Pistazien, Olivenöl, Parmesan, Knoblauch, Chilis (bzw. Cayennepfeffer)

Davon nahm er etwa die Hälfte – den Rest verwahrte er für eine spätere Verwendung auf - und pürierte sie mit einem Schuss Olivenöl, einer halben Knoblauchzehe und einer Hand voll Pistazien. Die hatte er der gleichen Prozedur unterzogen, also die Kerne aus der Schale gebrochen und kurz blanchiert, damit er das rote Häutchen zwischen Daumen und Zeigefinger abrubbeln konnte, das sie umschließt. Unter das entstandene Mus hob einen Esslöffel voll geriebenen Parmesan und schmeckte es mit Pfeffer, Salz und Cayennepfeffer ab. Allein so schmeckte das Pesto schon herrlich, doch wollte der Genießer dem Ganzen an diesem heißen Tag noch etwas Frische geben. Konfierte Zitrone, wie die Freundin des Guten Geschmacks vorschlägt, hatte er nicht, aber etwas abgeriebene Zitronenschale und etwas vorsichtig dosierter Zitronensaft taten es auch.

Zum Pesto kochte der Genießer Nudeln, und zwar Orechietti, die fast so aussahen wie die helle Haut, die er zuvor entfernt hatte. In einige dieser Nudelöhrchen legte er nicht pürierte Bohnenkerne, die genau hineinpassten. Das ganze übergoss er mit dem Pesto, das er mit etwas Kochwasser, dem er neben Salz auch Bohnenkraut zugesetzt hatte, geschmeidig gemacht hatte. Als knackige Beilage briet er sich einige Garnelenschwänze in Sesamöl.

Zu diesem sommerlichen Mahl trank er ein Glas Ayran, für das er je zur Hälfte türkischen Yoghurt mit stillem Mineralwasser verrührte und mit etwas Salz würzte.

Orechietti mit Pesto von Dicken Bohnen und Garnelenschwanz, dazu ein Glas Ayran

5 Kommentare:

  1. Herrlich so ein Garnelenschwänzchen auf grün/weiß.

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  2. Guten Morgen, liebe Frühaufsteherinnen! Ich leech mich ärssma widder hin...

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  3. Erst gestern habe ich frische dicke Bohnen für mich endeckt und nun das... Wird auf jeden Fall zum Nachkochen notiert..

    Danke für die Inspiration...

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  4. Hallo, ich bin auch noch da, ich bin der für die Statistik, manchmal jeden Falls.
    Also, für alle, die sich an Bohnen ranmachen, hier mal ein Gewichtsergebnis:
    aus 2,5kg Bohnen habe ich 2 Tüten Netto-Bohnen rausgeholt: einmal 322g, einmal 318g, also zusammen 640g. Das sollte man vorher wissen, was da rauskommt.
    Und NettoNetto wird nochmals weniger sein!!

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